Stabile Betten erkennen und selbst Beitrag zur Stabilität des Bettes leisten

Geschätzte Lesezeit: 13 Minuten

Wie erkennt man ein stabiles Bett und was kann man selbst tun, um ein Bett stabiler zu machen?

In kaum einer alltäglichen Situation sind wir hilfloser als während des Schlafes. Da ist es absolut nachvollziehbar, dass man sich eine sichere Schlafstätte wünscht, die Geborgenheit vermittelt und so eine optimale Basis für Entspannung bietet. Niemand möchte in der Nacht befürchten müssten, dass das Bett unter ihm zusammenbricht und an einen erholsamen Schlaf ist kaum zu denken, wenn das Bett bei jeder Bewegung wackelt oder quietscht, knarrt oder sonstige Geräusche von sich gibt. Im Betten.de Schlafmagazin beschäftigen wir uns daher in diesem Artikel umfassend mit der Stabilität von Betten und liefern unter anderem Antworten auf die Kernfragen: „Wie erkennt man ein stabiles Bett?“ und „Wie kann man ein Bett stabilisieren?“.

Das stabile Bett

Bevor wir uns den Fragen widmen können, was ein stabiles Bett auszeichnet und wie ein Bett zusätzlich stabilisiert werden kann, stellen wir kurz die verschiedenen Einzelelemente von Betten vor.

Der Begriff Bett kennzeichnet sowohl das reine Bettgestell bzw. Bettrahmen als auch die Einheit aus Bettgestell/Bettrahmen, Unterfederung und Matratze. Mitunter wird der Ausdruck Bettrahmen auch zur Bezeichnung des Lattenrostes, der außerdem auch als Federholzrahmen bekannt ist, verwendet. In unseren Ausführungen in diesem Artikel ist mit Bettrahmen stets das Bettgestell gemeint.


So ist ein klassisches Bett aufgebaut: Bettgestell bzw. Bettrahmen, Matratze, Unterfederung / Lattenrost
Klassische Betten setzen sich aus dem Bettgestell, einem eingelegten Lattenrost mit Federholzleisten, Teller-Modulen oder einer Kombination aus beiden Elementen zur Unterfederung und einer Matratze zusammen. Das Bettgestell kann unter anderem in Bezug auf Materialien sowie Ausstattungskomponenten ganz unterschiedlich ausgeführt sein. Grundsätzlich stets vorhanden sind Bettbeine bzw. Bettfüße, die einen Rahmen tragen, welcher über Auflagemöglichkeiten für die Unterfederung verfügt. Auf die Lattenrostauflage gehen wir später noch genauer ein. Dieser klassische Bettaufbau ist auch bei der überwiegenden Anzahl von Polsterbetten vorzufinden, welche sich durch einen aufgepolsterten Bettrahmen mit Bezug (Textil, Kunstleder, Leder) von den Gestellbetten unterscheiden. Ausnahmen bilden Polsterbetten mit fest im Unterbau/Gestell des Bettes installiertem Lattenrost sowie Polsterbetten mit Festpolsterung, bei denen auch die Matratze fest mit dem Bett in Verbindung steht.


Aufbau eines Bettes mit Boxspring-Einlegesystem: Bettgestell, Box, Matratze und Topper.
Bei Boxspring-Einlegesystemen ist der Aufbau des Bettes nahezu identisch zur klassischen Bettzusammenstellung. Hier wird lediglich der Lattenrost gegen eine Einlegebox mit Federkern ersetzt. Die Einlegebox wird von der Lattenrostauflage getragen. Um ein herkömmliches Bettgestell mit einem Boxspring-Einlegesystem verwenden zu können, muss eine gewisse Einlegetiefe vorhanden sein. Bei Bettrahmen mit Kopfteil kann darüber hinaus eine Kopfteilverlängerung erforderlich sein, damit das Kopfteil auch bei einem höheren Aufbau der Bettausstattung mit Box, Matratze und Topper nutzbar bleibt. Das in der dritten Abbildung dargestellte Wandpaneel ist kein regulärer Bestandteil des Bettes. Es wird separat an einer Wand des Schlafzimmers montiert. Anschließend platziert man das Bett direkt vor dem Wandpaneel, so dass sich eine optische und funktionelle Einheit ergibt. (Mehr Infos: Boxspring-Einlege-System „Kingston“)


