Stress und seine Auswirkungen auf den Schlaf

Geschätzte Lesezeit: 13 Minuten

Stress und seine Auswirkungen auf den SchlafStress ist ein Phänomen, welches wohl jedem von uns in irgendeiner Form bekannt ist. Aber wie definiert sich Stress überhaupt, was steckt dahinter, in welcher Verbindung steht Stress zum Schlaf und wie geht man richtig mit Stress um? Fragen, die vielleicht nicht ganz so leicht zu beantworten sind.

Sicherlich dürfte den meisten klar sein, dass Stress kein Förderer für einen guten und erholsamen Schlaf ist. Man könnte ihn – im Gegenteil – durchaus als regelrechten Schlafstörer ansehen. Grund genug für uns, uns im Schlafmagazin intensiver mit dem Stress, seinen Ursachen und seinen Auswirkungen zu befassen. Alle wichtigen Erkenntnisse dazu sowie die Antworten auf die oben formulierten Fragen und wertvolle Tipps haben wir Ihnen im nachfolgenden Artikel zusammengefasst.

Was ist Stress überhaupt?

Der Ausdruck Stress wurde erst im Jahr 1936 durch den österreichisch-kanadischen Biochemiker und Mediziner Hans Hugo Bruno Selye (1907–1982) geprägt.


Definition – Stress

Stress, der

erhöhte Beanspruchung, Belastung physischer oder psychischer Art

Quelle:
https://www.duden.de/rechtschreibung/Stress


Video: Die Ursprünge von Stress: Geschichte und Auslöser | Quarks


Wenn man sich genauer mit der Thematik Stress beschäftigt, stellt man fest, dass Stress eine individuelle Reaktion auf Ereignisse und Herausforderungen in der Umwelt ist. Dabei kann es sich beispielsweise um Termindruck, zähfließenden Verkehr im Feierabend oder auch um Probleme mit dem Einschlafen handeln.

Ereignisse, die Stress auslösen, werden auch als Stressoren bezeichnet. Unser Organismus zeigt eine Reaktion auf Stressoren. – In diesem Zusammenhang spricht man von einer Stressreaktion.


Video: Auswirkungen von Stress im Körper | Mental Consult



Hintergründe zur Stressreaktion

Wenn der Körper eine Stressreaktion zeigt, läuft in ihm ein genetisches Programm ab, welches bereits bei den Menschen in der Steinzeit bei Begegnung mit einem gefährlichen Tier oder Mitgliedern eines feindlichen Stammes zur Kampf- oder Fluchtbereitschaft führte.

Jede Stressreaktion läuft in vier Phasen ab:

1. Phase – Vorphase

Der Körper fährt schlagartig nahezu alle Stoffwechselfunktionen herunter, um sicherzustellen, dass keine störenden Aktivitäten die bevorstehende Mobilisierung der körpereigenen Reserven beeinträchtigen.

2. Phase – Alarmphase

Jetzt mobilisiert der Körper seine Reserven und stellt seine Kräfte vollständig zur Bewältigung der bevorstehenden Aufgabe zur Verfügung. Es kommt zur Ausschüttung von Stresshormonen, Puls und Blutdruck steigen an und die Menge der Blutkörperchen nimmt zu.

3. Phase – Handlungsphase

Nun ist der Körper bereit zum Handeln: Die Energien sind vollständig freigesetzt und werden bei der Lösung des Problems verbraucht. Wenn der Stress länger anhält, greift der Organismus auf die Fettreserven zurück.

4. Phase – Erholungsphase

Nach und nach sinken die Körperfunktionen wieder auf das normale Maß ab. Der Organismus erholt sich und füllt die verbrauchten Reserven wieder auf. Auf diese Weise ist er wieder optimal auf die nächste Stresssituation vorbereitet.

Wie man bei Lektüre des Ablaufs einer Stressreaktion erkennen kann, ist diese zunächst einmal ganz natürlich und durchaus nützlich. Der gesamte Körper konzentriert sich auf die Bewältigung eines zentralen Problems. Würde es diese Reaktionsfähigkeit nicht geben, wären Menschen und auch Tiere, die sich in Gefahr befinden, handlungsunfähig. In früheren Zeiten hätte eine fehlende Stressreaktion nach dem oben beschriebenen Muster die Überlebenschancen eines Individuums deutlich reduziert, wenn nicht gar gänzlich eliminiert.

