Sicherheit im Kinderzimmer
Im Schlafmagazin haben wir uns in der Vergangenheit u. a. schon mit der Gestaltung des Kinderzimmers, der Ausstattung des Kinderzimmers und der altersgerechten Einrichtung des Kinderzimmers beschäftigt. Dabei spielte das Thema Sicherheit auch immer eine gewisse Rolle.
In unserem heutigen Schlafmagazin-Artikel stellen wir die Sicherheit im Kinderzimmer in den Fokus. Wir befassen uns mit allen wichtigen Aspekten und zeigen auf, wie Sie das Zimmer Ihres Kindes sicher gestalten und einrichten können. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre!
- Kinderzimmer in der Wohnung
- Sicherheit im Kinderzimmer – Kindermöbel
- Sicherheit im Kinderzimmer – Spielsachen
- Sicherheit im Kinderzimmer – Strom und Elektrogeräte
- Sicherheit im Kinderzimmer – Fenstersicherung
- Sicherheit im Kinderzimmer – Ordnung halten
- Sicherheit im Kinderzimmer – Ergonomie am Lernplatz
Kinderzimmer in der Wohnung
Das Kinderzimmer ist für Kinder einer der wichtigsten Orte: In diesem Raum wird gespielt, getobt, gelernt, gekuschelt und natürlich auch geschlafen. Damit sich Kinder rundum in ihrem Zimmer wohlfühlen können, sollten Eltern bei der Einrichtung und Gestaltung mit Sorgfalt und Bedacht vorgehen. Dieses beginnt bereits bei der Auswahl des Raumes in der Wohnung für das Kind.
In Deutschland gibt es keine Vorschriften oder gesetzlichen Bestimmungen, die eine Mindestgröße für Kinderzimmer vorgeben.
Es gibt allerdings in einigen Bundesländern festgelegte Mindestgrößen für Kinderzimmer, wenn es um die Förderung von Bauvorhaben geht. Zimmer, die mit einem Kind belegt werden, sollten demnach meistens eine Größe von mindestens zehn Quadratmetern aufweisen. Wenn sich zwei Kinder einen Raum teilen, sollte das Zimmer über eine Mindestfläche von zwölf Quadratmetern verfügen.
Diese Mindestgrößen für Kinderzimmer sind einigen Experten nicht genug. Sie empfehlen Räumlichkeiten mit mindestens 14 Quadratmeter – besser noch 18 Quadratmeter – Grundfläche, da das Kinderzimmer multifunktional zum Wohnen, Schlafen und ggf. Arbeiten / Lernen vom Kind genutzt wird.
Da Wohnungen – insbesondere im städtischen Bereich – aktuell jedoch meist Mangelware sind, kann man sich leider oft die Raumgröße nicht aussuchen, so dass man Abstriche bei der Festlegung des Kinderzimmers machen muss. Ein eigener Raum mit Privatsphäre für das Kind sollte auf jeden Fall von den Eltern angestrebt werden, auch wenn dieses u. U. bedeutet, dass diese sich selbst einschränken müssen.
Die Lage des Kinderzimmers innerhalb der Wohnung oder des Hauses ist ein Faktor, den Eltern ebenfalls berücksichtigen sollten. Ist das Kind noch klein, empfiehlt es sich, dass das Kinderzimmer in der Nähe des elterlichen Schlafzimmers eingerichtet wird. Auf diese Weise hören die Eltern den Nachwuchs besser und sind schneller bei ihm. Ist das Kleinkind bereits selbst mobil, muss es bei einem Kinderzimmer neben dem Elternzimmer nachts nur kurze Wege im Dunkeln zurücklegen, um zu den Eltern zu gelangen.
Sicherheit im Kinderzimmer – Kindermöbel
An Möbel für Kinder werden ganz besondere Anforderungen gestellt, dienen diese doch oft – vor allem für Kinder im Kindergarten bis hin zum Grundschulalter – nicht nur ihrer eigentlich vorgesehenen Funktion, sondern auch als Spielgeräte. – So wird aus dem Kinderbett ein Trampolin oder aus der Wäschekommode ein Klettergerüst. Selbstredend das die Kindermöbel dazu nicht nur attraktiv sein müssen, sondern vor allem stabil und gut verarbeitet.