Bei den meisten Boxspringbetten bildet die Box die Basis des Bettes. Sie wird durch Matratze und Topper sowie ggf. ein Kopfteil ergänzt.
Boxspringbetten gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Bei den meisten Betten mit Boxspring-System gibt es kein reguläres Bettgestell. Es ist vielmehr so, dass die Box des Bettes als Unterbau fungiert. Dementsprechend werden die Bettbeine bzw. Bettfüße direkt an der Box montiert. Auch die Fixierung eines eventuell vorhandenen Kopfteils sowie ggf. eines Fußteils erfolgt an der Box. Matratze und Topper werden einfach nur auf die Box aufgelegt. Teilweise wird der Topper zusätzlich durch Spanngummis an den Ecken auf der Matratze befestigt.


Bettgestell

Bettgestelle gibt es in vielen verschiedenen Arten. Sie unterscheiden sich insbesondere in Material und Konstruktion von einander. Pauschal lassen sich keine konkreten Aussagen darüber treffen, welche Art von Bettrahmen die höchste Stabilität bietet, da es teilweise große Unterschiede innerhalb eines Materials und in der Verarbeitungsqualität gibt. Grundsätzlich spielen immer die Materialgüte, die Stärke des eingesetzten Materials sowie die Statik der gesamten Konstruktion eine wichtige Rolle. Hochwertige Betten aus Holzwerkstoffen können bezogen auf die Stabilität besser sein als sehr preiswerte Massivholzbetten z.B. aus Kiefer.

Da sich insbesondere Holzbetten einer hohen Beliebtheit und Verbreitung erfreuen, gehen wir nachfolgend auf die Merkmale eines stabilen Massivholz-Bettrahmens intensiver ein. Zusätzlich befassen wir uns kurz mit den Eigenschaften eines soliden Bettes aus Metall.


Bettgestelle aus Massivholz

Bei den Massivholzbetten unterscheidet man anhand der Verarbeitungsweise nach Parkettverleimung, Lamellenverleimung und Dielenverarbeitung/Balkenverarbeitung.

Bei der auch als keilgezinkten Verleimung bekannten Parkettverleimung werden viele kurze Holzleisten im Keilzinkverfahren zu einer großen Holzplatte verleimt. Da nur kurze Holzstücke verwendet werden, besteht kaum eine Gefahr für Verzug durch „arbeitendes“ Holz, weshalb Massivholzbetten in Parkettverleimung eine ausgezeichnete Stabilität bieten.

Im Rahmen der Lamellenverleimung, welche auch mit dem Begriff Stabverleimung beschrieben wird, kommen Platten aus durchgängigen, langen Holzlamellen zum Einsatz. Die Holzlamellen werden bei diesem Verfahren nicht in der Länge zusammengefügt. Bei Massivholzbetten in Lamellenverleimung kann es bei den langen Holzlamellen zu einem stärkeren „Arbeiten“ des Holzes kommen, weshalb die Stabilität etwas schwächer als die von Betten in Parkettverleimung zu beurteilen ist.

Für die Fertigung von Betten in Dielenverarbeitung bzw. Balkenverarbeitung kommen keine verleimten Holzplatten sondern Vollholz-Elemente in Form von Dielen oder Balken zum Einsatz. Die Stabilität eines Massivholzbettes in Dielenverarbeitung bzw. Balkenverarbeitung reduziert sich durch ein deutliches Verzugsrisiko durch „arbeitendes“ Holz.

