Boxspringbetten Erfahrungen – Fragen und Antworten

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Boxspringbett mit FragezeichenDas Angebot an Boxspringbetten ist riesig. Entsprechend ratlos ist derjenige, der sich überlegt, eines zu kaufen. Wer niemand mit Boxspring-Erfahrung in seinem Bekanntenkreis aufweisen kann, irrt häufig ziemlich orientierungslos von einem Angebot zum anderen. Wir haben versucht, die wichtigsten Fragen in Bezug auf Boxspringbetten zu beantworten und den undurchsichtigen Angebots-Dschungel etwas lichter zu gestalten.

Sind Boxspringbetten grundsätzlich besser als normale Betten mit Lattenrost und Matratze?

Je nach Qualität sind Boxspringbetten ergonomisch durchaus sehr empfehlenswert und die meisten Leute schlafen in einem Boxspringbett entspannter als in einem normalen Bett. Allerdings ist das für Boxspringbetten typische, leicht federnde Liegegefühl nicht jedermanns Sache. Auch bei einem sehr hohen Körpergewicht kommt ein Boxspringbett schnell an seine Grenzen.

So finden Sie heraus, ob ein Boxspringbett für Sie in Frage kommt:

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  • Ihr Körpergewicht beträgt maximal 180 kg.
  • Sie wünschen sich ein angepasstes, druckentlastendes Liegegefühl.
  • Es macht Ihnen nichts aus, wenn das Bett beim Umdrehen leicht federt.
  • Sie bevorzugen eine hohe Liegehöhe von 50 cm und mehr.
  • Sie besitzen derzeit ein Wasserbett oder eine normale Matratzen-Lattenrost-Kombination
    und haben morgens häufig Rücken- oder Schulterschmerzen.

Liegt man in einem Boxspringbett immer sehr weich?

Boxspringsysteme können in der Weichheit sehr unterschiedlich ausfallen. Sie unterscheiden sich durch die Anzahl sowie die Drahtstärke der Federn in Box und Matratze. Je höher die Federanzahl und je dicker die Drahtstärke ist, desto fester ist das Liegesystem. Zusätzlich kann durch Härtegrade und verschiedenweiche Topper das Liegeempfinden angepasst werden. Auf einem Boxspringbett liegt man somit nicht zwingend weicher. Durch die hohe punktuelle Anpassungsfähigkeit des gesamten Liegesystems wird ein Boxspringbett im Vergleich mit einer Matratze jedoch oft als weicher empfunden.

Schwitzt man in einem Boxspringbett mehr als in einem normalen Bett?

Wärmewirkung von BoxspringbettenBoxspringbetten sind grundsätzlich nicht wärmender als andere Bettlösungen. Hat jemand das Gefühl „im eigenen Saft zu schmoren“, liegt das meist daran, dass sein Boxspringbett über einen für ihn ungeeigneten Topper verfügt.

Topper haben – als einzige Komponente des Boxspringsystems – direkten Körperkontakt mit dem Schlafenden. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Materialien – meist handelt es sich dabei um Schäume. Verfügt der Topperschaum über eine offenporige Struktur, ist für eine ausreichende Belüftung und einen guten Feuchtigkeitstransport gesorgt. Personen, die stark schwitzen, sollten keinen Topper (gilt auch für normale Matratzen) aus Viscoschaum oder Latex wählen, da diese Materialien eine isolierende Wirkung aufweisen und daher einen Wärme- und Feuchtigkeitsstau verursachen können. Wenn Sie nachts stark schwitzen, empfehlen wir Ihnen einen Kaltschaum- oder Mesh-Topper für Ihr Boxspringbett.

Sind Boxspringbetten schlechter belüftet als normale Betten und schimmeln deshalb schneller?

Ein (echtes) Boxspringbett besteht – wie der Name bereits sagt – aus einer Box mit Federn sowie einer aufliegenden Taschenfederkernmatratze. Federkerne sind durch die großen Hohlräume innerhalb und zwischen den einzelnen Federn grundsätzlich sehr gut belüftet. Die Box schließt im Normalfall auch nicht bündig mit dem Fußboden ab, sondern steht auf Füßen, die eine dauerhafte Luftzufuhr von unten ermöglichen. Die Box selbst ist dabei von unten nicht geschlossen – der Federkern wird meist durch einzelne Latten gestützt (ähnlich wie bei einem Lattenrost).

Werden die Matratzen regelmäßig gedreht und gewendet und lüften Sie Ihr Schlafzimmer täglich, ist die Schimmelgefahr gebannt und keinesfalls größer als bei einem normalen Bett.

Wie lange hält mein Boxspringbett?

