Wie baue ich ein Boxspringbett? – Schritt für Schritt erklärt
- Bauanleitung in 10 Schritten – Wie baue ich mir ein Boxspringbett selbst?
- 1. Schritt: Den Bettkasten bauen
- 2. Schritt: Ein hübsches Design auswählen
- 3. Schritt: Die Unterbodenplatte einsetzen
- 4. Schritt: Die Untermatratze – das eigentliche Boxspring
- 5. Schritt: Auswahl der eigentlichen Obermatratze
- 6. Schritt: Der Topper
- 7. Schritt: Das Kopfteil planen
- 8. Schritt: Braucht man ein Fußteil?
- 9. Schritt: Füße unter das Bett – Ja oder nein?
- Checkliste: Dieses Werkzeug benötige ich
- Unser Fazit: Lohnt der Eigenbau?
- Gibt es Alternativen?
- Weitere interessante Links zu diesem Thema
Wie baue ich mir ein Boxspringbett selbst?
So entwickeln und designen Sie Ihr persönliches Boxspringbett
Bauanleitung in 10 Schritten – Wie baue ich mir ein Boxspringbett selbst?
Ein schönes Bett muss nicht nur gut aussehen, sondern es soll vor allem gemütlich sein. Wer sich eine neue Schlafstätte gönnen möchte, hat die Qual der Wahl. Für jeden Geldbeutel und Designwunsch hält der Handel jede Menge Modellvariationen bereit, die sich problemlos in das vorhandene Schlafzimmer integrieren lassen.
Für manchen Genuss-Schläfer soll es aber kein Bett von der Stange sein, sondern eine individuelle Anfertigung muss her. Der derzeitige Trend zum Selbermachen endet schließlich nicht in der Küche. Auch langlebige Schlafzimmermöbel können selbst entworfen und hergestellt werden, insofern ein wenig technisches Verständnis und Kreativität vorhanden sind. Eine besondere Herausforderung beim Bettenbau stellt dabei das Boxspringbett dar. Es überzeugt mit kubistischen Formen und der Möglichkeit, die Schürze des Bettes farblich auf den Raum abstimmen zu können.
Was beim Bau eines Boxspringbettes zu beachten ist, lesen Sie hier.
1. Schritt: Den Bettkasten bauen
Bei der folgenden Konstruktion macht es keinen Unterschied, ob ein Einzelbett oder ein Doppelbett daraus entwickelt werden soll. Messen Sie den vorhandenen Platz zuvor aus und entscheiden Sie sich für das gewünschte Format. Gehen Sie zudem von den standardisierten Größen der Matratzen aus, um diese im normalen Handel erwerben zu können. Daraus ergibt sich die Größe des Bettkastens.
Der Bettkasten muss in erster Linie stabil sein. Er umfasst das spätere Innenleben, gibt Halt und sorgt für die Druckentlastung nach unten. Um langfristig an dem neuen Boxspringbett Freude zu haben, sollte er aus massivem Holz konstruiert sein. Beachtet werden müssen die angestrebte Länge und Breite des Bettes sowie die favorisierte Höhe.
Wer handwerklich geschickt ist, kann sich stabile Fichtenbretter im Baumarkt besorgen und die vier rechteckigen Seitenteile selbst zuschneiden. Dabei dann besonders auf den richtigen Winkel achten, um anschließend alles bündig miteinander verschrauben zu können. Alternativ können die Bretter meist günstig beim örtlichen Schreiner bestellt werden. Die vier Planken werden mit sogenannten Winkelverbinder, also breiten Metallwinkeln, stabil in den Ecken miteinander fixiert. Sehr schwere Schläfer sollten durchgehende Bohrungen und eine umseitige Verschraubung anbringen, damit der Bettkasten nicht später einmal knarzt oder sich verzieht.
2. Schritt: Ein hübsches Design auswählen
Das Schöne an einem selbst gebauten Boxspringbett ist, dass man die Optik des Bettkastens selbst bestimmen kann. Hochwertige Betten dieser Art spiegeln in der Auswahl des Stoffes das räumliche Wohnumfeld wider. Sie passen sich praktisch in das Interieur des Schlafzimmers ein. Es sollte ein strapazierfähiger Stoff ausgewählt werden, der minimal dehnbar ist. Scheuerfest sind vor allem spezielle Möbelbezugsstoffe, die UV-beständig sind und in einem gewissen Maße fleckenabweisend ausgerüstet sind. Doch auch Leder, Kunstleder oder andere exotische Besonderheiten wie beispielsweise Fell, wären möglich.
