Schlafstörungen bei Fibromyalgie

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Schlafstörungen bei FibromyalgieGestörter Schlaf und vermehrte Tagesmüdigkeit können Symptome der verschiedensten Erkrankungen sein. In unserem heutigen Schlafmagazin-Artikel wollen wir uns in diesem Zusammenhang mit der Fibromyalgie und ihren Auswirkungen auf den Schlaf befassen.

Fibromyalgie gehört zu den relativ unbekannten Krankheiten, die oft lange unerkannt bzw. erst sehr spät diagnostiziert werden. Man schätzt, dass in Deutschland etwa 2% der Bevölkerung an Fibromyalgie leiden.

Wir stellen Ihnen die Krankheit Fibromyalgie vor, gehen auf die Symptome ein und geben Tipps, was man zur Behandlung der Fibromyalgie tun kann.

Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie oder auch Fibromyalgiesyndrom / Fibromyalgie-Syndrom oder Faser-Muskel-Schmerzen (kurz: FMS) wird oft auch als Weichteilrheuma oder Diffuser Muskelschmerz umschrieben. Im Vordergrund der chronischen, nicht-entzündlichen Erkrankung stehen Schmerzen im ganzen Körper sowie Erschöpfungszustände (geistig und körperlich) und Schlafstörungen.

Frauen erkranken circa sechsmal bis siebenmal häufiger an Fibromyalgie als Männer.

Video: Fibromyalgie: 5 sichere Anzeichen, dass Sie am Fibromyalgie Syndrom (FMS) erkrankt sind! | DoktorWeigl


Wie äußert sich eine Fibromyalgie?

Schlechter Schlaf und „wandernde“ Schmerzen sind in der Regel ein starker Hinweis auf das Vorliegen einer Fibromyalgie. Betroffenen kann tatsächlich heute das Knie, morgen der Fuß und übermorgen die Schulter weh tun, wobei nie eine wirkliche Ursache für die Schmerzzustände auszumachen ist. Bei vielen Betroffenen schmerzt auch anfangs lediglich ein Körperteil und dann breitet sich der Schmerz immer weiter über den Körper aus.

Da die Symptome der Fibromyalgie sehr uneindeutig sind und auch auf eine Vielzahl anderer Krankheiten hindeuten können, wird die Erkrankung auch als Chamäleon unter den Krankheiten bezeichnet. Bis Betroffene die korrekte Diagnose FMS bekommen, dauert es oft sehr lange und viele sind in diesem Zeitraum von Arzt zu Arzt „getingelt“.

Aufgrund der andauernden Schmerzen, die von außen natürlich nicht erkennbar sind, sowie der schwierigen und langwierigen Diagnose haben Menschen, die an Fibromyalgie erkrankt sind, einen hohen Leidensdruck. Außenstehende neigen zudem nicht selten dazu, die gesundheitlichen Probleme und Schmerzzustände der Betroffenen nicht ernst genug zu nehmen oder sogar zu unterstellen, dass diese nur simulieren.

Die mitunter kaum noch auszuhaltenden Schmerzen und das teilweise fehlende Verständnis anderer für die Situation belastet die Psyche Fibromyalgie-Kranker schwer, so dass oft auch noch Depressionen zum Leid hinzukommen. Depressionen verstärken wiederum ihrerseits Schlafstörungen.

Einige Betroffene leiden auch unter Angststörungen.

Video: Fibromyalgie Doku / Symptome – Diagnose – Therapie / Rheuma-Liga


Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?

Diagnose FibromyalgieDie Diagnose des Fibromyalgie-Syndroms ist – wie bereits beschrieben – nicht einfach.

Ein Hinweis auf das Vorliegen einer Fibromyalgie ist ein großflächiger Schmerz in allen Körpervierteln, auch als Chronic Widespread Pain bezeichnet, der für mindestens drei Monate Bestand hat. Über eine Laboruntersuchung des Blutes muss zusätzlich ausgeschlossen werden, dass eine entzündlich-rheumatische Erkrankung ursächlich für die Schmerzen ist. Fibromyalgie selbst lässt sich nicht über Laborwerte nachweisen.