Weitere Informationen dazu im Betten.de Schlafmagazin:
Unterschiedliche Holzverarbeitung von Massivholzmöbeln

Neben der Art der Verarbeitung spielt für die Stabilität eines Bettes aus Massivholz auch die Art des zur Fertigung verwendeten Holzes eine große Rolle. So bieten Weichhölzer wie Kiefer grundsätzlich weniger Stabilität als Harthölzer wie Eiche oder Buche. Bauhölzer werden in Festigkeitsklassen eingeteilt, wobei eine Unterscheidung nach C für Nadelhölzer, D für Laubhölzer und GL für Leimbinder erfolgt. Zahlen hinter den Buchstabenkürzeln geben Aufschluss über die Qualität bzw. Festigkeit. Je höher die Zahl, desto besser bzw. fester und tragfähiger ist das Holz. (Mehr über die Kennzeichnung und Klassifizierung von Bauschnittholz für tragende Zwecke – .pdf-Datei Holzbau Deutschland)

Neben der Güte des Materials und der Holzverarbeitung spielt bei Massivholzbetten auch noch die Ausführung der Eckverbindung beim Rahmen eine Rolle, wenn es um die Bewertung der Stabilität geht. Die einfachste Verbindung der langen und kurzen Seiten des Bettrahmens ist der stumpfe Stoß, bei dem ein Teil mit dem Hirnholz im rechten Winkel an die Längsseite des anderen Teils angesetzt ist. Für eine Verbindung auf Gehrung werden die Enden der Holzelemente zunächst auf Gehrung (45° schräg) geschnitten, so dass die Enden plan aneinander anschließen, wodurch sich ein harmonisches und attraktives Fugenbild ergibt. Die Überblattung ist eine Eckverbindung, welche bei Massivholzbetten in erster Linie bei Betten in Dielen- bzw. Balkenverarbeitung zu finden ist. Die beiden Holzelemente werden dabei jeweils um die Hälfte ihrer Stärke stufenförmig eingeschnitten, damit sie formschlüssig ineinander gelagert werden können. Die Überblattung kann auch mit Gehrungsschnitt ausgeführt sein. Bei einer Schlitz-und-Zapfen-Verbindung wird in einem Holzelement mittig ein Schlitz hergestellt. Das andere Holzelement erhält entsprechend einen passenden freigestellten Zapfen, welcher sich formschlüssig in den Schlitz stecken lässt. Sehr stabil und auch gut für Vollholz geeignet ist das Herstellen von Eckverbindungen in Form des Zinkens. Beim Zinken wird eine mehrfache Verzahnung gerader oder keilförmiger Zapfen (Schwalbenschwänze) hergestellt.


Bettgestelle aus Metall

Metallbetten werden umgangssprachlich oft auch als Eisenbetten bezeichnet. Es handelt sich dabei aber nie um reines Eisen, sondern stets um eine Legierung, welche sich durch einen niedrigen Kohlenstoffgehalt auszeichnet. Viele Metallbetten werden auch heute noch vollständig oder in Teilen handgeschmiedet, wodurch besonders reizvolle und qualitativ hochwertige Betten entstehen.

Metall bzw. das zur Bettenherstellung verwendete Eisen bietet grundsätzlich eine hohe Stabilität. In hochwertiger Verarbeitung und bei einem statisch stimmigen Konstruktionsprinzip sind Metallbetten Möbelstücke, die problemlos einer hohen Belastung standhalten und sich dauerhaft nutzen lassen.

Es gibt allerdings auch sehr einfach verarbeitete Metallbetten, die oft zu sehr günstigen Preisen angeboten werden und keineswegs die oft mit Metall assoziierte Beständigkeit und Robustheit bieten. Die Entscheidung für ein allzu preiswertes Metallbett ist daher in der Regel gleichzeitig die Entscheidung für ein weniger stabil ausfallendes Bett.

Lattenrostauflage

Damit der Lattenrost seiner Funktion als Unterfederung gerecht werden kann, muss er sachgerecht im Bettrahmen gelagert werden. Dazu dient die so genannte Lattenrostauflage bzw. Lattenrostaufnahme. Die Lattenrostauflage ist ein Bestandteil des Bettgestells. Sie sollte stabil ausgeführt sein, da das vom Lattenrost aufgenommene Gewicht von ihr getragen bzw. weitergeleitet werden muss.

Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Prinzipien zur Lattenrostauflage im Bettrahmen:

  • Auflagewinkel

    Die Lattenrostaufnahme besteht hierbei aus Eckwinkeln, welche in den vier Innenecken des Bettrahmens montiert sind. Zusätzlich wird der Lattenrost bei diesem Auflageprinzip in der Länge noch durch Seitenwinkel unterstützt (meist zwei Stück pro lange Bettseite). Bei Doppelbetten gibt es darüber hinaus in der Bettmitte noch jeweils einen so genannten Mittelauflagewinkel für den Lattenrost bzw. die Lattenroste. Hergestellt werden alle Auflagewinkel in der Regel aus robustem Metall. Ein Bettrahmen mit Auflagewinkeln für den Lattenrost/die Lattenroste eignet sich nicht für die Verwendung mit Rolllattenrosten.
  • Auflageleisten

    Der Lattenrost wird bei dieser Art der Lattenrostauflage auf durchgängigen Leisten aus Holz oder Metall gelagert, die fest auf den Innenflächen der langen Seiten des Bettrahmens angebracht sind. Im Doppelbett ab einer Breite von 160 cm wird meist ein durchgehender Mittelholm (Längstraverse) eingesetzt, auf denen der Lattenrost bzw. die Lattenroste gelagert werden. Bettrahmen, die über Auflageleisten verfügen, lassen sich im Prinzip mit Lattenrosten jeglicher Art kombinieren.
  • Quertraversen

    Bei einem Bettrahmen mit Quertraversen sind die Bettbeine häufig nach innen versetzt angebracht, was dem Bett insgesamt eine schwebende Optik verleiht. Befestigt sind die Bettbeine an zwei so genannten Quertraversen, die sich über die gesamte Bettbreite erstrecken und in der Regel mit jeweils identischem Abstand zum Kopf- und Fußteil des Bettes am Rahmen angebracht sind. Der Lattenrost wird bei dieser Art der Lattenrostaufnahme dementsprechend an zwei Stellen über die komplette Breite getragen. Für eine optimale Lagerung des Lattenrostes bzw. der Lattenroste werden Quertraversen meistens mit vier Auflagewinkeln in den Innenecken des Bettrahmens (s.o.) kombiniert. Bettgestelle mit Quertraversen sind für die Nutzung mit elektrisch verstellbaren Lattenrosten, welche „Bewegungsspielraum“ in Form von Bodenfreiheit benötigen, nicht geeignet.

Bettbeine

Die Bettbeine bilden den unteren Abschluss des Bettes und stellen eine Verbindung zum Boden her. Sie sollten in Material und Formgebung zur gesamten Konstruktion passen. Es gibt viele verschiedene Arten von Bettbeinen. Grundsätzlich bietet eine größere Standfläche eine höhere Stabilität.

Kopfteil/Fußteil

Das Kopfteil kann zusätzlich zu den Bettbeinen den stabilen Stand eines Bettes erhöhen, wenn es bodentief ausgeführt ist. Gleiches gilt für ein eventuell vorhandenes Fußteil.

Bei einigen Bettmodellen – häufig bei Metallbetten – sind die Bettbeine auch fester Bestandteil des Kopfteils und ggf. des Fußteils.

Wählt man ein Bett mit Kopfteil aus und will dieses frei im Schlafzimmer aufstellen, sollte man sich unbedingt vorab erkundigen, ob das favorisierte Bett dazu geeignet ist. Bei vielen Bettgestellen mit Kopfteil ist es nämlich so, dass sie so ausgelegt sind, dass das Kopfteil direkt an einer Wand platziert und so zusätzlich stabilisiert wird. Bei derartigen Bettmodellen sind Kopfteile mit Stoffbezug oft auch nicht voll bezogen, so dass die Rückseite des Kopfteils optisch weniger ansprechend ist.