Natürliches Massivholz verleiht dem Bett einen rustikalen Charme:
Stoff oder Kunstleder macht das fertige Bett besonders bequem:
Unterfüttert wird die textile Bespannung mit dünnem Schaumstoff. Dazu wird das Seitenteil mit einer Lage Schaumstoff und darauf aufbauend einer Lage Bezugsstoff verkleidet. Auf der Rückseite werden die Lagen sauber angetackert. Achten Sie beim Zuschnitt auf einige Zentimeter Nahtzugabe und arbeiten Sie die Ecken bündig aus.
Wer lieber eine rustikale Optik wünscht, kann die Verblendung auch weglassen. Dann sollten jedoch die Ecken und Längskanten des Bettkastens ein wenig abgerundet oder angeschliffen werden, um etwaigen Splittern vorzubeugen. Besonders schön kommt die natürliche Holzmaserung raus, wenn eine dünne Schicht Öl oder Lasur aufgetragen wird.
3. Schritt: Die Unterbodenplatte einsetzen
Nun geht es an die Unterseite der Rahmenkonstruktion. Für mehr Stabilität wird ein Querbalken eingezogen, welcher das Bett mittig teilt. Dieser wird ebenfalls bei Einzelbetten eingesetzt. Der Balken wird mit Metallwinkeln fixiert. Auf den tief sitzenden Balken wird dann die passend ausgeschnittene Unterbodenplatte aufgesetzt. Sie hat mehrere Funktionen. Einerseits bietet sie Schutz vor allergieauslösenden Staubflocken, andererseits kann darüber eine gewisse Unterlüftung des späteren Bettes erfolgen. In jedem Fall dient die eingezogene Platte als Trägermaterial für die Spiralfedern.
4. Schritt: Die Untermatratze – das eigentliche Boxspring
Nun kommt der neuralgische Teil der Eigenkonstruktion: die Spiralfedern. Sie machen den Kern des Boxspringbettes aus, denn schließlich sind sie das Herzstück der gesamten Konstruktion. Im Gegensatz zu klassischen europäischen Betten nämlich verfügen Boxspringbetten nicht über einen Lattenrost, sondern über eine flächendeckende Federkonstruktion. Dieses ‚Boxspring‘, so die namensgebende amerikanische Bezeichnung, gilt es nun, geschickt einzubauen. Wer es möglichst originalgetreu möchte, kauft im Fachhandel bewährte Bonellfedern (Taschenfederkern oder Federkern) und montiert diese Spiralfedern einzeln und fortlaufend über die gesamte Innenfläche direkt auf die Unterbodenplatte. Je dichter die Federn sitzen, desto punktelastischer kann der gesamte Unterbau später reagieren. Darüber kommt zunächst ein gewöhnlicher Matratzenschoner, um den weiteren Aufbau zu schützen.
Matratzenschoner im BETTEN.de Onlineshop
Wem diese Variante zu kompliziert in der Umsetzung ist, der kann alternativ eine Taschenfederkern-Matratze aufschneiden bzw. den Bezug abnehmen und das Innenleben dieser komplett als Boxspring benutzen. Eine solche Umsetzung ist sehr viel praktikabler, weil die Spiralfedern dann bereits sinnvoll angebracht sind, miteinander verbunden sind und eine gewisse Grundstabilität aufweisen. Zusätzlich sollte ebenfalls die aufgeschnittene Matratze mit einem dicken Matratzenschoner abgedeckt werden. Der Vorteil hierbei: Die Federn sind bei Tonnentaschenfederkernmatratzen bereits vernäht, was der ganzen Konstruktion eine hohe Stabilität verleiht. Zusätzlich verfügen nahezu alle Modelle über Abdeckungen aus Schaum, welche perfekt als schützende Schicht beibehalten werden können. So können Sie nahezu alle Bestandteile der Matratze weiterverwenden.