Früher wurde eine manuelle Untersuchung an 18 fest definierten Punkte des Körpers zur weiteren Diagnostik der Fibromyalgie herangezogen. Bei diesen Punkten handelte es sich um Übergänge zwischen Muskeln und Sehnen, die man als Tender-Points bezeichnete. – Wenn Patienten bei mindestens elf der Druckpunkte Schmerzen wahrgenommen hatten, wurde dieses als starkes Indiz für das Fibromyalgie-Syndrom gewertet. Es stellte sich allerdings heraus, dass die wenigsten der bestätigt von Fibromyalgie Betroffenen bei mehr als sechs der Tender Points Schmerz empfanden, so dass der manuelle Drucktest des Arztes nicht wirklich hilfreich bei der Diagnosestellung war.

Das American College of Rheumatogy hat im Mai 2010 neue Kriterien für die FMS-Diagnose herausgegeben. Statt der manuellen Untersuchung des Patienten durch den Arzt wird der Patient jetzt mit Hilfe eines mehrschrittigen Fragebogens zu seiner Erkrankung befragt. – Details zur Auswertung des Fragebogens sowie den Fragebogen selbst, finden Sie hier im pdf-Format (Service der Arztpraxis Matthias Kiss, Bretten).


Wodurch entsteht das Fibromyalgie-Syndrom?

Über die Ursachen für Fibromyalgie weiß man noch nicht viel. Man geht davon aus, dass verschiedene biologische, physische und psychologische Faktoren, welche sich wechselseitig beeinflussen, zur Entstehung des Fibromyalgie-Syndroms führen.

In der Ursachenforschung zur Fibromyalgie gibt es verschiedene Ansätze, so haben Wissenschaftler aus Schweden und den USA bei Fibromyalgie-Patienten eine umfassende Entzündung in diversen Hirnarealen nachgewiesen. Daran sind Mikrogliazellen beteiligt, welche zum Immunsystem des Gehirns gehören.

Lesen Sie hierzu auch:
Entzündung des Gehirns mögliche Ursache – Pharmazeutische-Zeitung.de

Forscher aus Großbritannien und Schweden haben einen Antikörper entdeckt, der nahelegt, dass es sich bei FMS um eine Immunerkrankung handelt.

Lesen Sie hierzu auch:
Fibromyalgie: Antikörper als Ursache für den Schmerz? | FR.de


Ist Fibromyalgie heilbar?

Für das Fibromyalgie-Syndrom gibt es keine Heilung. Man kann lediglich versuchen die Krankheit weitgehend in Schach zu halten und an den Symptomen zu „arbeiten“.


Wie wird Fibromyalgie behandelt?

Eine richtige Therapie zur Behandlung des Fibromyalgie-Syndroms gibt es nicht. Schmerzmittel können kurzzeitig zur Linderung eingesetzt werden, verlieren allerdings bei regelmäßiger Einnahme an Wirkpotential.

Bei etwa der Hälfte der Erkrankten lässt sich durch die Einnahme von leichten Antidepressiva eine Verbesserung erreichen.


Was kann man selbst tun, um die Fibromyalgie im Zaum zu halten?

Fibromyalgie - Was tun?Bewegung und Entspannung sind zwei wichtige Faktoren, die dabei helfen können, besser mit dem Fibromyalgie-Syndrom zu leben. – Gymnastische Übungen, Yoga oder auch Pilates können zur Lockerung der Muskulatur durchgeführt werden. Ein weitere Methode, die zur Linderung von FMS helfen kann, ist das Muskelentspannung nach Jacobson. Um Verspannungen zu lösen und innere Ruhe zu finden, können autogenes Training und Meditation genutzt werden. Darüber hinaus sollen auch bestimmte Atemübungen helfen, besser mit der Fibromyalgie fertig zu werden.

Des Weiteren spielt auch bei der FMS die Ernährung eine wichtige Rolle. Hierzu haben wir Ihnen nachfolgend zwei interessante Videos herausgesucht:

Fibromyalgie Heilung durch gesunde Ernährung? Richtiges einordnen bei chronischen Krankheiten | DoktorWeigl

Video: Fibromyalgie: Ernährung kann die Schmerzen lindern | Die Ernährungs-Docs | NDR


Weitere Informationen zur Fibromyalgie im Internet:


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Judith Schober

Als Content Marketing Managerin betreut sie seit 2014 die Online-Redaktion des Shops Betten.de. Im Schlafmagazin veröffentlicht sie u. a. Beiträge rund um aktuelle Einrichtungstrends sowie Pflegetipps und Artikel zu Gesundheitsthemen.

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