Wie Betten belastet werden

Betten sind grundsätzlich verschiedenen Belastungen ausgesetzt. Jedes Bettgestell muss zunächst einmal sein eigenes Gewicht tragen. Es muss dementsprechend eine korrekte Statik der Bettrahmen-Konstruktion gegeben sein. Bei industriell gefertigten Betten sowie bei Betten aus professioneller handwerklicher Fertigung kann man sich grundsätzlich darauf verlassen, dass alle statischen Voraussetzungen erfüllt werden.

Die Bettausstattung in Form von Matratze und Unterfederung (Lattenrost oder Einlege-Box) wirkt mit ihrem Gewicht als zusätzliche statische Last, welche die Bettrahmen-Konstruktion bzw. das Bettgestell tragen muss. Wie hoch diese Belastung ist, hängt vom Gewicht der gewählten Komponenten für die Ausstattung des Bettes sowie deren Größe ab. Matratze und Lattenrost im Standardformat von 90×200 cm bringen schnell um die 30 kg auf die Waage. Fällt die Wahl auf eine hohe Latexmatratze oder einen motorisch verstellbaren Lattenrost, können auch 100 kg oder mehr erreicht werden.

Wird das Bett benutzt, handelt es sich beim reinen Liegen auf dem Bett ebenfalls um eine statische Belastung: Der Körper des Liegenden bzw. das Gewicht des Nutzers übt dabei Druck auf die Liegefläche des Bettes aus. Matratze und Unterfederung wirken gemeinsam diesem Druck entgegen. Bei einer auf den Nutzer zugeschnittenen Schlafunterlage berücksichtigt diese seine besonderen anatomischen Voraussetzungen sowie Liegegewohnheiten und sorgt für eine nach ergonomischen Gesichtspunkten korrekten Lagerung des Körpers.

Hier ist gut erkennbar, wie und wo die Matratze auf den durch den Körper einwirkenden Druck nachgibt.

Der seitlich liegende Körper bildet hier eindeutig erkennbar zwei Schwerpunkte: einen im Lagerungsbereich der Schultern und einen im Lagerungsbereich von Hüfte/Gesäß. Die Matratze gleicht dieses aufgrund ihrer Bauweise optimal aus. Es ist gut erkennbar, dass die untere Schicht des Matratzenkerns (grau) beinahe keiner schwerpunktmäßigen, punktuellen Belastung mehr ausgesetzt ist. Die nicht bereits von der Matratze aufgenommene Last wird nahezu vollflächig an die Unterfederung und von dort aus weiter an den Bettrahmen/das Bettgestell weitergegeben.

Wenn man seitlich auf dem Bett sitzt, ist das Bett einer besonderen statischen Belastung ausgesetzt, da sich das Gewicht dabei nur auf eine kleine Fläche konzentriert. Da selbst eine geringe Gewichtskraft bei einer kleinen Fläche großen Druck erzeugen kann, sollte dieser Aspekt bei der Auswahl und Nutzung eines Bettes nicht unberücksichtigt bleiben.

Sobald sich der Nutzer oder die Nutzer im Bett bewegen – z.B. um die Schlafposition zu verändern, wird das Bett dynamisch belastet. Die Last verteilt sich in diesen Momenten nicht mehr gleichmäßig auf der Fläche und es gibt punktuell stärker beanspruchte Bereiche, die je nach Geschwindigkeit der Bewegung mehr oder weniger schnell wechseln. Diese Bewegungsenergie wird auch als kinetische Energie bezeichnet. Die Matratze nimmt auch hier einen Teil der Energie auf. Die restliche Energie wird von der Unterfederung aufgenommen und an den Bettrahmen weitergeleitet.

Springen Kinder durch das Bett, kommt es zu einer besonderen dynamischen, punktuellen Belastung. Gleiches gilt, wenn man als Erwachsener langsamen Schrittes über das Bett schreitet oder auch kriecht, was zum Beispiel der Fall sein kann, wenn ein Doppelbett in einer Nische eingebaut ist und ein Partner stets eine Betthälfte queren muss, um auf seine Seite des Bettes zu gelangen.

Jede Art von Belastung des Bettes erreicht schließlich über den Bettrahmen die Bettbeine, die in Kontakt mit dem Boden stehen und die aufgenommene Energie an diesen weiterleiten.

