Besser schlafen in kalten Nächten

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Besser schlafen in kalten NächtenIn vorangegangenen Schlafmagazin Artikeln haben wir uns bereits mehrfach mit dem Thema „Schlafen bei Hitze“ (siehe: Schlafen bei extremer Hitze | Schlaftipps für heiße Nächte) befasst. Aber nicht nur übermäßige Wärme, sondern auch Kälte kann dafür sorgen, dass wir schlechter in den Schlaf finden bzw. generell schlechter schlafen.

„Besser schlafen in kalten Nächten“ haben wir deshalb als Thema unseres aktuellen Schlafmagazin Artikels ausgewählt. Wir gehen dabei u. a. darauf ein, was Kälte mit dem Körper und dem Schlaf macht, informieren über die optimale Raumtemperatur für einen erholsamen Schlaf, erklären Hintergründe zur Wärmeregulierung des Körpers und geben Tipps zur richtigen Bettausstattung für kalte Nächte.


Welche Herausforderungen beim Schlafen in kalten Nächten gibt es?

Wenn es zu kalt ist und wir frieren, führt dieses zu einer Verengung der Blutgefäße in Armen und Beinen, da der Organismus die Wärme ganz auf das Körperzentrum konzentriert, um die lebenswichtigen Organe zu schützen. Aus diesem Grund werden Hände und Füße zuerst eiskalt. Reicht dieses nicht aus, um den Körper ausreichend warm zu halten, fangen die Muskeln zusätzlich an zu vibrieren, um Wärme zu erzeugen. – Man zittert und in den Schlaf findet man dann gar nicht oder nur sehr schwer bei schlechter Schlafqualität.

Zu warm darf es jedoch auch nicht sein, weil für ein problemloses Einschlafen ein natürlicher Abfall der Körpertemperatur erforderlich ist.

Es gilt also, die Bettausstattung und Nachtwäsche für kalte Nächte so zu wählen, dass diese zu den Gegebenheiten im Schlafzimmer – in erster Linie Raumtemperatur – passt und sicherstellt, dass man nicht friert, aber auch nicht überhitzt.

Frauen frieren schneller als Männer

Das Frauen in der Regel schneller frieren als Männer ist kein Klischee, sondern eine Tatsache, die rein anatomische Ursachen hat:

Frauen verfügen über eine dünnere Haut, weshalb ihre Kälterezeptoren schneller reagieren.

Setzt bei Männern die Drosselung der Gliedmaßen-Durchblutung erst ab 10 °C ein, beginnt dieser Prozess bei Frauen bereits ab 15 °C. Aus diesem Grund sind Frauenhände etwa 2,8 °C kälter als Männerhände.

Frauen haben zudem mit rund 25% Muskelmasse auch weniger dieser körpereigenen Wärmekraftwerke als Männer zur Verfügung.

Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang:
Warum Frauen schlechter schlafen als Männer

Weitere Informationen im Magazin:
Wieso sind kalte Füße beim Einschlafen hinderlich?


Wie sollte die Raumtemperatur sein, damit man gut und erholsam schlafen kann?

Auch Menschen, die schneller frieren und sich deshalb ein mollig-warmes Schlafzimmer wünschen, sollten darauf achten, dass die Raumtemperatur im Schlafzimmer nicht höher als 20 °C ausfällt. Zu hohe Raumtemperaturen ziehen nämlich in der Regel einen eher unruhigen Schlaf nach sich.

Als optimale Raumtemperatur für das Schlafzimmer gelten 18 °C.

Wer eher von heißblütigem Gemüt ist und kaum friert, sollte jedoch nicht auf den Gedanken kommen und die Heizung im Schlafzimmer komplett abstellen. Bei Temperaturen unter 16 °C erhöht sich nämlich das Risiko für eine Schimmelbildung. Wenn es zu kalt im Schlafzimmer ist, kann es zudem zu einer Beeinträchtigung des Tiefschlafs kommen, da der Organismus fortwährend mit der Bekämpfung der Kälte beschäftigt ist.

Sinnvoll ist es, am Abend bzw. bei Einbruch der Dunkelheit die Vorhänge im Schlafzimmer zuzuziehen bzw. die Rollläden herunterzulassen, damit die Wärme nicht so einfach entweichen kann.

Auf die Luftfeuchtigkeit achten

Im Zusammenhang mit einem gesunden Klima im Schlafzimmer, sollte man auch die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten. Im Winter sollte diese zwischen 40% und 60% liegen. Für die Messung kann man z. B. ein Gerät im Baumarkt kaufen.

Ist die Luft zu trocken, so führt dieses zu einem Austrocknen der Schleimhäute in den Atemwegen. In der Folge können sich Bakterien und Viren leichter festsetzen und das Krankheitsrisiko steigt.


Was man über die Wärmeregulierung des Körpers wissen sollte

Es ist zudem generell festzuhalten, dass die Körpertemperatur sehr wichtig ist, wenn es um das Einschlafen und den Schlafzyklus geht. Die Körpertemperatur wird durch die innere Uhr gesteuert. So erreicht sie typischerweise am späten Nachmittag bis frühen Abend ihren Höhepunkt und beginnt dann zu fallen. Durch diesen natürlichen Temperaturabfall erhält der Körper das Signal, dass er sich für den Schlaf bereit machen soll.

Natürlicherweise hängt der Abfall der Körpertemperatur eng mit der Freisetzung des Schlafhormons Melatonin zusammen, welches der Organismus vermehrt bei Dunkelheit und verstärkt durch die abnehmende Körpertemperatur produziert.

