Einsteigen und einschlafen – so finden Sie über den Wolken in den Schlaf
Geht es für den Traumurlaub im Flieger rund um die Welt, bleibt das heimische Bett leider am Boden. Dann gilt es, es sich für viele Stunden in den engen Sitzreihen des Jets bequem zu machen. Die Absicht fast aller Passagiere: Erholt und fit am Ziel ankommen.
Am besten gelingt dies, wenn die langweilige Flugzeit einfach verschlafen wird. Wie Sie das Vorhaben praktisch umsetzen, erfahren Sie mit unseren Tipps.
1) Den richtigen Sitzplatz auswählen
Die allermeisten Menschen benötigen ein ruhiges Plätzchen, um gut und tief schlafen zu können. Das ist in einer engen Kabine mit über hundert Passagieren ein schwieriges Unterfangen. Versuchen Sie deshalb bereits mit der Flugbuchung, eine effektive Sitzplatzauswahl übers Internet zu erreichen.
Wer seine Ruhe möchte, sollte sich einen
Fensterplatz aussuchen. Damit sinkt die Gefahr, von Mitreisenden oder der Crew allzu oft gestört zu werden. Bei dem Platz am Gang hat man zwar mehr Beinfreiheit, wird aber etliche Mal von Passagieren oder dem Servicewagen angerempelt.
2) Mehr Beinfreiheit am Platz
Natürlich ist es schön, sich auf seinem Sitzplatz idyllisch ausstrecken zu können. Die Economy Class ist jedoch generell eng bestuhlt. Abhilfe kann dann ein (kostenpflichtiges) Upgrade auf einen Platz am Notausgang bieten. Wer vorab den Kabinenplan prüft und die speziellen Türbereiche weit entfernt von den Toiletten bucht, dürfte ein ruhiges und großzügiges Plätzchen im Flieger gefunden haben. Dringend meiden sollte man indes die Sitze direkt vor dem Notausgang. Diese sind, aufgrund des Platzmangels, besonders eng eingerichtet.
3) Schlau buchen und Freiräume selbst konstruieren
Auf wenig frequentierten Strecken könnte es sich für Paare lohnen, den Platz am Fenster sowie den Platz am Gang zu buchen. Mit etwas Glück findet sich kein fremder Gast, der alleine den Mittelplatz beziehen möchte. Dadurch hätte man mehr Ruhe in seiner Sitzreihe und könnte sich genüsslich ausbreiten.
4) Mit Charme und Höflichkeit
Nicht immer kann die Airline alle teuren Plätze gewinnbringend verkaufen. Wer bereits beim Check-in freundlich nachfragt und beim Bodenpersonal einen guten Eindruck hinterlässt, könnte in den Genuss eines komfortablen Platzes in der Premium, Economy oder Business Class kommen. Hilfreich ist es, höflich auf die Teilnahme am Treueprogramm der Airline hinzuweisen.
5) Es sich an Bord bequem machen
Selbst bei einem kurzen Flug ist es wohltuend, behagliche Kleidung zu tragen um sich gemütlich hinsetzen zu können. Wählen Sie weit geschnittene Textilien in Naturfasern aus, die nicht kneifen, kratzen oder unangenehm riechen. Ein paar Kuschelsocken und ein wärmender Schal können zusätzlich zur Gemütlichkeit an Bord beitragen. Vermeiden sollte man unnötigen Ballast wie pompöse Hüte, raschelnden Schmuck oder modische Accessoires, die aufwendig verstaut werden müssen.
6) Persönliche Wohlfühl-Accessoires dabei haben
Leider sorgen die Airlines heute nur noch für wenig Wohlfühlatmosphäre in der Luft. Deshalb sollte man selbst vorsorgen und die nötigsten Accessoires im Handgepäck haben.
Obligatorisch ist eine eng anliegende
Schlafbrille, die das grelle Leselicht des Nachbarn komplett absorbiert. Ebenso wichtig sind lärmunterdrückende O
hrstöpsel, die vor den Kabinendurchsagen und Fluggeräuschen schützen. Auf langen Strecken sollten Zahnbürste und -paste, Deo, Feuchtigkeitscreme und Hygienetücher dabei sein. Eine dünne Decke kann ebenfalls enorm helfen.
7) Die Ohren abschalten
Nachweislich fühlen sich die meisten Menschen im Flieger vom Lärmpegel gestört. Schreiende Babys oder dröhnende Sitznachbarn können den ersehnten Schlaf in weite Ferne rücken lassen. Das vermeiden spezielle
Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung. Sie schirmen das Innenohr sicher ab und können – je nach Hersteller – sogar druckregulierend wirken.
