Oberflächenbehandlungen und Pflege von Massivholz
Um die Oberflächen von Massivholz zu schützen und gleichzeitig noch attraktiver zu machen, gibt es verschiedene Veredelungsmethoden. Jede einzeln hat ihre ganz besonderen Eigenschaften. Um Ihnen die Auswahl der passenden Oberflächenveredlung zu erleichtern, haben wir Ihnen eine kleine Übersicht zusammengestellt:
Geölte Oberflächen erhalten dem Massivholz eine seiner besten Eigenschaften: Es kann weiterhin atmen. Das öl dringt zwar tief in die Poren ein, verschließt sie jedoch nicht. Neben der positiven Auswirkung auf das Raumklima profitiert auch die Optik: Das öl wirkt auf die holzeigenen Farbpigmente ein. Der natürliche Farbton wird intensiver, Holzstruktur und – maserung treten noch deutlicher hervor. Geölte Oberflächen erhalten einen matten Schimmer, der sehr hochwertig und edel wirkt.
Gewachste Oberflächen verfügen über einen angenehm hohen Abriebschutz. Das Wachs dringt nicht so tief in die Poren ein wie öl, wirkt aber stärker feuchtigkeitsabweisend und schützt die Oberfläche sehr gut gegen Schmutz. Außerdem verleiht die Behandlung mit Wachs dem Holz einen sehr attraktiven und dauerhaften Glanz. Mit Wachs lassen sich übrigens auch leicht kleine Kratzer oder Dellen kaschieren.
Wer Oberflächen aus Massivholz lackiert, versiegelt dabei die Poren dauerhaft. Dadurch verliert das Holz zwar seine Atmungsaktivität, wird aber gleichzeitig sehr resistent gegen Schmutz und Feuchtigkeit. Lackierte Oberflächen sind extrem pflegeleicht. Für welche Glanzstufe Sie sich entscheiden, ist sicherlich Geschmackssache. Beachten Sie jedoch, dass matter Lack leicht stumpf wirkt, während auf hochglänzend lackierten Flächen jeder kleine Fingerabdruck sofort sichtbar wird. Wer beides vermeiden möchte, entscheidet sich am besten für die seidenmatte Lackvariante.
Eine lasierte Oberfläche erhält die Atmungsaktivität des Holzes, weil die dünnflüssigere Lasur tiefer in die Poren eindringt, ohne sie völlig zu verschließen. Der Schutz gegen Umwelteinflüsse ist jedoch gering. Eine Lasur erhält die natürliche Holzmaserung. Transparentlasuren eigenen sich sehr gut, um den Farbton des Holzes zu beeinflussen.
Eine gebeizte Holzoberfläche nimmt den gewünschten Farbton an, ohne dass die natürliche Struktur des Holzes dabei verloren geht. Im Gegenteil wird durch das Beizen der Kontrast der Maserung zusätzlich betont. Gebeizte Oberflächen sind ohne zusätzliche Behandlung nicht gegen Schmutz und andere Umwelteinflüsse geschützt. Es empfiehlt sich deshalb, nach dem Beizen das Holz durch eine weitere Oberflächenveredelung zu schützen.
Massivholz einfach ganz natürlich zu belassen ist immer ein Risiko. Eine völlig unbehandelte Oberfläche nimmt Schmutz und Feuchtigkeit sehr schnell an. Es kann deshalb leicht passieren, dass das Holz sich verzieht. Auch Schimmel kann in unbehandeltes Holz schnell eindringen. Wer lange Freude an seinem Massivholzmöbel haben möchte, sollte sich lieber für eine der Oberflächenbehandlungen entscheiden.
Möbel aus Massivholz richtig pflegen
Bei Massivholzmöbeln gilt: Zu viel Pflege schadet nur. Es ist gar nicht nötig, dass Sie Ihre Möbel mit teuren Polituren behandeln. Verwenden Sie zum Abwischen lieber ein weiches und trockenes Tuch, das nicht fusseln sollte. Für kleine Verschmutzungen darf das Tuch auch leicht feucht sein, aber Vorsicht: Nur bei lackierten Oberflächen ist ein nasses Abwischen
erlaubt! Fettlösende Haushaltsreiniger sind für massive Holzmöbel völlig ungeeignet: Sie greifen schnell die Holzstruktur an und zerstören so die elegante Optik der Oberfläche.
Sowohl gewachste als auch geölte Oberflächen brauchen ein bis zwei Mal jährlich eine kleine Auffrischung. Wenn also die Oberfläche matt wirkt und sich kleine Kratzer zeigen, wird es Zeit für etwas Pflege, die den alten Glanz wieder zurückbringt. Besorgen Sie dafür ein natürliches öl oder Möbelwachs. Rauen Sie vor der Behandlung die Oberfläche leicht an und verwenden Sie das Pflegemittel eher sparsam. Nach dem Trocknen polieren Sie einfach mit einem weichen Wolltuch nach.
Bei geölten oder gewachsten Oberflächen können Sie stärkere Verschmutzungen oder Kratzer mit feinem Schmirgel- oder Schleifpapier entfernen. Arbeiten Sie ruhig großflächig, damit keine Farbunterschiede entstehen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie alle Schleifrückstände restlos entfernen, bevor Sie die Stelle mit öl oder Wachs nachbehandeln. Flecken, die durch Feuchtigkeit entstanden sind, lassen sich übrigens erst dann entfernen, nachdem sie völlig ausgetrocknet sind.
Eine unschöne Delle in Ihrem gewachsten oder geölten Massivholzmöbel? Keine Sorge – auch für diesen Fall haben wir hilfreiche Tipps. Zuerst sollten Sie die Stelle mit Schmirgelpapier anschleifen, anschließend legen Sie ein feuchtes Tuch darauf. Mit einem Bügeleisen wird nun vorsichtig die Delle aus dem Holz gedämpft. Achten Sie gut darauf, dass das Bügeleisen niemals mit dem Holz selbst in Berührung kommt, sonst können hässliche Flecken entstehen. Erst wenn die Stelle völlig ausgetrocknet ist, darf sie mit öl oder Wachs nachbehandelt werden.
Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Beachten Sie, dass Sonneneinstrahlung auf Dauer die Farbe des Holzes verändert. Deshalb sollten Massivholzmöbel vor starker und direkter Bestrahlung möglichst ganz geschützt werden. Lässt sich ein direkter Sonneneinfall nicht vermeiden, achten Sie darauf, dass das komplette Möbelstück der UV-Strahlung ausgesetzt wird, damit das Holz gleichmäßig altern kann.