Wieso sind kalte Füße beim Einschlafen hinderlich?

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Warum kann man mit kalten Füßen schlecht einschlafen?In unserem heutigen Schlafmagazin-Artikel wollen wir uns mit einem Phänomen befassen, was vor allem Frauen betrifft und u. a. Probleme mit dem Einschlafen verursachen kann: kalte Füße. Im gemeinschaftlichen Doppelbett können die Eisfüße einer Person außerdem auch gleich dafür sorgen, dass zwei Personen nicht gut in den Schlaf finden.

Frauen frieren generell schneller und leiden häufiger als Männer unter kalten Füßen, weil sie von Natur aus einen höheren Körperfettanteil haben, welcher grundsätzlich zwar für eine gute Isolierung sorgt, aber im Gegensatz zu Muskeln nicht wärmt.

Sinken die Umgebungstemperaturen, kümmert sich der Organismus zunächst um das Wärmen der lebenswichtigen inneren Organe. Dabei passiert es schnell, dass die Durchblutung der Extremitäten – von Händen und Füßen – zu kurz kommt und diese kalt werden. Bis zu einem gewissen Grad sind kalte Füße – und auch Hände – also durchaus normal. Darüber hinaus können kalte Extremitäten jedoch auch auf das Vorliegen einer Erkrankung hinweisen.


Kalte Füße und kalte Hände als Hinweis auf Krankheiten

So kommt es nicht selten vor, dass Personen mit einem zu niedrigen Blutdruck zeitweilig mit kalten Extremitäten zu kämpfen haben. Dabei ist die Blutversorgung meist eingeschränkt, was wiederum durch Herzprobleme oder auch Diabetes sowie Störungen im Hormonsystem oder Nervensystem ausgelöst werden kann.

Hormonstörungen können generell Ursache für kalte Hände und kalte Füße sein. Im Körper sind Hormone an sämtlichen wichtigen Stoffwechselprozessen sowie an Vorgängen im Herz-Kreislauf-System beteiligt. Eine gestörte Schilddrüsenfunktion hat z. B. negative Effekte auf das Gehirn und andere Bereiche des Organismus, wobei auch die Durchblutung der Extremitäten betroffen sein kann.

Wer innerlich angespannt ist und unter Stress steht, bemerkt neben den Auswirkungen auf das seelische Befinden oft auch Beeinträchtigungen des Körpers. So kann es auch in diesem Zusammenhang zu kalten Füßen kommen. Panikattacken können beispielsweise auch Eishände zur Folge haben.

Eine unzureichende Durchblutung von Händen und Füßen kann auch an den Gefäßen selbst liegen. Zunehmende Arteriosklerose (Gefäßverengung) stört die Blutzirkulation und führt so zu kribbelnden, kalten Gliedmaßen.

Es gibt auch Medikamente, welche ein Zusammenziehen der Blutgefäße auslösen, wodurch Finger und Zehen kalt werden können. Hierzu zählen beispielsweise einige Betablocker, die zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden. Personen, die Diuretika zur Entwässerung einnehmen, sind auch oft kälteempfindlicher und frieren schneller. Darüber hinaus beeinträchtigen auch Verhütungsmittel wie die Antibabypille, Medikamente aus dem Bereich der Chemotherapie sowie einige Antidepressiva die Zirkulation des Blutes, was Hände und Füße kalt werden lässt.

Kalte Füße können auch auf Ernährungsmängel wie fehlendes Vitamin B, Vitamin D, Kalium oder Magnesium hinweisen.

Wer permanent unter kalten Extremitäten leidet, sollte ggf. einen Arzt hinzuziehen, um mögliche Ursachen zu finden und entsprechend zu behandeln.


Wieso sind kalte Füße beim Einschlafen hinderlich?

Damit wir einschlafen können bzw. unseren Weg in den Tiefschlaf finden, muss unsere Körperkerntemperatur um ein bis eineinhalb Grad sinken. Damit dieses gelingt, sind nicht nur die äußeren Bedingungen im Schlafzimmer in Form von nicht zu hoher Raumtemperatur oder zu stark wärmender Bettdecke von Bedeutung, sondern eben auch die Temperatur unserer Füße bzw. unsere Ausgangskörpertemperatur. Normalerweise ist es außerdem auch so, dass der Körper die Extremitäten nutzt, um die in Bezug auf das Einschlafen überflüssige Wärme nach außen abzuleiten, was nicht gelingt, wenn die Füße kalt und nicht ausreichend durchblutet sind.

Legen wir uns frierend ins Bett bzw. mit kalten Füßen schlafen, stellt unser Organismus auch fest, dass wir nicht warm sind. In der Folge „entscheidet“ er, dass die Körpertemperatur nicht weiter absinken sollte. Das für das Einschlafen notwendige Absenken der Kerntemperatur (s. o.) bleibt also aus. Gleichzeitig steigt auch der Spiegel des Schlafhormons Melatonin im Körper nicht weiter, was sich ebenfalls negativ auf das Einschlafvermögen auswirkt.


Was kann man gegen kalte Füße machen?

Wenn keine Erkrankung für die kalten Füße verantwortlich ist, kann man durch die Nutzung warmer Socken sowie von Schuhen mit dicken Sohlen und ggf. einem zusätzlich wärmenden Innenfutter im Herbst und Winter einen wichtigen Grundstein dafür legen, dass die Füße nicht stark auskühlen. Die Füße sollten außerdem trocken bleiben, weshalb bei Schnee, Eis oder auch Regen wasserdichte Schuhe zu bevorzugen sind.

Um die kalten Füße vor dem Zubettgehen aufzuwärmen, empfiehlt sich ein warmes Fußbad mit einer Dauer von etwa einer Viertelstunde. Das warme Wasser regt die Durchblutung an. Zusätzlich entspannend und einstimmend auf den Schlaf wirkt ein Zusatz von Lavendelöl im Wasser. Um langfristig etwas für eine gute Blutzirkulation zu tun, sind Wechselbäder ein gute Maßnahme.

Eine weitere Maßnahme, um kalte Füße wieder auf eine angenehme Temperatur zum Einschlafen zu bringen, ist eine durchblutungsfördernde und entspannende Fußmassage.

Darüber hinaus kann man auch Fußgymnastik machen, um die Füße beweglich, aktiv, gut durchblutet und so auch warm zu halten. Dazu einfach etwas mit den Zehen wackeln oder auch die Füße von den Ballen bis zur Ferse aufrollen und abrollen. Um die Durchblutung zusätzlich zu fördern, kann man auch einen Igelball einsetzen. Diesen legt man unter die Fußsohle und rollt ihn für etwa zehn Minuten mit dem Fuß hin und her. Dann wechselt man zum anderen Fuß.


Video: Kalte Füße? Diese Übung hilft in 5 Minuten


Diesen Artikel bewerten 1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (1 Bewertungen, Durchschnitt: 5,00 von 5)
Loading...
Annika Franke

Annika Franke

Als Redakteurin haucht sie seit 2018 den Produkten des Online-Shops Betten.de mit ihren Texten Leben ein. Darüber hinaus schreibt sie gerne Artikel für das Schlafmagazin zu verschiedenen Themen.

Weitere interessante Beiträge