Ganz neue Modelle spielen das sogenannte „Weiße Rauschen“ ein. Dabei handelt es sich um einen speziellen Frequenzbereich, welcher der gezielten Lärmbekämpfung dient. Das monotone Strömungsgeräusch wirkt beruhigend und einschläfernd.
8) Kulinarische Wachmacher vermeiden
Wer in der Luft einfach mal abschalten möchte, sollte einen Bogen um stimulierende Speisen und Getränke machen. Dazu zählen Kaffee oder Tee, Energydrinks, Sekt und Cocktails, sowie zuckerhaltige Lebensmittel. Sinnvoll ist es, sich selbst eine leichte, fettarme und bekömmliche Mahlzeit mitzunehmen. Wer möchte, kann sich dazu ein Glas Rotwein bestellen. Übrigens: Wasser und Bier wirken harntreibend. Wer ein paar Stunden am Stück schlafen möchte, sollte seinen Wasserhaushalt regulieren, um nicht ständig die Toilette aufsuchen zu müssen.
9) Mediale Entspannung am Platz
Für viele Menschen ist die Hektik des Flughafens und das Boarding purer Stress. Wer in der Maschine angelangt ist und sich erst noch etwas abregen möchte, kann ein Tablet-PC nutzen. Darauf könnte die Lieblingsserie geguckt oder einem Hörbuch gelauscht werden. Auch einfache Spiele wirken beruhigend, ebenso sanfte Musik. Wer später ein Nickerchen machen möchte, sollte von aufregenden Romanen oder spannenden Filmen absehen.
10) Das richtige Kissen
Viele Reisende klemmen sich im Flieger ein Nackenhörnchen ins Genick. Doch irgendwie scheinen die runden Polster selten zu helfen. Drehen Sie zukünftig entweder das
Nackenkissen nach vorne und legen Sie Ihr Kinn frontal darauf ab oder Sie setzen anstelle des Hörnchens auf ein gewöhnliches Nackenkissen oder ein spezielles Reisekissen. Damit entfällt das lästige Baumeln des Kopfes und sie fühlen sich gefahrlos nach vorne hin stabilisiert.
11) Rituale der Schlafenszeit
Wer eine lange Reise vor sich hat, sollte an Bord einen Trick anwenden: Vollziehen Sie alle Maßnahmen exakt so, wie Sie es auch zu Hause vor dem Zubettgehen machen. Genießen Sie noch einen Tee, putzen Sie sich die Zähne, cremen Sie sich ein und lesen dann noch ein paar Seiten in Ihrem Buch. Durch die vorgegaukelte Normalität entspannt sich das vegetative Nervensystem und schaltet langsam ab.
12) Schlafdefizit aufbauen
Wer schlafen möchte, muss auch müde sein. Weil die wenigsten Flugreisen vollkommen überraschend sind, bauen Sie in den Tagen vor dem Abflug ein kleines Schlafdefizit auf. Es lohnt sich, in den beiden Nächten vor Reisebeginn jeweils zwei Stunden weniger zu schlafen. Das ist genau so viel, dass Sie die Tage vor dem Abflug in gewohnter Manier absolvieren können und dann an Bord endlich erholsam schlummern dürfen.
13) Den Schlafvorgang anstupsen
Menschen, denen es schwerfällt, außerhalb ihres eigenen Bettes in den Schlaf zu finden, könnten ausnahmsweise pharmakologisch nachhelfen. Dazu greifen viele auf rezeptfreie Schlafmittel zurück, die sich sogar noch in der Flughafenapotheke erwerben lassen. Meist hilft bereits eine einzige Dosis, und die Einschlafphase beginnt. Damit man zur Ankunft nicht todmüde ist, besser keinen Alkohol dazu trinken, sondern zum Aufwachen mit viel Wasser den Wirkstoff aus dem Körper spülen. Wer homöopathische Mittel ausprobieren möchte, sollte beachten, dass die allermeisten Präparate langfristig eingenommen werden müssen.
14) Einfach mal durchschlafen
Das Kabinenpersonal ist immer um das Wohl der Passagiere besorgt. Dafür muss die Crew zu mehreren Gelegenheiten den Sicherheitsgurt kontrollieren. Um für die Überprüfung nicht unsanft aus dem Schlaf gerissen zu werden,
verschließen Sie den Gurt gut sichtbar über der Bekleidung oder der Decke. Auch der Tisch sollte zusammen geklappt bleiben sowie das Handgepäck sicher verstaut sein. Dann haben Besatzung und Mitreisende kaum eine Möglichkeit, Ihren Schlaf zu unterbrechen.