Wie wirkt sich eine Stressreaktion auf den Körper aus?

Mit Stress sind auch negative Effekte verbunden.Neben den erwähnten positiven Effekten bzw. der Wichtigkeit der Stressreaktion gehen mit ihr aber auch gewisse „Nebenwirkungen“ einher. Der Organismus konzentriert sich auf eine einzige Aufgabe (z. B. Kampf oder Flucht), was mit einer hohen Anspannung verbunden ist. Dieses wirkt sich negativ auf vier verschiedenen Ebenen aus: Es kommt zu Beeinträchtigungen bei den Wahrnehmungs- und Denkprozessen, bei den Gefühlen, beim Kreislauf und den Nerven sowie beim Bewegungsapparat. Diese Folgen einer Stressreaktion bzw. Stresssituation sind vollkommen normal. Mit Auflösung der Situation / Beseitigung des Stressors legen sich auch die unerwünschten Begleiteffekte der Stressreaktion.

Wenn Stress jedoch länger anhält bzw. anhaltend ist, kann dieses langfristig ernsthafte psychische und physische Probleme nach sich ziehen. Stress ist an und für sich keine Krankheit, kann jedoch krank machen. Hält der Stress dauerhaft an, ist nämlich grundsätzlich das Risiko gegeben, dass auch die normalerweise zeitlich begrenzten Stressreaktionen des Körpers weiter anhalten. Dieses kann sich in verschiedenen Symptomen äußern:

  • Konzentrationsmangel
  • Einschlafprobleme
  • Schwierigkeiten mit dem Durchschlafen
  • Magen- und Darm-Probleme
  • Schwächung des Immunsystems
  • Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems
  • Bewegungsstörungen (unbewusst ausgeführt wie Finger-Trommeln oder Fuß-Wippen)

In erster Linie sollten also in Bezug auf den Stress die mit andauernden Stressreaktionen verbundenen Negativfolgen verhindert werden. Dazu sollte man wissen, dass das Erleben von Stress sehr stark davon abhängt, wie man eine Situation individuell einschätzt.

Mögliche Auswirkungen einer Stressreaktion auf verschiedenen Ebenen

Wahrnehmungs- und Denkprozesse – kognitive Ebene

Die Wahrnehmung fokussiert sich auf die Reize, die die Stresssituation verursachen. Es erfolgt eine Bewertung der Situation. Im Kopf tauchen Gedanken wie „Das hat mir jetzt gerade noch gefehlt!“ oder „Ob das wohl gut geht?!“ auf. Als negative Stressreaktionen kann es zu Konzentrationsschwäche, Black-out, Gedankenkarussell oder Denkblockaden kommen. Oft tritt auch Scheuklappen-Denken oder Schwarz-Weiß-Denken bei Stress auf.

Gefühle – emotionale Ebene

Durch die Stresssituation können unterschiedliche Gefühle ausgelöst werden. Man kann sich unwohl oder aber auch gefordert fühlen. Innere Unruhe und Unsicherheit kann sich ebenso in Stresssituationen bemerkbar machen wie Angst, Panik oder Ärger. Ebenfalls können Gereiztheit bis hin zur Wut oder aber auch Verunsicherung oder Nervosität in Erscheinung treten.

Kreislauf- und Nervensystem – vegetativ-hormonelle Ebene

Durch die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol kommt es zu einer Erhöhung der Atemfrequenz und einer verstärkten Arbeit von Herz und Kreislauf. Weil sich die Blutgefäße verengen, steigt der Blutdruck an. Kohlenhydratspeicher werden geleert, Fettreserven werden abgebaut und die Verbrennung wird gesteigert. Vermehrtes Schwitzen tritt auf und es kommt zu einer Herabsetzung der Aktivität von Magen und Darm. In der Folge können Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten. Zu den weiteren typischen Reaktionen können u. a. Kurzatmigkeit, Erröten, Herzrasen oder ein trockener Mund gehören.

Bewegungsapparat – motorische Ebene

Im Rahmen der Stressreaktion kommt es zur Anspannung der Skelettmuskulatur. Zeigen tut sich dieses u. a. durch verspannte Sprech- und Gesichtsmuskeln und beispielsweise Verspannungen im Bereich des Nackens und der Schultern. Es kann zu Rückenschmerzen oder Spannungskopfschmerzen kommen. Zu den weiteren muskulären Reaktionen, die in Verbindung mit Stress auftreten können, zählen u. a. Zuckungen, Zittern, Stottern, Zähneknirschen, Fuß-Wippen oder Finger-Trommeln.