Idealerweise sind die Ecken der Kindermöbel abgerundet, um die Verletzungsrisiken zu minimieren. Alternativ kann man einzelne Möbelstücke auch mit speziellen Schutzprodukten ausstatten, um das Kinderzimmer in dieser Hinsicht zusätzlich sicherer zu machen.
Schubladen von Kommoden und Kleiderschränken im Kinderzimmer sollten sich nicht vollständig aus dem Korpus herausziehen lassen, um zu verhindern, dass die Auszüge dem Kind auf die Füße fallen. Darüber hinaus sollten Schrankmöbel und Regale zur zusätzlichen Absicherung an den Wänden verschraubt werden, damit diese nicht umfallen und das Kind u. U. unter sich begraben können, wenn dieses auf den Möbeln „herumturnt“.
Video: Kindermöbel | Das ist zu beachten | Sicherheit im Kinderzimmer – TÜV Rheinland
Wickelkommode
Die Wickelkommode im Kinderzimmer bzw. Babyzimmer sollte nach DIN EN 12221-1 und DIN EN 12221-2 gefertigt sein. Sie sollte sicher stehen und ggf. zusätzlich durch eine Verschraubung an der Wand gesichert werden. Um das Baby vor dem seitlichen Herunterfallen zu schützen, sollte die Wickelkommode über Erhöhungen verfügen. Damit das Kind weich liegt, empfiehlt sich die Verwendung einer geeigneten Wickelunterlage.
Am Wickelplatz sollten Mama oder Papa alle wichtigen Dinge so verstauen, dass sie problemlos mit einer Hand erreicht werden können, ohne dabei die Aufmerksamkeit vom Baby zu nehmen. – Kinder sollten in diesem Zusammenhang generell nie unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch belassen werden.
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Kinderbett
Das erste Bettchen für das Baby sollte eine Größe von mindestens 70×41 cm aufweisen. Die meisten herkömmlichen Gitterbetten für Kinder bieten jedoch eine Liegefläche von 60×120 cm oder 70×140 cm. Baby- und Kinderbetten sollten stabil und rüttelfest sein. An der Schlafstätte für das Kind sollte es keine scharfen Kanten oder Ecken geben. Natürlich sollten auch keine Schrauben hervorstehen, an denen sich das Kind verletzen könnte.
Kinderbetten sollten die DIN EN 716-1 und DIN EN 716-2 erfüllen.
Damit das Kind nicht aus dem Bett fallen kann, empfehlen sich Betten mit seitlichen Gittern. Sehr funktionell sind Modelle, bei denen sich die Liegefläche in der Höhe verstellen lässt. So kann das Bett altersentsprechend angepasst werden und erlaubt den Eltern eines wenig mobilen Säuglings ein rückenschonendes Herausnehmen von einer höher im Bett befindlichen Matratze, während das mobile Kleinkind keine Chance auf ein Überklettern der Gitterseiten hat, wenn die Matratze sich nur knapp über dem Boden befindet.
Die Gitterstäbe am Kinderbett sollten einen Abstand von nicht mehr als 4,5 cm bis 6,5 cm aufweisen. Bei größeren Abständen zwischen den Stäben besteht die Gefahr, dass das Kind Kopf, Körper oder Füße hindurchzwängt und sich u. U. dabei verletzt.
Praktisch sind Bettchen mit herausnehmbaren Gitterstäben – den so genannten Schlupfsprossen. Durch die größere Öffnung in der Gitterseite kann das Kleinkind sein Bett selbstständig und sicher verlassen.
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Lattenrost und Matratzen
Matratzen für Babys und Kinder sollten tendenziell eher fest ausfallen. Trittschutzkanten an den Seiten verhindern, dass das im Bett stehende Kleinkind mit den Füßen zwischen Bettrahmen und Matratze gelangen kann.
Für eine optimale Hygiene sollte die Kindermatratze über einen abnehmbaren und waschbaren Bezug verfügen.
