Kinderzimmer aufräumen, ausmisten und organisieren

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Tipps und Infos: Kinderzimmer aufräumen, ausmisten und organisierenVor Kurzem haben wir bereits einen längeren Artikel zum Thema Ordnung im Schlafzimmer im Schlafmagazin veröffentlicht. Heute befassen wir uns mit der Ordnung im Kinderzimmer.

Im Fokus stehen dabei Fragen wie: Worauf sollte man beim Aufräumen des Kinderzimmers achten? Wie kann man Kinder für das Aufräumen des eigenen Zimmers begeistern? Wie kann man das Kinderzimmer besser organisieren (Tipps und Tricks)?

In unserem Artikel zum aufgeräumten Schlafzimmer haben wir Ihnen bereits ausführlich die Drei-Kisten-Methode vorgestellt. Auf dieses Konzept greifen wir auch dieses Mal teilweise wieder zurück. Es empfiehlt sich deshalb, vorab die Informationen über die Drei-Kisten-Methode zu lesen, falls diese nicht bekannt sein sollte.


Kinderzimmer aufräumen – eine kleine Einführung

Kinderzimmer aufräumen - oft ein StreitthemaIn vielen Familien ist das Aufräumen des Kinderzimmers bzw. die mangelnde Ordnung im Kinderzimmer ein Streitthema. Der Satz „Jetzt räum endlich Dein Zimmer auf!“ oder auch die Frage „Wann räumst Du endlich Dein Zimmer auf?“ gehören insbesondere bei Eltern von Kindern ab 10 Jahren zum Standardrepertoire.

Kinder und Erwachsene haben oft ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, wie ein ordentliches und aufgeräumtes Kinderzimmer auszusehen hat. Grundsätzlich sind auch Kinder auf eine gewisse Ordnung angewiesen, damit sie sich gut entwickeln und wohlfühlen können. Da das Kinderzimmer die unmittelbare Wohnumgebung des Kindes ist und das Kind hier in der Regel viel Zeit verbringt, sollte die Ordnung im Kinderzimmer zu den Bedürfnissen des Kindes passen. – Kreatives Chaos ist für Kinder in gewissen Maßen wichtig.

Hat das Kind im Spiel die Ordnung in seinem Kinderzimmer verändert, um diese an seine momentanen Vorstellungen und Wünsche anzupassen, sollte man dieses als Erwachsener akzeptieren und tolerieren. – Man sollte sich entsprechend beim Kind mit einer Bewertung zurückhalten (kein „Was hast Du hier wieder angestellt?“, „Wie sieht es denn hier wieder aus?“ oder „Die Unordnung muss aber weg. Räum auf!“) und vielleicht auch den eigenen Wunsch das Kinderzimmer direkt wieder aufzuräumen, um die alte, „eigene“ Ordnung wiederherzustellen, unterdrücken.

Stattdessen sollte man das, was das Kind geschaffen hat (z. B. ein Bauklotz Bauwerk, eine Kissen-Landschaft, eine Puppen-Welt, Auto-Rennstrecke), loben und dann gemeinsam mit dem Kind besprechen, wie lange der aktuelle Zustand beibehalten werden soll: Wann wird das Kinderzimmer wieder in den ordentlichen Ursprungszustand versetzt? Räumt das Kind alleine auf oder helfen Mama / Papa dabei?


Ab welchem Alter können Kinder ihr Zimmer selbst aufräumen?

Ab welchem Alter können Kinder ihr Zimmer selbstständig aufräumen?Wenn die Kinder noch sehr klein sind, können sie ihr Kinderzimmer selbstverständlich noch nicht eigenständig aufräumen. Wenn die Eltern Ordnung schaffen, können sie aber auch bereits kleine Kinder miteinbeziehen und gemeinsam mit den Kindern aufräumen. Dabei können die Kleinen Schritt für Schritt angeleitet werden und so lernen wie man effektiv aufräumt.

Je älter die Kinder werden, desto weniger Anleitung zum Aufräumen des Kinderzimmers benötigen sie. Man sollte ihnen dann auch immer weniger abnehmen und keinesfalls anfangen für sie aufzuräumen. Ab einem Alter von etwa neun Jahren können Kinder ihr Zimmer meist komplett alleine ohne Unterstützung oder Weisung eines Erwachsenen aufräumen.