Video: Warum Stress krank macht | Odysso – Wissen im SWR



Positiver Stress und negativer Stress

Wenn wir Freunde wiedersehen, herrscht z.B. positiver Stress vor.Das Auftreten von Stressreaktionen beschränkt sich nicht auf negative Situationen. Es kann für eine Stressreaktion des Körpers auch positive Auslöser geben. So wird der Organismus auch im Rahmen einer Stressreaktion „auf Hochtouren“ gebracht, wenn man beispielsweise unerwartet einen alten Freund wiedersieht oder mit einer Party überrascht wird. Im Körper laufen dabei tatsächlich die typischen Reaktionen auf Stress ab. Es ist allerdings so, dass die positiven Effekte die negativen Auswirkungen der Stressreaktion bei diesen Fällen übertreffen.

In der Wissenschaft unterscheidet man zwischen positivem Stress, der auch als Eustress bezeichnet wird, und negativem Stress, den man auch Disstress oder Dysstress nennt. Bei Eustress handelt es sich um eine lebensnotwendige Reaktion des Körpers, die flexibel hält und belebend wirkt. Disstress hingegen überfordert den Körper und wird z. B. durch Dauerbelastung, vegetative Fehlsteuerung oder Lärm verursacht.


Video: Positiver Stress? – Eustress und Distress einfach erklärt! | Genial Einfach


Interessanterweise ist es so, dass ein und derselbe Auslöser sowohl positiven Stress als auch negativen Stress hervorrufen kann. So kann beispielsweise ein schwanzwedelnder Hund bei einer Person eine euphorische Glücksreaktion auslösen und bei einer anderen Person Ursache für eine heftige Panikattacke sein, wenn diese vielleicht in der Vergangenheit ein negatives Erlebnis mit einem Hund hatte.

Ähnlich kann es sich auch mit dem Anblick des eigenen Bettes verhalten: Wer müde ist, sich Ruhe wünscht und den ganzen Abend schon darauf freut, einfach nur in die Federn zu sinken, wird beim Erblicken des Bettes angenehme Empfindungen verspüren. Wer hingegen bereits vor der Schlafenszeit von Gedanken geplagt wird, dass er später sowieso wieder nicht schlafen können wird, bei dem wird das Bett zu negativem Stress führen. – Es kommt zu einer unbewussten Anspannung, Verkrampfung der Muskulatur und man muss sich selbst schon fast zwingen, sich ins Bett zu legen. In der Folge fällt das Einschlafen natürlich schwer und eine unruhige Nacht mit nur wenig Erholungswert ist vorprogrammiert.

Die Art und Weise, wie eine Situation wahrgenommen und angegangen wird, ist entscheidend dafür, wie der damit verbundene Stress erlebt wird. Diese individuelle Form der Stressbewältigung ist erlernt (abgeschaut oder beigebracht). Daraus kann man ableiten, dass es möglich ist, den Umgang mit Stress zu verändern. Man lernt also neu bzw. um, um negativen Stress in positiven Stress zu verwandeln.

Wie wandelt man negativen Stress in positiven Stress um?

Um aus negativem Stress positiven Stress zu machen, muss man lernen die Stresssituation aus einer anderen Perspektive zu sehen. Damit man dieses erreichen kann, empfiehlt es sich, systematisch den folgenden vier Stufen zu folgen:


Stufe 1: Identifizieren der eigenen negativen Einstellungen

Um etwas verändern zu können, muss man sich zunächst die eigenen negativen Einstellungen bewusst machen. Dazu sollte man sich ausreichend Zeit nehmen und absolut ehrlich zu sich selbst sein.

Welche Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man an die Arbeit, die anstehende schwierige Aufgabe oder die nächste Nacht denkt?

Beispiele für Einstellungen, die schädlich sind oder belastend wirken:

  • Ich muss immer 100-prozentig im Beruf / in der Familie / in der Freizeit funktionieren.
  • Ich kann mir keine Pause erlauben.
  • Ich bin nicht auf Hilfe angewiesen!
  • So etwas passiert immer nur mir.
  • Die anderen sind in allem besser als ich.
  • Ich bin selber schuld, dass ich Probleme habe.
  • Ich will, dass mich alle bewundern / mögen.
  • Das kann ja gar nicht klappen.
  • Das wird doch wieder nichts. [negative Erwartung]
  • Das wird sich schon irgendwie von selbst regeln. [Verdrängung, keine Lösung suchen]

Welche der aufgelisteten schädlichen oder belastenden Einstellungen trifft zu? Welche sind noch zu ergänzen?