Taschenfederkernmatratzen im BETTEN.de Onlineshop
Das Boxspring wir auch oft als Untermatratze bezeichnet, da es sich dabei meistens um sehr schwere Matratzen handelt, die auf eine ausgewiesene Aufteilung in Zonen verzichten und von unten stützen. Es darf jedoch auch etwas mehr Komfort sein – falls gewünscht. Deshalb sollte man bereits bei der Auswahl der Untermatratze auf eine gute Qualität achten. Die Untermatratze muss in jedem Fall viele Federn haben und darf ruhig eine robuste Textilummantelung aufweisen.
Handwerklich begabte Tüftler beziehen diese Untermatratze nun ebenfalls mit dem gleichen Stoff, welcher schon bei der Verkleidung des Bettkastens verwendet wurde. Eine solche Variante ist vor allem in US-amerikanischen Serien oder Spielfilmen zu sehen und wird auch bei uns immer beliebter. So ergibt sich das typische Aussehen des Boxspringbettes. Wer an der Nähmaschine aber kein Talent besitzt, der kann die Untermatratze mit einem waschbaren XL-Bezug überziehen oder spezielle Boxspring-Matratzenauflagen nehmen, die farblich passend sind.
5. Schritt: Auswahl der eigentlichen Obermatratze
Die nun gewählte Matratze sollte auf die ganz individuellen Bedürfnissen des Benutzers zugeschnitten sein. Es gibt verschiedene Arten. Federkernmatratzen haben eingebaute Tonnen- oder Taschenfedern, die für Flexibilität und das gewisse Nachfedern sorgen. Hier gilt: je mehr einzelne Spiralfedern eingesetzt wurden, desto bequemer ist die Matratze später während der Nachtruhe. Seit einigen Jahren gibt es aber auch neuere Materialien, die vor allem für Allergiker interessant sind. Kaltschaummatratzen oder Viskoseschaummatratzen sind atmungsaktiv, haben eine feinporige Struktur und unterstützen bzw. entlasten den Körper punktgenau. Als hochwertige Alternative gelten Latex- und Gelmatratzen. Sie verfügen über alle positiven Eigenschaften von Kaltschaum- oder Viskosematratzen und passen sich dem Körper dabei ganz spezifisch an. Sie sorgen zudem für einen guten Luftaustausch, so dass man auf einer solchen Matratze nicht so stark schwitzt. Wer sich lieber ganz natürlich bettet und auf Nachhaltigkeit setzt, der wird mit einer Naturmatratze glücklich sein.
Egal, für welchen Matratzentyp Sie sich entscheiden, wichtig ist definitiv, auf den richtigen Härtegrad zu achten. Seiten-, Rücken- oder Bauchschläfer sollten sich beraten lassen.
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6. Schritt: Der Topper
Bei einem Topper handelt es sich um eine spezielle Auflage, die charakteristisch ist für Boxspringbetten. Es ist eine Art sehr dünne Matratze. Die schmale Auflage liegt bei Doppelbetten großflächig über die beiden Matratzen ausgebreitet. Bei einem Einzelbett sitzt der Topper bündig auf der einzelnen Matratze auf.
Auch hier gibt es verschiedene Materialien, die nochmals den Schlafkomfort erhöhen. Das Schöne an einem Topper ist, dass er eine weiche und anschmiegsame Oberfläche hat. Die Stabilität der darunter liegenden Matratzen wird jedoch nicht beeinträchtigt. So genießt der Schläfer die punktgenaue Entlastung des Körpers auf der in Zonen aufgeteilten Matratze, liegt aber tatsächlich weich und behaglich auf dem Topper. Manche Topper besitzen übrigens flexible Laschen an den Seiten, damit die weiche Auflage nicht verrutscht.