Belohnungen für das Aufräumen des eigenen Zimmers sind eigentlich nicht angebracht, dass es dem Kind grundsätzlich Belohnung genug sein sollte, dass der Raum wieder ordentlich ist. Dieses kann man noch fördern, indem man zum Beispiel für das Aussortieren nicht mehr benötigter Spielzeuge Neuanschaffungen in Aussicht stellt („Das hast Du ganz toll gemacht. Jetzt hast Du auch wieder Platz für Neues in Deinem Zimmer!“).

Man kann sich auch gemeinsam mit dem Kind in das Zimmer setzen, einen Kakao trinken, etwas spielen oder lesen und sich zusammen am aufgeräumten Zustand des Raumes erfreuen. So macht das Kind dann auch die Erfahrung, dass das Aufräumen und Ordnung schaffen mit etwas Positivem besetzt ist und nicht rein als mühsam und lästig wahrgenommen wird.


Kinderzimmer spielerisch aufräumen und ausmisten – so gelingt es mit der Drei-Kisten-Methode

Küchentimer zum Aufräumen des Kinderzimmers - Zeitfenster zum Aufräumen begrenzenWie bereits in unserem Artikel über Ordnung im Schlafzimmer beschrieben, benötigen wir auch zum Aufräumen und Ausmisten im Kinderzimmer einen Küchentimer (alternativ Stoppuhr oder Timer-App am Smartphone), drei große Kisten oder Kartons und Müllsäcke. Zusätzlich kann es unter Umständen sinnvoll sein, stapelbare Behälter ggf. auch mit Deckeln zum ordentlichen Sortieren der Spielzeuge bereitzustellen. – Vielleicht sind diese ja auch bereits im Kinderzimmer vorhanden.

Wenn es um eine erste größer angelegte Ausmist-Aktion im Kinderzimmer geht, ist es ratsam, den Raum für das Aufräumen in mehrere Abschnitte (z. B. Regal, Spielecke, Kleiderschrank, Kommode…) zu gliedern, die sich jeweils in der anvisierten Aufräumzeit von einer Viertelstunde gut bewältigen lassen.

Zunächst geht es um das Sortieren. Bevor man damit beginnt, wird der Timer auf 15 Minuten gestellt und gestartet. Dann nimmt man jedes Teil aus dem aufzuräumenden Bereich des Kinderzimmers einzeln in die Hand, hält es hoch und fragt das Kind, was mit dem jeweiligen Gegenstand geschehen soll: Behalten, Verschenken/Verkaufen oder Wegwerfen. Dinge, die eigentlich nicht ins Kinderzimmer gehören, werden in die Kiste „Aufräumen“ gelegt.

Fällt es dem Kind schwer, sich von Dingen zu trennen, so dass laut seiner Meinung kaum etwas verschenkt/verkauft oder weggeworfen werden soll, kann man es mit einem kleinen Trick probieren: „Okay, Du kannst die Spielzeugautos behalten – aber nur (fünf) zehn, die Dir am besten gefallen. Wähle aus!“

Mehrere Spielzeugkisten vereinfachen das Sortieren und Aufräumen.Wenn die 15 Minuten um sind, werden die Sachen aus der Behalten-Kiste in die bereit gestellten Behälter einsortiert. Dazu sollte man sich im Vorfeld überlegen, wie viele Behälter man braucht bzw. welche Spielsachen vorhanden sind und wie diese ab besten gruppiert weggeräumt werden können. – Zum Beispiel eine Spielzeugkiste für Legos, eine für Bauklötze, eine für Puppensachen und Puppen, eine für Plüschtiere, eine für Bastelsachen, eine für Malsachen, eine für Kostüme und Verkleidungen sowie eine für alle Spielsachen, die Räder haben.

Da das Spielzeugangebot im Kinderzimmer individuell sehr verschieden hinsichtlich Art und Bandbreite ausfällt, sollte man sich hier eine individuelle Liste anlegen. Es muss auch nicht zwingend alles in Behältern mit oder ohne Deckel verstaut werden, sondern kann natürlich auch ordentlich in einer vielleicht vorhandenen Schubladen-Kommode oder in einem Schrank mit Ablageböden untergebracht werden.

Aus dem Wegsortieren der verschiedenen Spielzeuge kann man ein Spiel mit dem Kind machen, nachdem man ihm erklärt hat, wo nun welche Sachen aufbewahrt werden: „Was gehört an welchen Platz?“

Sind alle Behalten-Dinge aus der abgelaufenen Aufräum- und Ausmisteinheit absortiert, wird die Kiste mit den Sachen, die in andere Räume der Wohnung gehören, durch Wegräumen an die richtigen Orte geleert und der eventuell angefallene Müll entsorgt.