Es ist sinnvoll, alle negativen Einstellungen schriftlich zu fixieren.


Stufe 2: Hinterfragen der negativen Einstellungen

Wenn die Liste der schädlichen oder belastenden Einstellungen fertig gestellt ist (siehe Stufe 1), geht es darum jede einzelne separat zu betrachten und zu analysieren. Um herauszufinden, ob eine Einstellung begründet oder unbegründet ist, ist es hilfreich, die nachfolgende Liste an Fragen zu nutzen:

  • Wo kommt die Einstellung her? Wie komme ich dazu? Passt die Einstellung tatsächlich zu den vorherrschenden Gegebenheiten? Ist die Einstellung eventuell doch übertrieben?
  • Begleitet mich diese Einstellung schon immer?
  • Habe ich die Einstellung in der Vergangenheit bereits geändert? Falls ja, aus welchem Grund?
  • Schade ich mit dieser Einstellung jemandem? Mir oder anderen Personen?
  • Ist die Einstellung für mich oder andere nützlich? Auch auf lange Sicht betrachtet?
  • Überwiegen bei der Einstellung die positiven oder die negativen Konsequenzen?
  • Glaube ich tatsächlich an die Einstellung oder habe ich mir selbst etwas eingeredet oder von anderen einreden lassen?
  • In welchen Situationen wird die Einstellung derartig negativ?

Hat man die genannten Fragen zu jeder Einstellung beantwortet, wird man schnell erkennen, ob eine Einstellung schädlich wirkt (negativ ist) oder nicht.


Stufe 3: Schaffen von positiven Einstellungen

Sobald die negativen Einstellungen ermittelt (Stufe 1) und weitergehend analysiert (Stufe 2) sind, kann man sich mit der Änderung beschäftigen. – Dazu stellt man jeder negativen Einstellung bewusst eine positive Einstellung gegenüber.

Damit dieses gut gelingen kann, muss man sich klarmachen, dass die aktuelle negative Betrachtungsweise in der Regel der Situation nicht angemessen ist. In der Analyse hat sich normalerweise gezeigt, dass die meisten negativen Gedanken absolut übertrieben sind, was man sich in Stufe 3 nochmals richtig bewusst machen sollte. Darauf aufbauend erarbeitet man sich dann eine positive Sicht auf die Dinge.

Wichtig ist, dass man auch an den neuen positiven Blickwinkel glaubt. – Es bringt nichts, wenn man sich eine positive Einstellung einredet, an der man zweifelt, weil man sie eigentlich für unrealistisch und nicht zutreffend hält. Deshalb ist es ratsam in kleinen Schritten anzufangen. – Man sollte sich zunächst die Einstellungen herauspicken, für die man beim Analysieren die überzeugendsten Gegenargumente gefunden hat.

Beispiele dafür, wie man seine Einstellungen ins Positive ändern kann:

Aus „Das wird doch wieder nichts.“ wird
„Ich habe auch schon ganz andere Dinge geschafft.“ oder
„Es bestehen durchaus Chancen auf Erfolg.“ oder
„Im Großen und Ganzen wird es schon klappen.“

Hinweise dazu:
Man sollte die anstehenden Aufgaben oder Anforderungen nicht überbewerten. Was passiert im schlimmsten Fall? – Das Leben wird auch weitergehen, wenn man vermeintlich gescheitert ist. Man sollte sich auch auf Erfolge aus der Vergangenheit besinnen. Warum sollte es ausgerechnet jetzt keine Möglichkeit geben, erfolgreich zu sein?

Aus „Ich bin nicht auf Hilfe angewiesen!“ wird
„Keiner kann alles und keiner ist perfekt. Wenn ich Unterstützung zulasse, kann ich die Aufgabe/n schneller bewältigen und gewinne mehr Zeit für andere Dinge. So kann ich dann ggf. auch anderen bei Bedarf aushelfen.“

Hinweise dazu:
Man sollte an Momente zurückdenken, wo man aus lauter Stolz keine Hilfe von Kollegen, Freunden oder Verwandten angenommen hat und sich dann verzweifelt mit Aufgaben auseinandersetzen musste, denen man nicht wirklich gewachsen war. Auf der anderen Seite hat man selbst stets gerne geholfen, wenn andere um Unterstützung gebeten haben.