Topper im BETTEN.de Onlineshop
7. Schritt: Das Kopfteil planen
Gerade das Kopfteil bietet dem Schläfer ein anheimelndes Gefühl. Es ist zudem praktisch, wenn im Bett noch ein wenig ferngeschaut werden soll, und dazu die Kissen im Nacken erhöht liegen. Auch sorgt ein Kopfteil für eine ruhigere Luftzirkulation rund um den Kopf- und Nackenbereich. Das ist gerade dann wichtig, wenn das Bett entlang einer Außenwand aufgestellt wird. Heimwerker könnten beispielsweise zunächst ein passendes Brett aus Fichtenholz zuschneiden. Es kann in Höhe und Breite dem Raum, sowie dem Bett, angepasst werden. Dieses lässt sich leicht mit Schaumstoff und dem bereits für den Rahmen genutzten Stoff beziehen. Die Textillagen werden auf der Rückseite wiederum sauber angetackert. An der Hinterseite werden stabile Haken angeschraubt. Das bezogene Brett lässt sich dann sehr einfach an der Wand aufhängen und ist optisch mit dem Bett verbunden.
8. Schritt: Braucht man ein Fußteil?
Das typische Boxspringbett hat kein Fußteil. Dies liegt daran, dass die übereinander liegenden Matratzen des neuen Bettes relativ schwer sind. Um vor allem beim Neubezug des Bettes gut zupacken zu können ist es einfacher, wenn der Fußbereich offen bleibt.
9. Schritt: Füße unter das Bett – Ja oder nein?
Ob das Bett zusätzlich auf Füßen steht oder nicht, ist eine ganz persönliche Entscheidung. Vor allem in Hotels stehen Boxspringbetten auf kleinen Rollen, um auch unter dem Bett saubermachen zu können. Dies könnte auch zuhause praktisch sein. Wer hingegen in einem Altbau wohnt und einen unebenen Fußboden hat, für den wären genau ausjustierte Fußteile sicherlich sinnvoll. Ein Boxspringbett verfügt immer über ein gewisses Gewicht, welches auf alte Dielen drücken könnte und bei einer ungünstigen Gewichtsverteilung zu knarzenden Geräuschen führen kann.
Checkliste: Dieses Werkzeug brauche ich?
- Akkuschrauber
- Akkutacker
- Bohrmaschine
- Cuttermesser oder Stoffschere
- Feile
- Hammer
- Inbusschlüsselset oder Ringschlüsselsatz
- Kneifzange
- Säge oder elektrische Stichsäge
- Wasserwaage
- Zollstock
Unser Fazit: Lohnt der Eigenbau?
Der Eigenbau eines Boxspringbettes bietet sowohl Vor- als auch Nachteile:
- Komplett individuelles Liegegefühl
- Auch Spezialanfertigungen möglich (z. B. für Dachschrägen)
- Form der Selbstverwirklichung
- Meistens teurer als ein fertiges Modell
- Sehr hoher Zeitaufwand
- Keinerlei Garantieansprüche
Wer handwerklich geschickt ist und Spaß daran hat, Möbel etc. selbst in Eigenregie zu fertigen, der wird am Eigenbau eines Boxspringbettes Freude haben. Es erfordert viel Zeit und einen exakten Plan, doch das Ergebnis ist ein waschechtes Unikat, wie m,an es in keinem Möbelgeschäft der Welt finden kann. Handwerklich unbegabte Menschen sollten sich Hilfe suchen, wenn sie sich an ein Projekt dieser Art wagen. Doch mit einem hohen Zeitaufwand und viel Fleiß ist es für jeden möglich, sich sein eigenes Traum-Boxspringbett zu fertigen.
Gibt es Alternativen?
Für Personen, denen Produkte „von der Stange“ nicht zusagen und denen der komplette Bau in Selbstverantwortung zu viel Arbeitsaufwand ist, führen wir spezielle Sets, die entweder den Umbau eines gewöhnlichen Bettgestells zum Boxspringbett möglich machen oder alternativ als Boxspring-Basis daherkommen und mit einer Matratze nach Wunsch ergänzt werden können.
Boxspring-Einlege-System „Kingston“
Das Boxspring-Einlege-System „Kingston“ beinhaltet eine Box, Matratze sowie einen Topper. Verschiedene wählbare Matratzen und Topper ermöglichen eine individuelle Anpassung. Das System kann in viele Bettrahmen integriert werden und funktioniert diese zu einem waschechten Boxspringbett um. Hier entfällt der Neubau eines Rahmens, da Sie das bestehende Bettgestell weiterhin nutzen können.
Einlege-System „Kingston“ im BETTEN.de Onlineshop
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