Was ein stabiles Bett auszeichnet

Ein stabiles Bett besteht aus einem soliden Bettgestell aus tragfähigen Materialien, welche so miteinander verbunden sind, dass einwirkende Lasten optimal aufgenommen und weitergeleitet werden können. Im Idealfall sollten alle Elemente des Bettgestells über Schraubverbindungen miteinander verbunden werden. Die Verwendung von Gewindeeinsätzen leistet dabei einen zusätzlichen Beitrag zur Stabilität – insbesondere bei wiederholtem Aufbau und Abbau des Bettes zum Beispiel im Rahmen von Umzügen.

Auch die Größe des Bettes bzw. der Liegefläche kann eine Rolle für seine Stabilität spielen. Insbesondere bei einem höheren Körpergewicht kann es sinnvoll sein, statt eines Standard-Einzelbettes in 90×200 cm oder 100×200 cm auf ein Bett in Komfortbreite 120 cm oder 140 cm auszuweichen. Auf der größeren Fläche fällt die Druckwirkung und damit die Belastung deutlich geringer aus. Darüber hinaus bietet ein breiteres Bett mehr Bewegungsspielraum, was sich zusätzlich positiv auf den Schlafkomfort sowie die Qualität des Schlafes auswirkt.

Bei der Ausstattung des Bettes sollte eine ergonomisch zum Nutzer passende Matratze gewählt werden. Die Wahl einer höheren Matratze wirkt sich dabei positiv aus, da diese den Druck besser aufnehmen bzw. verteilen kann.

Die Unterfederung wiederum sollte zur Matratze und zum Nutzer passen. Sie muss sich zudem für die Lattenrostauflage im Bettrahmen eignen (s.o. Lattenrostauflage). Bei klassischen Lattenrosten bzw. Federholzrahmen bieten Modelle mit stabilisierendem Mittelband bzw. Mittelgurt sowie Leisten, welche in beweglichen Kappen auf dem Rahmen gelagert werden (holmüberlappend) einen hohen Komfort und eine hohe Stabilität.

Bei Boxspringbetten ist generell eine hohe Stabilität gegeben, da die Matratze hier vollflächig auf der Box aufliegt. Wichtig ist, dass der Rahmen der Box aus stabilen Materialien in konstruktiv belastbarer Verarbeitung hergestellt ist. Zusätzlich spielt natürlich auch die Qualität aller anderen Materialien eine wichtige Rolle, wenn es um dauerhafte Belastbarkeit und höhere Beanspruchung z.B. bei einem höheren Körpergewicht geht.

Wie kann man ein Bett stabilisieren?

Wer an seinem Bettgestell hängt, aber mit der gebotenen Stabilität hadert, kann einiges unternehmen, um das Bett stabiler zu machen. Alle nachfolgend vorgeschlagenen Maßnahmen zur zusätzlichen Stabilisierung des Bettes, sind abhängig von der jeweiligen Konstruktion des Bettes sowie teilweise auch vom eigenen handwerklichen Geschick.

Stabilität des Bettrahmens erhöhen

Bettbeine ergänzen
Um die Stabilität an den langen Seiten zu erhöhen, kann es sinnvoll sein, die seitlichen langen Rahmenelemente durch zusätzliche Bettbeine zu stützen. Die zusätzlichen Beine sollten mittig angebracht werden. Bei einer Lattenrostauflage mit Auflagewinkeln können auch zwei zusätzliche Bettbeine pro Seite jeweils direkt unterhalb der Seitenwinkel montiert werden, um die Lastverteilung weiter zu optimieren.

Auflagewinkel einbauen
Wenn der Bettrahmen lediglich über Auflageleisten für den Lattenrost verfügt, kann es sich bei fachgerechter Montage stabilisierend auf das Bett auswirken, wenn zusätzlich Eckwinkel zur Lattenrostauflage angebracht werden.