Aus „Ich will, dass mich alle bewundern / mögen.“ wird
„Menschen, die mir etwas bedeuten, sollen mich lieben und schätzen. Ich werde es nie allen recht machen können und das ist in Ordnung so.“

Hinweise dazu:
Man sollte sich bewusst machen, wie viele Menschen es gibt, die man selbst nicht mag. Genauso wenig wie man von sich selbst verlangen kann, jeden zu mögen, sollte man auch nicht erwarten, dass alle anderen einen mögen. – Es ist absolut in Ordnung, nicht jeden zu mögen und nicht von jedem gemocht zu werden.

Aus „So etwas passiert immer nur mir.“ wird
„Wieso sollte ausgerechnet mir das nicht auch mal passieren?“

Hinweise dazu:
Man sollte sich darauf besinnen, wie oft einem andere Menschen in der Vergangenheit leidgetan haben. Auf diese Weise stellt man schnell fest, dass für niemanden immer nur die Sonne scheint und z. B. unschöne Ereignisse oder Krisen einfach zum Leben dazu gehören.

Zu allen in Stufe 1 aufgeschriebenen Einstellungen gilt es nun eine passende positive Einstellung zu finden und ebenfalls aufzuschreiben. Hierbei kann es auch sinnvoll sein, die Gründe, die für die positive Einstellung sprechen (siehe Hinweise bei den Beispielen) mit aufzuschreiben, damit sich die Argumente besser einprägen.


Stufe 4: Umwandeln von negativem Stress in positiven Stress

Durch das „Abarbeiten“ der vorangegangenen drei Stufen wurde bereits alle wichtigen Voraussetzungen geschaffen, um die unterschiedlichsten Situationen in Zukunft wesentlich entspannter und selbstsicherer zu überstehen. Indem man sich seine eigene Haltung und seine (häufig unbewussten) Motive verdeutlicht hat, erweitert man seinen Handlungsspielraum und nimmt sich den Druck. Auf diese Weise findet man in der Regel auch einfacher und besser in den Schlaf.

Jetzt ist nur noch entscheidend, dass man konkreten Situationen in der Betrachtung und Bewertung ins Positive wendet. Nachfolgend haben wir zwei Beispiele mit ergänzenden Hinweisen zur Umwandlung ausgeführt:

Negative Stresssituation:
Zeit für die Fertigstellung der Aufgaben bei der Arbeit wird knapp

Hinweise für eine erfolgreiche Umwandlung vom negativen zum positiven Stress:

  • Erstellung eines Plans, der alle anstehenden Aufgaben nach Prioritäten (sehr wichtig / wichtig / weniger wichtig / eigentlich nicht relevant) sortiert, erfasst. Man sollte sich danach bewusst machen, dass man bereits viel erreicht hat, wenn es einem gelingt, alle sehr wichtigen und wichtigen Aufgaben zu erledigen.
  • Sich selbst motivieren und Mut zusprechen: „Ich schaffe das schon!“
  • Demotivierende Aussagen wie „Das ist nicht zu schaffen!“ oder „Ich werde nie fertig!“ aus dem Wort- und Gedankenschatz streichen
  • Lage realistisch einschätzen. Bei Terminen, die absolut nicht einzuhalten sind, sollte man um Aufschub bitten. Idealerweise mit einer sinnhaften Erklärung. Häufig stößt man auf mehr Verständnis, als man vorab erwartet hat.
  • Hilfe bei Kollegen suchen und sich bei der Bewältigung der Aufgaben unterstützen lassen. Im Gegenzug kann man sich zu einem späteren Zeitpunkt sicher auch einmal revanchieren.

Positive Stresssituation:
Richtig motiviert und organisiert geht die Arbeit leichter von der Hand und man schafft mehr, als man zuvor gedacht hat. Im Resultat kann man sich über ein „Ja, ich habe es fertig bekommen!“ freuen.