Die meisten Kinderbetten werden direkt mit Lattenrost geliefert. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Abstand zwischen den einzelnen Leisten des Rostes maximal 6 cm beträgt.
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Hochbetten / Etagenbetten
Hochbetten und Etagenbetten bergen im Kinderzimmer ein besonderes Gefahrenpotential und Verletzungsrisiko, dennoch sind sie bei den Kleinen meist sehr beliebt. Für diese Arten von Betten gibt es die DIN EN 747-1 und DIN EN 747-2.
Es empfiehlt sich, dem Wunsch des Kindes nach einem Hoch- oder Etagenbett erst zu entsprechen, wenn das Kind motorisch ausreichend entwickelt ist, um z. B. den Aufstieg ins obere Bett über die Leiter selbstständig zu bewältigen. Hochbetten für Kinder stehen in unterschiedlichen Höhen zur Verfügung, so dass für kleinere Kinder ein niedrigeres Modell gewählt werden kann, um die Risiken zu reduzieren.
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Kinder-Hochbetten im Betten.de Shop
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Sicherheit im Kinderzimmer – Spielsachen
Generell gilt, dass Spielzeuge mit Sicherheitszeichen wie dem GS-Zeichen versehen sein sollten. Elektrische Spielzeuge und Geräte sollten über das VDE-Gütesiegel verfügen. Laut Spielzeugrichtlinie muss auf jedem Spielzeug die CE-Kennzeichnung vorhanden sein.
Bei den Spielsachen sollte man weiterhin auf altersgruppenspezifische Warnhinweise achten. Dazu gehören Angaben wie „Nicht für Kinder unter drei Jahren geeignet: verschluckbare Kleinteile“. Hieran sollte man sich halten und Kindern immer nur altersgerechte Spielzeuge überlassen.
Bevor neues Spielzeug für das Kind angeschafft bzw. an das Kind weitergegeben wird, sollte dieses sorgfältig nach Sicherheitsaspekten betrachtet und bewertet werden. Dabei sollte man sich folgende Fragen stellen:
- Gibt es spitze Ecken oder scharfe Kanten?
- Kann sich das Kind irgendwo quetschen oder einklemmen? (vor allem bei Spielzeug mit klappbaren Teilen zu beachten)
- Stehen größere Spielsache,n auf denen das Kind sitzen soll, stabil? Sind sie kippsicher?
- Sind farbige Spielzeuge wie z. B. lackierte Bauklötze aus Holz speichel- und schweißsicher?
- Ist das Spielzeug generell gut verarbeitet und bruchsicher?
Der vorhandene Spielzeug-Bestand sollte regelmäßig auf seine Beschaffenheit kontrolliert werden. Kaputte Dinge sollte man besser aus dem Kinderzimmer entfernen.
Sicherheit im Kinderzimmer – Strom und Elektrogeräte
Kleinkinder sind oft geradezu fasziniert von Elektrogeräten und Steckdosen. Fast jeden Tag kommt es zu Unfällen von Kindern im Umgang mit elektrischem Strom. Aus diesem Grund sollten Eltern im Kinderzimmer sowie in allen anderen Räumen der Wohnung ganz besonders aufmerksam hinschauen und alle Steckdosen mit speziellen Sicherungen für die so genannten Schutzkontakte versehen. Kindersicherungen für Steckdosen bzw. kindersichere Steckdosen verhindern, dass Kinder in die Steckdose fassen bzw. etwas in die Steckdose hineinstecken können.
Im Kinderzimmer sollte es so wenig Elektrogeräte wie möglich geben. Die Kabel vorhandener Geräte sollten sauber, ordentlich und sicher verlegt werden. Ein Kabelsalat birgt die Gefahr, dass sich das Kind darin verheddern oder gar strangulieren könnte.
Bei Elektrogeräten, die im Kinderzimmer betrieben werden, sollte die Netzspannung bei maximal 24 Volt liegen. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass dieses bei Geräten, welche für die überwiegende Nutzung durch Kinder vorgesehen sind, sogar vorgeschrieben ist.