Mittelholm installieren
Bei Doppelbetten ab 160 cm Breite, bei denen in der Bettmitte keine durchgängige Lattenrostauflage vorhanden ist, wirkt sich das Nachrüsten eines Mittelholms bzw. einer Längstraverse stabilisierend auf das Bett aus. Auf diese Weise liegt der Rahmen des Lattenrostes in der Bettmitte nicht nur punktuell sondern auf Länge flächig auf, wodurch eine bessere Lastverteilung bzw. Lastabgabe möglich wird.

Querholm installieren
Insbesondere Einzelbetten lassen sich durch den Einbau von einem zusätzlichen Querholm in der Bettmitte stabilisieren. Der Querholm (auch: Quertraverse) erstreckt sich über die gesamte Breite des Bettes, „versteift“ so zusätzlich den Rahmen und bietet dem Lattenrost noch einmal eine durchgängige Auflage in einem Bereich, wo eine hohe Belastung vorliegt (Lagerung Gesäß/Hüfte sowie häufig auch als „Sitzzone“ genutzt).

Kreuzverbindung herstellen
Die Montage von Drahtseilen, Holz- oder Metallstreben, die die beiden Innenecken des Bettrahmens diagonal miteinander verbinden, sorgt für eine gleichmäßigere Lastenverteilung und wirkt sich so stabilisierend auf das gesamte Bettsystem aus.

Lattenrost fixieren
Insbesondere bei stärkeren Bewegungen im Bett kann es passieren, dass sich der Lattenrost im Bettrahmen mitbewegt und gegen diesen „arbeitet“, wenn der Lattenrost mit etwas „Spiel“ aufliegt. Hier ist es sinnvoll den Lattenrost richtig festzumachen, so dass dieser nicht mehr verrutschen kann und auch bei mehr Dynamik im Bett eine höchstmögliche Stabilität geboten wird.

Geeignete Bettausstattung wählen

Wenn die Ausstattung des Bettes in Form von Matratze und Unterfederung nicht optimal auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist und/oder zum Bettrahmen passt, wirkt sich dieses meist auch nachteilig auf die Stabilität des gesamten Bettes aus.

Bei einem höheren Körpergewicht sollte unbedingt auf entsprechend konzipierte Produkte zur Bettausstattung zurückgegriffen werden. Dafür steht eine große Bandbreite an XXL Matratzen und Lattenrosten für Übergewichtige zur Verfügung. Damit Sie sich bei uns im Shop einfach orientieren können, geben wir bei jedem Produkt an, welche Gewichtsbelastung maximal möglich ist. Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass die Matratze und/oder der Lattenrost zu Ihrem Gewicht passt und Sie im Endergebnis eine stabile Bettenlösung erhalten, auf der Sie beruhigt schlafen können. Suchen Sie nicht nur nach der richtigen Ausstattung für die besondere Beanspruchung durch ein höheres Körpergewicht, sondern auch nach einem geeigneten Bettgestell mit ausreichender Stabilität, so finden Sie bei uns im Shop auch dazu eine eigene Rubrik mit empfehlenswerten Modellen aus allen Preisklassen: Betten für Übergewichtige.

Bitte beachten Sie, dass viel nicht immer viel hilft. Entscheiden Sie sich bitte nicht für ein XXL Produkt zur Bettausstattung, wenn Sie das angegebene maximale Körpergewicht sehr stark unterschreiten. In diesem Fall profitieren Sie zwar von einem sehr stabilen Bett, welches wahrscheinlich nahezu „ewig“ halten wird, werden aber Ihre Nächte gleichzeitig unter denkbar ungünstigen ergonomischen Voraussetzungen verbringen, weil Sie höchstwahrscheinlich auf einer brettgleichen Schlafunterlage liegen werden.

Gerne beraten wir Sie individuell bei der Auswahl einer zu Ihnen passenden Bettausstattung auch hinsichtlich stabilisierender Faktoren. Ebenso helfen wir Ihnen gerne persönlich weiter, wenn Sie sich ein Bettgestell mit besonders hoher Stabilität wünschen. Kontaktieren Sie uns dazu einfach per E-Mail oder Telefon (Kontakt).

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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.de und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.de-Schlafmagazin.

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