Negative Stresssituation:
Sorge, dass eine weitere Nacht von Schlafproblemen geprägt wird

Hinweise für eine erfolgreiche Umwandlung vom negativen zum positiven Stress:

  • Wenn man sich hinreichend mit der Lösung von Schlafproblemen, z. B. durch die Lektüre unserer Schlafmagazin Artikel: Schlafförderung – besser einschlafen, gut durchschlafen & entspannt aufwachen oder Natürliche Schlafhelfer, beschäftigt hat, hat man bereits eine gute Basis für eine erholsame Nachtruhe gelegt.
  • Man war beim Arzt und dieser hat festgestellt, dass es keine gesundheitlichen Probleme gibt, welche den Schlaf beeinträchtigen.
  • Der zurückliegende Tag war erfüllt und man freut sich bereits darauf, jetzt schön auszuschlafen, um dann die Schönheit eines neuen Tages zu erleben.

Positive Stresssituation:
Freude darüber, nach einem langen, erfüllten Tag unter die Bettdecke zu schlüpfen und eine erholsame Nacht zu erleben.


Wie lässt sich Stress vermeiden?

Am besten ist natürlich der Stress, der erst gar nicht in Erscheinung tritt. Das Thema Stress vermeiden ist allerdings sehr umfassend und würde jetzt hier den Rahmen sprengen.

Nachfolgend haben wir daher einige ausgewählte Videos eingefügt, die sich dem Thema Vermeidung von Stress auf unterschiedliche Weise nähern:


Video: Die besten Anti-Stress-Tipps | Fit & gesund – DW Deutsch


Video: Bist du gestresst ? 4 TIPPS wie du STRESS vermeidest | Christian Bischoff


Video: Stress vermeiden – Meine Tägliche Self Care // Christmas Collabs – Rebecca Elizabeth



Stressbewältigungstraining

Wenn man fast ständig unter Zeitdruck ist oder durch andere Ursachen chronisch gestresst ist und deshalb auch in der Nacht keine Ruhe findet, sollte darüber nachdenken, an einem Seminar zur Stressbewältigung teilzunehmen.

Stressbewältigungstraining - Besser mit Stress umgehenIm Rahmen eines Stressbewältigungstrainings lernen die Teilnehmer anfangs zunächst ihre persönlichen Stressauslöser genauer kennen. Durch die Auswertung von Tagebucheinträgen, Stressanalysebögen oder auch persönlichen Gesprächen mit einem Therapeuten wird ermittelt, welche Aufgaben und Situationen als besonders belastend empfunden werden und immer wieder für eine Dysbalance im seelischen und körperlichen Wohlbefinden sorgen.

Im Anschluss an die Stressanalyse wird beim Stressbewältigungstraining an der Entwicklung persönlicher Strategien gearbeitet, die individuell dabei helfen sollen, in Zukunft unnötige Stressoren zu meiden und auf die Stressoren, die sich nicht beseitigen lassen, mit mehr Gelassenheit zu reagieren.

Darüber hinaus wird den Teilnehmern in Seminaren zur Stressbewältigung beigebracht, wie der Stress am besten individuell ausgeglichen werden kann. – Bei manchen Personen sind in diesem Zusammenhang z. B. positive Selbstgespräche hilfreich. Anderen Menschen hilft es, ausgewählte Augenblicke im Alltag, besonders bewusst zu genießen. Wieder andere profitieren in erster Linie von einer Neubewertung der Situationen, die weniger dramatisch ausgelegt ist.

Bei vielen Stressbewältigungsseminaren besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit zur Erlernung einer Entspannungstechnik.

Oft gehören Stressbewältigungstrainings zu den Maßnahmen einer Verhaltenstherapie. Zusätzlich gibt es derartige Seminare aber auch als Gruppenkurse, die von Medizinern und Psychologen durchgeführt werden.

Wer an einem Stressbewältigungstraining teilnehmen möchte und auf der Suche nach einem Anbieter ist, sollte sich an seine Krankenkasse wenden. Viele Kassen bieten im Rahmen von Präventionsprogrammen auch derartige Seminare an bzw. beteiligen sich an den Kosten oder sind bei der Suche nach einem geeigneten Kurs behilflich.


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Judith Schober

Als Content Marketing Managerin betreut sie seit 2014 die Online-Redaktion des Shops Betten.de. Im Schlafmagazin veröffentlicht sie u. a. Beiträge rund um aktuelle Einrichtungstrends sowie Pflegetipps und Artikel zu Gesundheitsthemen.

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