Wie bei einer normalen Matratze ist auch eine Boxspringmatratze nach ca. 10 Jahren am Ende ihrer Lebenszeit angelangt und sollte erneuert werden. Gleiches gilt auch für den Topper.

Daran erkennen Sie, dass Boxspringkomponenten erneuert werden sollten:

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Ergonomisch nicht mehr empfehlenswert:

  • Es sind deutliche Liegekuhlen in Box, Matratze oder Topper erkennbar.
  • Matratze und/oder Topper sind älter als 10 Jahre.

Hygienisch bedenklich:

  • Sie schlafen ohne Topper auf der Boxspringmatratze, die 5 Jahre oder älter ist und
    deren Bezug nicht waschbar ist.
  • Der Topperkern ist verschmutzt und/oder der Topper ist circa 5 Jahre alt und der
    Bezug lässt sich nicht abnehmen. (Bei abnehmbarem Bezug: Manche Shops bieten auch Ersatzbezüge zum Kauf an.)

Wie finde ich heraus, ob ein Boxspringbett qualitativ gut ist?

Nicht jedes Bett, das sich Boxspringbett nennt, ist auch tatsächlich eines. Ein echtes Boxspringbett verfügt immer über den charakteristischen Boxspringaufbau mit Federbox, Federkernmatratze und Topper. Hier lauert bereits die erste Falle: Viele vermeintlichen Boxspringbetten besitzen keine Federbox, sondern haben lediglich einen Rahmen ohne innenliegende Federung als Unterbau. Lesen Sie auch das Kleingedruckte der Bettbeschreibung und informieren Sie sich ganz genau über den Aufbau Ihres präferierten Boxspringmodells.

Viele (Billig-)Anbieter machen leider häufig keinerlei Angaben zur verwendeten Federanzahl in Box und Matratze, die ebenfalls ein Qualitätskriterium ist. Die Bonell- oder Taschenfederkernmatratze sollte bei einer Größe von 90x200cm mindestens zwischen 200 (leichte Personen) und 1000 Federn (schwere Personen) enthalten, ansonsten kann es sehr schnell zur Materialermüdung und zur Bildung von Liegekuhlen kommen.

Auch beim Topper sollte man genau hinschauen. Die Qualität der verwendeten Schäume lässt sich am Material und an dessen Raumgewicht festmachen. Werden hier keinerlei Angaben gemacht, ist es besser, die Finger von diesem Angebot zu lassen. Generell gilt: PU-Schaum ist minderwertiger als beispielsweise Kalt- (mind. RG 35) oder Viscoschaum (mind. RG 50).

Welchen Härtegrad soll ich wählen?

Wahl des HärtegradesWer Ihnen hier eine allgemeingültige Empfehlung gibt, hat wenig Ahnung von Boxspringbetten. Leider sind Härtegrade nicht genormt, sodass jeder Boxspring-Hersteller die Einstufungen beliebig selbst festlegen kann. Fragt man jedoch nach der Gewichtsempfehlung, sind ganz klare Grenzen definierbar. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf eines Boxspringbettes immer, für welche Körpergewichtsspanne der jeweilige Härtegrad empfohlen wird.

Mit folgenden Schritten ermitteln Sie den passenden Härtegrad:

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  1. Fragen Sie nach, für welches Körpergewicht welcher Härtegrad geeignet ist. Lassen Sie sich dabei für jedes Modell eine separate Auskunft geben – die Gewichtsempfehlung kann für verschiedene Boxspringmodelle je nach Hersteller und System unterschiedlich ausfallen.
  2. Berücksichtigen Sie Ihre Statur: Wenn Sie für Ihr Körpergewicht relativ klein sind, sollten Sie eher den nächst höheren Härtegrad wählen. Sind Sie in Relation zu Ihrem Gewicht eher groß, liegen Sie möglicherweise zu fest auf dem empfohlenen Härtegrad und sollten den nächstniedrigeren bevorzugen. Generell gilt: Das Körpergewicht sollte die festgesetzte Gewichtsgrenze nicht zu weit überschreiten, da es sonst zu einer vorzeitigen Materialermüdung kommen kann und Sie „durchhängen“.
  3. Probeliegen: Ob Sie zu fest oder zu weich liegen und Ihnen der gewählte Härtegrad zusagt, können Sie letztendlich nur herausfinden, indem Sie auf dem Boxspringbett probeliegen – oder noch besser: probeschlafen.

Welcher Topper ist für mich geeignet?

Der Topper ist eine dünne Auflage von ca. 5-10 cm Stärke, die oben auf die Matratze gelegt wird und dem Boxspringbett-Liegegefühl den letzten Schliff gibt. Während die Matratze und die Box für die ergonomisch korrekte Lagerung sorgen, stimmen Sie mit dem Topper das gewünschte Liegeempfinden ab. Je nach Material sinken Sie tiefer ein und schlafen besonders druckentlastet oder Sie liegen gut gestützt eher an der Oberfläche.