Grundsätzlich ist es auf der anderen Seite auch so, dass zur Regulierung der Körpertemperatur ausreichend Schlaf ein wichtiger Mechanismus ist. Aus diesem Grund fröstelt man bei Schlafmangel schnell. Der Organismus ergreift nämlich aufgrund der Müdigkeit Maßnahmen zur Vorbereitung auf die anstehende Ruhephase. So wird der Stoffwechsel verlangsamt, der Blutdruck gesenkt und es kommt zudem zu einem leichteren Auskühlen.

Kein Sport am Abend

Wer der Ansicht ist, dass eine Sporteinheit vor dem Schlafengehen den Körper auf Temperatur bringt und so Frösteln in der Nacht vorbeugen will, der sollte wissen, dass sich die durch die sportliche Aktivität gepushte Körpertemperatur eher negativ auf den Schlaf auswirkt, da sie das Einschlafen behindert.


Welche Bettwäsche ist in kalten Nächten empfehlenswert?

Bei niedrigen Temperaturen wünscht man sich eine warme und gemütliche Bettwäsche für die Ausstattung des Bettes. Nachfolgend haben wir Ihnen eine Auswahl an empfehlenswerten Materialien für Winter-Bettwäsche zusammengestellt:

Flanell
Bettwäsche aus Flanell eignet sich optimal für den Einsatz im Winter, weil sie aus dickerer Baumwolle oder einem Baumwoll-Mischgewebe besteht und über eine weiche, aufgeraute Oberfläche verfügt. In den Zwischenräumen der Fasern kann viel Luft gespeichert werden, weshalb Flanell die Körperwärme besonders gut isoliert.

Biber
Bettwäsche aus Biber wird in der Regel aus dicker Baumwolle gefertigt, wobei die Oberfläche ebenfalls bei der Fertigung aufgeraut wird. Hinsichtlich der wärmenden bzw. isolierenden Eigenschaften steht Biber Flanell in Nichts nach bzw. sorgt oft sogar für noch mehr Wärme im Bett als Flanell.

Jersey
Bei Bettwäsche aus Jersey handelt es sich um ein Produkt aus gestrickter Baumwolle. Jersey überzeugt durch eine angenehm-weiche Haptik, die viel Gemütlichkeit vermittelt. Das Material ist atmungsaktiv und hält gut warm.

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Für welche Bettdecke sollte man sich in kalten Nächten entscheiden?

Welche Bettdecke für kalte Nächte?Damit man auch in sehr kalten Nächten nicht frieren muss, ist die Wahl der richtigen Bettdecke von großer Wichtigkeit. Sie spendet dem Schlafenden etwa 80% der Wärme.

Bei der Auswahl der richtigen Bettdecke kommt es nicht auf das Gewicht an. So ist bei Daunendecken beispielsweise eine besonders „fluffige“ Füllung wünschenswert. Wer eine schwerere Decke zum Schlafen bevorzugt, sollte zu Bettdecken mit Naturhaarfüllung wie Schurwolldecken oder Alpakadecken greifen. Wer sich eine besonders leichte Zudecke wünscht, wird im Bereich der Synthetikdecken oder Daunendecken sicherlich ein passendes Modell finden.

Wer zu vermehrtem Schwitzen in der Nacht neigt, sollte bei der Auswahl seiner Winter-Bettdecke besser nicht auf eine Daunendecke zurückgreifen, da diese nicht so vorteilhaft in Bezug auf das Feuchtigkeitsmanagement ist. So sollte sie beispielsweise auch am Morgen immer ausgiebig ausgeklopft werden, damit die in der Nacht aufgenommene Feuchtigkeit gut entweichen kann.

Wenn man seine kalten Nächte bevorzugt unter zwei Bettdecken verbringt, sollte man darauf achten, dass man die leichtere Decke auf die schwerere Decke legt. Liegt die schwere Bettdecke auf der leichten Bettdecke beeinträchtigt dieses die Luftzirkulation und wirkt sich damit auch negativ auf die wärmenden Eigenschaften aus.

Grundsätzlich unterscheidet man übrigens bei den Winter-Bettdecken zwischen drei Varianten:

  • Duo-Bettdecken – zwei am Rand miteinander versteppte Decken, die so über ein Luftpolster verfügen, welches eine hohe Wärmeisolation bietet
  • Kombi-Bettdecken – zwei über Druckknöpfe miteinander verbundene Einzeldecken, die sich getrennt oder gemeinsam als wärmendes Winterbett nutzen lassen
  • Mono-Bettdecken – mit hohem Füllgewicht und ausgeprägter Bauschigkeit

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Weitere Informationen im Magazin:
Mollig warme Winter-Bettdecken für die kalte Jahreszeit

Extra-Tipp: Unterbett für mehr Wärme in kalten Nächten

Zur Verbesserung des Schlafklimas, für mehr Wärme und eine optimale Luftzirkulation, empfiehlt sich der Einsatz eines Unterbettes. Bei den Unterbetten handelt es sich im Prinzip um einen Topper bzw. eine Matratzenauflage, die in ihrer Optik und ihren Eigenschaften einer Bettdecke ähnelt.

Angenehmer Nebeneffekt ist, dass die Matratze geschont und zusätzlich geschützt wird. Statt eines Unterbettes kann man auf einen Topper nutzen, um für mehr Wärme und Schlafkomfort zu sorgen.

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Annika Franke

Annika Franke

Als Redakteurin haucht sie seit 2018 den Produkten des Online-Shops Betten.de mit ihren Texten Leben ein. Darüber hinaus schreibt sie gerne Artikel für das Schlafmagazin zu verschiedenen Themen.

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