Was versteht man unter der Cheyne-Stokes-Atmung?

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Cheyne-Stokes-Atmung - Was ist das?Immer wieder stehen bei unseren Artikeln im Schlafmagazin Krankheiten und gesundheitliche Beeinträchtigungen im Mittelpunkt. So auch in dieser „Ausgabe“, wo wir uns intensiv mit der so genannten Cheyne-Stokes-Atmung befassen.

Wir beantworten die Frage „Was versteht man unter der Cheyne-Stokes-Atmung?“, erläutern die Ursachen, gehen auf die Zusammenhänge bezogen auf den Schlaf und die Schlafqualität ein, geben Auskunft über das Auftreten und informieren über eine mögliche Behandlung der Cheyne-Stokes-Atmung.

Ihnen wünschen wir jetzt eine angenehme Lektüre, wertvolle Erkenntnisse und natürlich – wie immer – allzeit guten Schlaf!


Was versteht man unter der Cheyne-Stokes-Atmung?

Der Begriff Cheyne-Stokes-Atmung (auch: Cheyne–Stokes Respiration oder kurz: CSR) umschreibt eine schwere im Schlaf auftretende Atemstörung bzw. einen periodisch auftretenden Atemstillstand, weshalb man statt von Cheyne-Stokes-Atmung auch von einer periodischen oder zyklischen Atmung spricht.

Die Bezeichnung Cheyne-Stokes-Atmung geht zurück auf den schottischen Arzt John Cheyne (1777 bis 1836) und den irischen Arzt William Stokes (1804 bis 1878).

Im Rahmen der Cheyne-Stokes-Atmung zeigen Betroffene ein abnormales Atemmuster, bei welchem Frequenz und Tiefe der Atmung Schwankungen unterworfen sind. Symptomatisch sind wiederholte Zyklen von wenigen Minuten Dauer mit tiefen, schnellen Atemzügen, welche langsamer und flacher werden und dann für etwa zehn bis zwanzig Sekunden komplett aufhören. Danach werden die Atemzüge wieder tiefer und anstrengender. Es kann auch zu einer Veränderung der Atemfrequenz kommen.

Aufgrund ihres Atmungsmusters stellt die Cheyne-Stokes-Atmung eine Spezialform der zentralen Schlafapnoe dar. Genauer betrachtet, handelt es sich dabei um eine sekundäre Form der Schlafapnoe, welche von mindestens zehn zentralen Apnoen oder Hypopnoen pro Schlafstunde gekennzeichnet ist. Zusätzlich treten Arousals (Weckreaktionen) durch die Atemstillstände auf, wodurch der Schlaf fragmentiert wird.

Die Cheyne-Stokes-Atmung tritt in erster Linie bei Personen auf, die das 60. Lebensjahr überschritten haben. Hinsichtlich der Geschlechterverteilung leiden Männer häufiger unter der Cheyne-Stokes-Atmung als Frauen.

Zur Diagnose der Cheyne-Stokes-Atmung wird in der Regel eine polysomnographische Untersuchung im Schlaflabor durchgeführt.


Video: Kurz erklärt: Cheyne-Stokes-Atmung – Atemstörungen – Medizinische Notfälle | Psychotherapie & Coaching Lukas Rick


Wann tritt die Cheyne-Stokes-Atmung auf?

Das besondere Atemmuster der Cheyne-Stokes-Atmung ist häufig eine Folge von einer Funktionsstörung im Bereich des Hirnareals, welches für die Steuerung der Atmung verantwortlich ist. Zu so einer Beeinträchtigung des Gehirns kann es im Zuge eines Schlaganfalls oder Schädelhirntraumas kommen. Auch eine mangelhafte Durchblutung des Gehirns z. B. ausgelöst durch Arteriosklerose kann ursächlich für die Cheyne-Stokes-Atmung sein.

Darüber hinaus zeigt sich die Cheyne-Stokes-Atmung oft – etwa bei gut einem Drittel – bei Patienten mit einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz (Herzschwäche) sowie bei Schädigungen des zentralen Nervensystems (z. B. bei Urämie / Niereninsuffizienz oder exogenen Vergiftungen) oder bei Diabetikern. Auch eine Überdosierung von Opioiden kann das Auftreten der Cheyne-Stokes-Atmung nach sich ziehen.