Nach einer Pause kann es am gleichen Tag oder am Tag darauf mit dem nächsten Bereich im Kinderzimmer weitergehen, bis alles ausgemistet, neu einsortiert und aufgeräumt ist.


Ordnung im Kinderzimmer – Kinderzimmer organisieren: Tipps und Tricks

Wenn es um die Organisation des Kinderzimmers geht, ist es wichtig, dass man sich Lösungen einfallen lässt und umsetzt, die Rücksicht auf das Kind und seine Bedürfnisse nehmen. So sind die meisten Möbel für Erwachsene beispielsweise zu groß, unpraktisch und manchmal sogar gefährlich für Kinder. – Informationen zur optimalen Einrichtung für das Kinderzimmer finden Sie im Schlafmagazin unter Welche Ausstattung für das Kinderzimmer? und passende Kindermöbel gibt es direkt bei uns im Shop in großer Auswahl.

Um festzustellen, ob Möblierung und Aufbewahrungsbehälter passend für das Kind sind, sollte man sich auf Augenhöhe des Kindes begeben und dann prüfen, wie es sich mit den Höhen bzw. Erreichbarkeiten so verhält.


Video: Ordnung im Kinderzimmer | ORGANIZE MOM HACKS | mamiblock


Generell gilt, dass sich alles im Kinderzimmer schneller weg- bzw. aufräumen als herausholen lassen sollte. So sind beispielsweise Bücher meist besser aufrecht stehend in einer Kiste aufgehoben. – Wenn das Kind sich ein Buch anschauen möchte, kann es die Bücher nacheinander nach vorne klappen, das gewünschte Buch herausnehmen und später einfach wieder vorne in die Kiste stellen. Alternativ geht natürlich auch ein klassisches Aufstellen der Bücher im Regal, wobei man hier immer damit rechnen muss, dass das Kind ein Buch nachher nicht mehr hineingeschoben bekommt oder mehrere Bücher umfallen, wenn etwas entnommen wurde.

Damit das Kinderzimmer für das Kind praktisch organisiert ist, sollten alle Dinge, die das Kind häufig braucht bzw. benutzt, möglichst weit unten im Kinderzimmer aufbewahrt werden. Je nach Zimmergröße, Alter des Kindes und Menge der Sachen, sollte man dabei ruhig auch den Fußboden miteinbeziehen. Alles, mit dem das Kind nur selten spielt oder was weniger häufig im Kinderzimmer gebraucht wird, räumt man entsprechend weiter oben in Kinder-Schränke, Kinder-Kommoden und Kinder-Regale ein.

Für eine leichte Orientierung und besseres Ordnung halten im Kinderzimmer, ist es ratsam, Etiketten zur Kennzeichnung zu erstellen. So kann das Kind auf einen Blick sehen, was wo seinen Platz hat. – Bei kleineren Kindern nutzt man dementsprechend kleine Bildchen und für Kinder, die anfangen zu lesen, Wörter in leicht lesbarer Blockschrift.

Häufig kommt Frust auf, wenn das vorhin noch ordentliche Kinderzimmer nach einem kurzen Spiel schon wieder unordentlich ist. Um zu verhindern, dass sich beim Kind ein Gefühl der Unsinnigkeit hinsichtlich des Aufräumens einstellt, sollte man versuchen das Kind an gewisse Aufräum-Routinen zu gewöhnen. So kann man beispielsweise die „Regel“ aufstellen, dass morgens nach dem Aufstehen erst die getragene Kleidung zur Schmutzwäsche gegeben und das Bett gemacht wird und am Abend vor dem Schlafengehen erst alles, was „planlos“ im Zimmer herumliegt an seinen Platz gebracht wird, damit die Grundordnung im Kinderzimmer erhalten bleibt.


Weitere Informationen zum Aufräumen des Kinderzimmers im Internet:
Kinderzimmer aufräumen: Mit diesen Tricks gelingt Ordnung – Focus.de
Endlich mehr Ordnung im Kinderzimmer – Eltern.de
„Kinder lieben das Chaos“ – Süddeutsche.de

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Daniela Spaeth

Daniela Späth

Als dipl. Produktdesignerin ist sie seit 2009 bei Betten.de im redaktionellen Bereich und als Koordinatorin der Sortiments-Aufnahmen tätig.

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