Die Phasen des Schlafes
Unser Schlaf ist keineswegs ein einheitlicher Zustand. Während wir schlafen, wechseln sich nämlich verschiedene Schlafphasen ab, die von mehr oder weniger Ruhe und Aktivität gekennzeichnet sind.
Der Schlaf wird in der Schlafmedizin in insgesamt fünf unterschiedliche Schlafstadien aufgegliedert. Die Schlafstadien eins und zwei werden als leichter Schlaf bezeichnet. Das dritte Schlafstadium ist der leichte Tiefschlaf, der vom vierten Schlafstadium dem Tiefschlaf abgelöst wird. Der Traumschlaf oder REM-Schlaf bildet das fünfte Schlafstadium. Analog zum REM-Schlaf (5. Schlafstadium) werden die anderen Schlafstadien (1-4) auch mit dem Begriff Non-REM-Schlaf zusammengefasst.
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Häufig wird der gesunde Schlaf statt in den oben erwähnten fünf Schlafstadien auch nur in die Schlafphasen Non-REM-Schlaf (non-rapid eye movement) und REM-Schlaf (rapid eye movement) unterteilt. Normalerweise wechseln sich diese beiden Schlafphasen in Zyklen ab. Wenn wir einschlafen, durchleben wir zunächst den Non-REM-Schlaf. Danach gibt es im Abstand von etwa 90 bis 120 Minutaen REM-Schlafphasen. Bei jungen Erwachsenen treten meistens etwa vier bis fünf REM-Phasen in einer Nacht auf.
Was versteht man unter Non-REM-Schlaf?
Der Non-REM-Schlaf kann als Zustand mit relativ inaktivem, jedoch regulierendem Gehirn in einem beweglichen Körper definiert werden. Zum Non-REM-Schlaf werden sowohl der leichte Schlaf als auch der tiefe Schlaf mit niedriger Gehirnwellenfrequenz (auch: Slow-Wave-Schlaf) gerechnet. Beim Non-REM-Schlaf wird zwischen vier Schlafstadien unterschieden. Die ersten beiden Schlafstadien des Non-REM-Schlafes werden als leichter Schlaf bezeichnet. Schlafstadium drei und vier sind entsprechend dem Tiefschlaf, der von niederfrequenten Gehirnströmen gekennzeichnet ist, zuzuordnen.
Was versteht man unter REM-Schlaf?
Der REM-Schlaf kann als Zustand mit äußerst aktivem Gehirn in einem quasi wortwörtlich lahm gelegten Körper definiert werden. Kennzeichen des REM-Schlafes sind eine deutliche Gehirnaktivität bei niedrigster Muskelspannung. Die Muskeln des Körpers sind während des REM-Schlafes tatsächlich wie gelähmt, wobei es einige Ausnahmen gibt. Weiterhin im Normalzustand sind das Herz, das Zwerchfell (Atmung) und die Augenmuskeln.
Wenn wir uns im REM-Schlaf befinden, kommt es phasenweise zu einem starken Zucken unserer Augen. Während dieser Phasen träumen wir. Werden wir in einer derartigen Traumphase aufgeweckt, liegt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass wir uns noch lebhaft an unseren Traum erinnern können, bei rund 80 Prozent.
Was läuft während der Slow-Wave-Schlafphasen im Körper ab?
Der Körper schüttet in den Stadien des Slow-Wave-Schlafes (Schlafstadien drei und vier – Non-REM-Schlaf) vermehrt Wachstumshormon aus, welche außerdem auch zu etwa 70 Prozent während dieser Schlafphase produziert wird. Aus diesem Grund tritt dieser Tiefschlaf auch verstärkt in Wachstumsphasen (Kindheit bis junges Erwachsenenalter), in der Schwangerschaft und in der Stillzeit auf. Außerdem kommt es aufgrund von Krankheit und Entzündung zu mehr Slow-Wave-Schlaf, was durch eine erhöhte Produktion von Zytokinen (Entzündungsmediatoren) hervorgerufen wird.
Je kürzer der Slow-Wave-Schlaf im Alter andauert, desto weniger Wachstumshormon wird ausgeschüttet. Aufgrund dessen neigt der Körper im Alter vermehrt zur Bildung von Fettpolstern, es kommt zum Abbau von Muskelmasse, die Muskelkraft lässt nach und die sportliche Leistungsfähigkeit ist reduziert.
Wie schlafen Erwachsene?
Der Schlaf von Erwachsenen läuft in Zyklen ab. Der erste Schlafzyklus fängt mit leichtem Non-REM-Schlaf im Schlafstadium eins an. Jetzt kann man noch relativ leicht aufgeweckt werden. Wenn wir das zweite Schlafstadium erreicht haben, wird es bereits deutlich schwieriger uns aufzuwecken. Das zweite Schlafstadium erstreckt sich ungefähr auf einen Zeitraum von 10 bis 25 Minuten. Danach wechselt der Schlaf in das Stadium drei und unsere Gehirnströme verlangsamen sich. Schlafstadium drei dauert etwa 20 bis 40 Minuten. Anschließend erreichen wir Schlafstadium vier – den Tiefschlaf mit Slow-Wave-Gehirnströmen. Dieses Schlafstadium ist nach etwa 5 bis 10 Minuten vorbei. Wir bewegen uns dann wieder mehr und der Schlaf wird leichter. Jetzt setzt die erste REM-Schlafphase der Nacht ein. Der REM-Schlaf ist mit einer Dauer von 1 bis 5 Minuten sehr kurz. Anschließend beginnt der Schlafzyklus von neuem.
Der Wechsel von Non-REM-Schlaf und REM-Schlaf vollzieht sich die ganze Nacht. Der erste Schlafzyklus hat beim Erwachsenen ungefähr eine Dauer von insgesamt 70 bis 100 Minuten. Die Schlafzyklen, die daran anschließen, sind mit 90 bis 120 Minuten etwas länger.
Während des ersten Nachtdrittels ist die Dauer des tiefen Slow-Wave-Schlafes am längsten. Im letzten Nachtdrittel nimmt die Länge der REM-Schlafphasen zu. Aus diesem Grund wachen wir morgens häufig direkt aus einem Traum oder kurz danach auf.
Die Schlafphasen werden durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst:
So ist die Dauer des Non-REM-Schlafes davon abhänig, wie man einschläft, wie lange man wach war und wie lange man insgesamt schläft. Beim REM-Schlaf gibt es Abhängigkeiten zur inneren Uhr und den zirkadianen Schwankungen des Körpers. Bei beidem treten mit dem Alter Veränderungen auf.
Wenn man erst sehr spät bzw. sehr früh in den Morgenstunden ins Bett geht, nimmt dieses Einfluss auf den Schlaf. In diesem Fall tritt nämlich deutlich mehr REM-Schlaf auf. Außerdem kann es passieren, dass man statt wie normal mit den Stadien des Non-REM-Schlafes zu beginnen, direkt in den REM-Schlaf fällt.