Mit dem nachfolgenden Fragebogen können Sie herausfinden, welcher Topper am besten zu Ihnen passt:

Kann ich einzelne Komponenten wie Matratzen und Topper nachträglich austauschen oder auch komplett erneuern?

Generell ist es immer möglich, einzelne Bestandteile eines Boxspringbettes auszutauschen oder zu erneuern. Je nachdem, wie groß der Zeitraum zwischen Erstkauf und Austausch ist, kann es passieren, dass das ursprüngliche Bettmodell eventuell nicht mehr hergestellt wird und auf Alternativen umgestellt werden muss. Nehmen Sie bei Fragen gerne die Boxspringbetten-Beratung bei Betten.de in Anspruch.

Warum sind Matratze und Box in einem Doppelbett oft zweiteilig, während der Topper über die ganze Breite geht?

Box und Matratze zweigeteilt herzustellen bietet vor allem beim Transport klare Vorteile. Da die Box nicht wie ein Bettrahmen in Einzelteilen sondern komplett montiert und am Stück geliefert wird, wäre sie wohl kaum durch einen Hausflur oder Zimmertüren manövrierbar. Gleiches gilt auch für die Matratze. Da ein Federkern zwar leicht gekrümmt jedoch niemals geknickt werden sollte – die Federn können dabei Schaden nehmen – würden auch hier erhebliche Transportprobleme entstehen. Auch in der Handhabung erweisen sich geteilte Matratzen als wesentlich komfortabler: Das regelmäßige Drehen und Wenden gestaltet sich bei zwei Einzelmatratzen sehr viel einfacher.

Der Schaumtopper hingegen kann zum Transport problemlos gerollt oder gefaltet werden. Wird ein durchgehender Topper auf die Matratzen gelegt, erhalten Sie im Doppelbett eine Liegefläche ohne störende Besucherritze.

Manche Boxspring-Doppelbetten haben eine durchgehende Matratze: Schwingt dann meine Bettseite mit, wenn mein Partner sich umdreht?

durchgehende BoxspringmatratzeMeistens bestehen durchgehende Matratzen aus zwei separaten Matratzenkernen, die in einem gemeinsamen Bezug vereint werden. Aufgrund dieser „Bauweise“ erhalten Sie zwar vom Liegegefühl her eine durchgehende Liegefläche, jedoch übertragen sich die Schwingungen nicht oder lediglich minimal von einem Federkern auf den anderen. Ihre Bettseite wird daher kaum mitschwingen, wenn Ihr Partner seine Schlafposition ändert.

Brauchen Boxspringbetten eine spezielle Pflege?

Wie in einem normalen Bett mit Lattenrost und Matratze sollte auch die Boxspringmatratze zur gleichmäßigen Verteilung der Belastung in wiederkehrenden Abständen gedreht und gewendet werden. Zum Auslüften empfiehlt es sich, gelegentlich Matratze und Topper von der Box zu nehmen und alles getrennt auslüften zu lassen.

Je nach Beschaffenheit des Boxspringbettes kann die äußerliche Pflege sehr unterschiedlich ausfallen. Ausführungen mit Stoff- oder Kunstlederbezug werden – wie Polsterbetten – bei Bedarf abgesaugt oder mit einem feuchten Lappen gereinigt. Bei Modellen mit Holzrahmen oder -kopfteil erkundigen Sie sich am besten beim entsprechenden Händler nach der optimalen Pflege.

Ist ein Boxspringbett auch für Allergiker geeignet?

Tierhaarallergiker können ohne Probleme in einem Boxspringbett schlafen, denn es werden im Normalfall keine Bestandteile tierischen Ursprungs verarbeitet.

Wer unter einer Hausstauballergie leidet, sollte möglichst ein Boxspringbett mit Kunstlederbezug erstehen, da dieses feucht abgewischt werden kann und sich keine Milben im Bezug einnisten können. Empfehlenswert ist alternativ auch ein Boxspringeinlegesystem, das in einen normalen Bettrahmen, beispielsweise aus Massivholz, gelegt werden kann. Matratze und Topper können zusätzlich bei Bedarf mit einem milbendichten Matratzen-Encasing ausgestattet werden.

Sollten noch Fragen unbeantwortet geblieben sein, können Sie gerne unseren Beratungsservice bei Betten.de (ohne jegliche Kaufverpflichtung Ihrerseits) in Anspruch nehmen. Geschulte Mitarbeiter mit langjähriger Beratungserfahrung im Boxspringbettenbereich wissen, worauf es ankommt und stehen Ihnen jederzeit Rede und Antwort.

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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.de und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.de-Schlafmagazin.

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