Schlaf-Apps – Welche Apps gibt es und was ist davon zu halten?
Smartphones sind ganz selbstverständlich unsere täglichen Begleiter. Für viele gehören sie so fest zum Alltag, dass ein Leben ohne die kleinen Geräte kaum noch vorstellbar ist. Da scheint es nur konsequent, dass sie uns auch nachts nicht verlassen: Die unterschiedlichsten Schlaf-Apps versprechen viele Vorteile. Aber stimmt es, dass damit die Nacht erholsamer, das Einschlafen angenehmer und das Wecken effektiver gestaltet werden kann? Und welche Schlaf-Apps gibt es überhaupt?
Einschlummern, durchschlafen, aufwachen!
Wer sich für Schlaf-Apps interessiert, dem bietet sich eine breite Auswahl – und regelmäßig kommen neue Anwendungen hinzu. Für einen ersten Überblick lassen sich die vielseitigen Apps rund um das Thema Schlaf in drei grobe Kategorien einteilen:
1. Das Einschlafen
In unserer hektischen und unruhigen Welt gibt es immer mehr Menschen, die Schwierigkeiten haben, abends zur Ruhe zu kommen und Schlaf zu finden. Wer sich nachts schlaflos in den Kissen wälzt, kann jetzt sein Smartphone als Einschlafhilfe verwenden.
Die kostenlose Android-App Lightning Bug bietet entspannende Sound-Kulissen, die beim Abschalten und Einschlummern helfen sollen. Lust auf Meeresrauschen, prasselnden Regen, Meditationsklänge oder vielleicht sogar die nächtliche Geräuschkulisse von New York City? Was auch immer beim Einschlafen hilft – mit über 200 Soundsamples ist wohl für jeden Schläfer das Passende dabei. Ebenfalls kostenlos: Relaxing Sounds Of Nature lite (iOS). Hier kann der Schlaflose sich eigenhändig aus 35 Sounds und 22 Geräuschkulissen einen ganz individuellen Entspannungs-Soundtrack mixen.
Noch einen Schritt weiter geht Dream on (iOS): Mit dieser App soll es sogar möglich sein, sich seinen Wunschtraum zu bestellen. Mit gezielten Geräuschimpulsen in der passenden Schlafphase wird dabei das Unterbewusstsein auf die richtige Fährte gebracht. Von einem Tag am Strand über Abenteuer im Wilden Westen bis hin zu 50 Shades of Grey reicht das Traumangebot. Ob das funktioniert? Einfach ausprobieren!
2. Das Durchschlafen
Zahlreiche Apps analysieren das Schlafverhalten und sollen so für Erholung und Entspannung sorgen. Dabei arbeiten die Apps Sleep Cycle Alarm (IOS) und Sleep as an Droid (Android) nach ähnlichem Prinzip. Und so funktioniert es: Für die Analyse des Schlafverhaltens werden die Bewegungs- und Geräuschsensoren des Smartphones verwendet. Das Handy wird kurzerhand mit ins Bett gelegt und stellt anhand von Geräuschen und Bewegungen des Schläfers fest, in welcher Schlafphase er sich befindet und wie tief der Schlaf gerade ist. Daraus lassen sich eindrucksvolle Statistiken erstellen. Die aufgezeichneten Daten werden außerdem verwendet, um den idealen Weckzeitpunkt festzulegen. Schließlich ist es angenehmer, aus einer leichten Schlafphase heraus aufzuwachen und nicht aus dem Tiefschlaf gerissen zu werden.
Akustische nächtliche Störungen werden von der WakeApp (iOS) aufgezeichnet und können dann am nächsten Tag genauer ergründet werden. So kommen Sie einem schnarchenden Partner oder dem jaulenden Nachbarshund schnell auf die Spur. Oder sprechen Sie gar selbst im Schlaf? Mit dem Sleep Talk Recorder (Android) können Sie Ihr eigenes nächtliches Gebrabbel einfach aufnehmen. Und damit Ihre Freunde auch etwas davon haben, lassen sich diese Sounddateien gleich ins soziale Netzwerk laden – vorausgesetzt, Sie haben den passenden Humor dafür.
Wer seine Schlafgewohnheiten über einen längeren Zeitraum genau protokollieren möchte, der nutzt den Sleep Bot Tracker Log (Android). Hier werden Einschlaf- und Aufwachzeiten sehr detailliert festgehalten, als Diagramm grafisch dargestellt und auf Wunsch nach Excel oder in andere Programme exportiert. Wie sinnvoll das ist, sei dahingestellt – Statistik-Fans werden in jedem Fall auf ihre Kosten kommen!
3. Das Aufwachen
Neben Apps, die den idealen Weckzeitpunkt in einer leichten Schlafphase ermitteln, gibt es auch Programme, die sich den Aufsteh-Muffeln widmen. Dabei zeugen die unterschiedlichen Strategien von enormer Kreativität. Wake N Shake (iOS) weckt zum Beispiel mit einer extremen Lautstärke und grellem Blinken. Ausschalten lässt sich diese App nur durch langes und konsequentes Schütteln – das macht garantiert munter! Die Weckfunktion von Morning Routine (Android) lässt sich nur durch das Fotografieren eines bestimmten Motivs in der Wohnung deaktivieren – ein eindeutiger Beweis für die App, dass das Bett tatsächlich verlassen wurde.
Einen anderen Ansatz verfolgt Sleep Cycle Power Nap (iOS): Hier geht es um den kleinen Powerschlaf, der in Arbeits- oder Mittagspausen für neue Energie sorgen soll. Das Geheimnis: Aufzuwachen, bevor die Tiefschlafphase erreicht ist. Die gewünschte Dauer des Nickerchens kann vorher definiert werden. Das Smartphone weckt den Powerschläfer dann zuverlässig, bevor die Tiefschlafphase beginnt.
Schlaf-Apps – nützlich oder Spielerei?
Schlaf und Schlafgewohnheiten sind eine sehr individuelle Angelegenheit. Deshalb ist es schwierig, über Sinn und Unsinn der einzelnen Apps ein generelles Urteil zu fällen. Ob Einschlafhilfe, Schlaf-Statistik oder intelligente Weckfunktion – was dem einen hilft, wird dem anderen vielleicht nur auf die Nerven gehen. Im Zweifelsfall gilt also die alte Weisheit: Versuch macht klug! Wir wünschen Ihnen jedenfalls viel Spaß beim Ausprobieren!