Auch bei gesunden Menschen kann die Cheyne-Stokes-Atmung beobachtet werden, wenn sich diese in großen Höhen (ab ca. 3000m) befinden. In diesem Zusammenhang ist die Cheyne-Stokes-Atmung vor allem im Schlafzustand festzustellen und wird eher als periodische Atmung bezeichnet.

Ausgelöst wird die Cheyne-Stokes-Atmung durch eine reduzierte CO2-Sensibilität des Atemzentrums. Der Atemreiz wird lediglich durch einen hohen CO2-Partialdruck ausgelöst. Anschließend flacht die Atmung wieder ab, bis der CO2 erneut einen Schwellenwert zur Auslösung des Atemreizes erreicht. Die Höhe des Schwellenwertes fällt individuell unterschiedlich aus.


Welche Symptome hat die Cheyne-Stokes-Atmung?

Wie bei der primären Form der zentralen Schlafapnoe äußert sich das Vorliegen der Cheyne-Stokes-Atmung nicht selten in ausgeprägter Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche und einem eingeschränkter Leistungsvermögen. Da Betroffene meist an einer anderen Grunderkrankung wie z. B. einer Herzinsuffizienz leiden, gehen diese oft davon aus, dass die wahrgenommenen Symptome damit in Verbindung stehen.

Schlafstörungen (Insomnie, Hypersomnie) sowie nächtliches Erwachen mit Atemnot gehen häufig mit der Cheyne-Stokes-Atmung einher.

Nicht alle Betroffenen weisen eindeutige Symptome für das Vorliegen der Cheyne-Stokes-Atmung auf.


Wie wird die Cheyne-Stokes-Atmung behandelt?

Die Behandlung der Cheyne-Stokes-Atmung ist sehr wichtig, weil sich dadurch in der Regel der ohnehin meist stark durch die vorliegende Primärerkrankung beeinträchtigte Gesundheitszustand verbessern und die Lebenserwartung erhöhen lässt.

Wurde die Cheyne-Stokes-Atmung diagnostiziert, erfolgt eine Therapie in zwei Stufen. In Stufe 1 geht es um die Behandlung der Primärerkrankung wie z. B. einer Herzinsuffizienz. In Stufe 2 steht das pathophysiologische Atemmuster der Cheyne-Stokes-Atmung im Mittelpunkt. Um dieses in den Griff zu bekommen bzw. für ein „normales“ Atemmuster zu sorgen, erfolgt eine Beatmungstherapie, wobei es verschiedene Ansätze gibt.

Gängige Verfahren zur nächtlichen Beatmung bei Cheyne-Stokes-Atmung sind die Adaptive Servoventilation (kurz: ASV) und die Antizyklisch modulierte Ventilation (kurz: AZMV). Im Rahmen dieser Beatmungsmethoden wird dem Betroffenen eine Maske angelegt, wodurch eine automatische Regulation des Atemdrucks möglich wird.

In einigen Fällen hat sich darüber hinaus die Gabe von zusätzlichem Sauerstoff bewährt.

Wie bereits erwähnt, ist es für die Patientengesundheit enorm wichtig, dass die Problematik der Cheyne-Stokes-Atmung gelöst wird. Die Heilungsaussichten insgesamt hängen jedoch sehr stark davon ab, wie gut sich die Grunderkrankung des Betroffenen in den Griff bekommen lässt. Oft sind diese Krankheiten so schwerwiegend, dass sie sich nicht komplett therapieren lassen, so dass immer noch einige gesundheitliche Beeinträchtigungen bleiben und die Therapie der Cheyne-Stokes-Atmung bzw. die nächtliche Beatmungstherapie u. U. längerfristig bzw. fortwährend beibehalten werden muss.

Allgemein ist ein gesunder Lebenswandel mit ausgewogener Ernährung, einem ausreichenden Schlafpensum, Bewegung sowie dem Verzicht auf schädigende Genussmittel wie Alkohol, Nikotin u. ä. zu empfehlen. Unnötigen Stress sollte man vermeiden. Entspannungsübungen wie Yoga, Autogenes Training oder Meditation können ebenfalls dabei unterstützen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und besser mit der Primärerkrankung leben zu können.


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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.de und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.de-Schlafmagazin.

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