Generell gilt, dass im Haushalt mit Kindern nur elektrische Geräte und Kabel zum Einsatz kommen sollten, die technisch einwandfrei sind. Geht ein Elektrogerät kaputt, sollte dieses direkt ersetzt oder in die fachgerechte Reparatur gegeben werden.
Sicherheit im Kinderzimmer – Fenstersicherung
Beim Spielen am Fenster ist es im Kinderzimmer schon so manches Mal zu bösen Unfällen gekommen. Aus diesem Grund sollten die Fenster des Zimmers mit speziellen Sicherungen bzw. Sicherungsmaßnahmen versehen werden, die verhindern, dass das Kind ein Fenster vollständig öffnen und so u. U. herausfallen kann.
Eine einfache Methode die Fenster im Kinderzimmer zu sichern, besteht im Einsatz von abschließbaren Fenstergriffen. Alternativ bieten sich Sicherungssysteme mit Riegeln an, welche oft nicht nur das unbefugte Öffnen des Fensters verhindern, sondern gleichzeitig auch dafür sorgen, dass das Fenster nicht einfach vom Kind geschlossen werden kann. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass sich das Kind die Finger im Fenster klemmt, wenn es dieses zuschiebt.
Sicherheit im Kinderzimmer – Ordnung halten
In einem aufgeräumten Kinderzimmer kommt es seltener zu Unfällen. Herumliegendes Spielzeug wird nämlich nicht selten zur bösen Stolperfalle. Aus diesem Grund sollte man sich um ein Ordnungssystem im Kinderzimmer bemühen, welches dem Alter des Kindes angemessen ist und das Kind dabei unterstützt, seinen eigenen Raum aufgeräumt und ordentlich zu halten.
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Sicherheit im Kinderzimmer – Ergonomie am Lernplatz
Um Haltungsschäden in der Wachstumsphase vorzubeugen, sollte der Arbeitsplatz bzw. Lernplatz im Kinderzimmer von Schulkindern ergonomisch eingerichtet sein. Schreibtisch und Schreibtischstuhl des Kindes sollten optimal aufeinander und natürlich auch auf das Kind abgestimmt sein.
Damit das Kind am Schreibtisch im Kinderzimmer bequem und körpergerecht sitzen und arbeiten kann, sind Körperhaltung sowie der korrekte Winkel von Oberschenkel und Unterschenkel sowie von Oberarmen und Unterarmen von maßgeblicher Bedeutung.
Die Körpergröße des Kindes ist entscheidend für die richtige Höhe von Schreibtisch und Schreibtischstuhl (Sitzhöhe):
Ideal sind mitwachsende Kindermöbel für den Arbeitsbereich, also Schreibtischstühle und Schreibtische für Kinder, die sich in der Höhe verstellen lassen.
Wenn das Kind auf dem Schreibtischstuhl Platz genommen hat, sollte es seine Füße vollflächig auf dem Boden abstellen können und der Winkel zwischen Oberschenkel und Unterschenkel 90° betragen. Dabei sollte die Rückenlehne des Stuhls eine leichte Neigung nach hinten aufweisen, so dass der Winkel, welcher von Oberschenkel und Rücken gebildet wird, etwa 105° (+/- 10°) aufweist.
Die Platte des Schreibtisches sollte sich neigen lassen, wobei die Neigung mindestens 16° betragen sollte. Damit die Arbeitsmaterialien bei geneigter Platte nicht vom Schreibtisch rutschen, sollte diese am unteren Ende über eine Leiste oder ähnliche Halterung verfügen. Der Aufstellmechanismus der Schreibtischplatte sollte so beschaffen sein, dass die Platte richtig fixiert ist und nicht herunterfallen kann. Darüber hinaus sollte sich der Mechanismus auch einfach vom Kind selbst bedienen lassen und keine Risiken für gequetschte Finger o. ä. bergen.
Um den ergonomischen Arbeitsplatz des Kindes zu vervollständigen, braucht es noch das richtige Licht. Die Beleuchtung sollte so angebracht sein, dass das Kind einerseits nicht geblendet wird und anderseits aber auch keinen Schatten auf seine Arbeitsmaterialien wirft.
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Video: Sicheres Kinderzimmer – Aktion DAS SICHERE HAUS