Schilddrüse und Schlaf

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Unser Schlaf wird durch viele Faktoren beeinflusst. In der Vergangenheit haben wir uns vor diesem Hintergrund zum Beispiel im Schlafmagazin mit dem Zusammenhang von Hormonen und Schlaf befasst. Wir haben uns außerdem auch angeschaut, welche Bedeutung die Zirbeldrüse für den Schlaf hat.

In unserem heutigen Magazinartikel rücken wir die Schilddrüse in den Mittelpunkt. Wir klären darüber auf, was die Schilddrüse überhaupt ist, gehen auf die Schilddrüsen-Unterfunktion sowie die Schilddrüsen-Überfunktion ein und fassen abschließend noch einmal zusammen, wie Schilddrüse und Schlaf miteinander in Verbindung stehen.

Wir wünschen Ihnen nun eine entspannte Lesezeit, viele neue Erkenntnisse sowie einen allzeit guten und erholsamen Schlaf!


Was ist die Schilddrüse?

Untersuchung der SchilddrüseDie Schilddrüse befindet sich im Hals zwischen Kehlkopf und Luftröhre. Sie besteht aus zwei Lappen, die durch eine schmale Verbindung, den sogenannten Isthmus, miteinander verbunden sind. Optisch wird die Schilddrüse häufig mit einem Schmetterling verglichen und auch als Schmetterlingsorgan bezeichnet. Obwohl die Schilddrüse kaum größer als das Endglied des Daumens ist und nur gerade einmal 18g bis 25g auf die Waage bringt, funktioniert ohne sie nichts richtig im Organismus.

Bei der Schilddrüse handelt es sich um eine endokrine Drüse, welche die Hormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) produziert, die Einfluss auf Herzfrequenz und Körpertemperatur nehmen, Effekte auf Gehirnfunktion und Wachstum haben sowie außerdem für die Steuerung des Energiestoffwechsels verantwortlich sind.

Wenn der Körper in bestimmten Situationen mehr Energie braucht – zum Beispiel im Wachstum, beim Sport oder auch im Rahmen einer Schwangerschaft – passt die Schilddrüse die Produktion der Hormone entsprechend an. Die Freisetzung von T3 und T4 wird durch das Hormon Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH) reguliert, das von der Hypophyse im Gehirn produziert wird.



Damit die Schilddrüse Hormone produzieren kann, braucht sie Jod. Sie ist der größte Verbraucher des Spurenelementes und „konsumiert“ circa 80 Prozent des täglich aufgenommenen Jods. Mangelt es dem Organismus an Jod, zieht dies Störungen der Schilddrüse nach sich, womit wiederum Konsequenzen für unzählige Folgeprozesse einhergehen.

Störungen in der Funktion der Schilddrüse können zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen. Eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) kann beispielsweise zu Symptomen wie Gewichtsverlust, erhöhtem Herzschlag, Nervosität und Schlafstörungen führen. Eine Unterfunktion (Hypothyreose) kann hingegen Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit und andere Symptome verursachen. Erkrankungen der Schilddrüse können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, einschließlich Autoimmunerkrankungen, genetischer Veranlagung oder Jodmangel.


Was versteht man unter einer Schilddrüsen-Unterfunktion?

Eine Schilddrüsenunterfunktion, auch als Hypothyreose bezeichnet, tritt auf, wenn die Schilddrüse nicht ausreichend Schilddrüsenhormone produziert oder wenn die Hormone nicht richtig funktionieren.

Zu einer Schilddrüsen-Unterfunktion kann es aus den unterschiedlichsten Gründen kommen. – So kommen u. a. folgende Ursachen für eine Unterfunktion der Schilddrüse in Betracht:

Wie bereits erwähnt, ist Jod ein wesentlicher Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Ein Mangel an Jod in der Ernährung kann zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen.

Eine Schilddrüsen-Unterfunktion kann auch auf Autoimmunerkrankungen zurückzuführen sein. Sehr häufig ist in diesem Zusammenhang die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis für die Unterfunktion verantwortlich. Hierbei richtet sich das Immunsystem fälschlicherweise gegen die Schilddrüse und zerstört ihre Zellen nach und nach, wodurch es in der Folge zu einem Rückgang der Hormonproduktion kommt.

Die Produktion der Schilddrüsenhormone kann auch durch Entzündungen der Schilddrüse so beeinträchtigt werden, dass es zu einer Unterfunktion kommt.

Einige Therapieformen wie die Radiojod-Therapie oder bestimmte Medikamente gegen Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose), können eine Unterfunktion der Schilddrüse bewirken.



Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion können vielfältig sein und umfassen unter anderem:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Gewichtszunahme
  • Kälteempfindlichkeit
  • Verstopfung
  • Trockene Haut und Haarausfall
  • Gedächtnisprobleme und Konzentrationsstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Muskelschwäche

Für die Diagnose einer Schilddrüsen-Unterfunktion wird in der Regel Blut abgenommen und die Konzentration der Schilddrüsenhormone sowie des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH) gemessen.

Die Behandlung einer Hypothyreose besteht oft aus der lebenslangen Einnahme von Schilddrüsenhormonpräparaten, um den Hormonspiegel im Körper zu normalisieren. Es ist wichtig, eine Schilddrüsenunterfunktion frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um Komplikationen zu vermeiden.


Was versteht man unter einer Schilddrüsen-Überfunktion?

Eine Schilddrüsenüberfunktion, auch als Hyperthyreose bezeichnet, tritt auf, wenn die Schilddrüse zu viele Schilddrüsenhormone produziert.

Ursächlich für das Auftreten einer Schilddrüsen-Überfunktion können unterschiedliche Faktoren sein:

In der Schilddrüse können Knoten vorhanden sein, welche eigenständig Hormone produzieren und so eine Überfunktion bewirken. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von heißen Knoten.

Wie bei der Unterfunktion kann auch eine Überfunktion der Schilddrüse durch eine Autoimmunerkrankung hervorgerufen werden. Hier ist Morbus Basedow von Bedeutung, eine Krankheit, bei der die Schilddrüse durch Antikörper, welche mit den Rezeptoren des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH) interagieren, überstimuliert wird.

Durch entzündliche Prozesse kann es im Organismus ebenfalls zu einer vorübergehend erhöhten Freisetzung von Schilddrüsenhormonen kommen.

Eine Hyperthyreose kann auch medikamentöse Ursachen – beispielsweise den Arzneistoff Amiodaron gegen Herzrhythmusstörungen – haben.



Das Vorliegen einer Überfunktion der Schilddrüse kann sich durch die verschiedensten Symptome äußern:

  • Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit
  • Herzrasen und erhöhte Pulsfrequenz
  • Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Muskelschwäche und Zittern
  • Übermäßiges Schwitzen und Wärmeintoleranz
  • Menstruationsstörungen bei Frauen
  • Durchfall

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Bluttests, die den Hormonspiegel der Schilddrüse sowie den TSH-Spiegel messen.

Die Behandlung hängt von der Ursache der Überfunktion ab und kann Medikamente, Radiojodtherapie oder in einigen Fällen eine operative Entfernung der Schilddrüse umfassen. Die Auswahl der Behandlung hängt von der Schwere der Überfunktion, der zugrunde liegenden Ursache und anderen individuellen Faktoren ab.

Eine Schilddrüsen-Überfunktion sollte rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden, um weitreichende Folgen für die Gesundheit zu vermeiden.


Wie hängt die Schilddrüse mit dem Schlaf zusammen?

Die Schilddrüse beeinflusst den Schlaf auf verschiedene Weisen. Schlafprobleme können sowohl durch eine Überfunktion als auch durch eine Unterfunktion der Schilddrüse verursacht werden:

Mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) gehen oft Erschöpfung und Müdigkeit einher. Oft fühlen sich Betroffene trotz ausreichendem Nachtschlaf müde und erleben vermehrte Schläfrigkeit während des Tages.

Außerdem kann es durch eine Unterfunktion der Schilddrüse auch zu gestörtem Schlaf kommen. So treten unter anderem Insomnie (Probleme beim Einschlafen und Durchschlafen) sowie Beeinträchtigungen der Schlafqualität auf.

Im Zuge einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommt es vermehrt zu Nervosität und Reizbarkeit. Auch der Schlaf ist häufig gestört, Betroffene finden meist schlecht in den Schlaf und schlafen sehr unruhig.

Bei einer Hyperthyreose liegen eine gesteigerte Aktivität und ein beschleunigter Stoffwechsel vor, was wiederum zu einem erhöhten Energielevel führt, welcher auch Effekte auf den Schlaf haben kann.

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Menschen ganz unterschiedlich auf Beeinträchtigungen und Erkrankungen der Schilddrüse reagieren. Sollte jedoch der Schlaf beeinträchtigt sein und gleichzeitig weitere Symptome auf eine Funktionsstörung der Schilddrüse hindeuten, sollte man dieses unbedingt mit seinem Arzt besprechen.

Liegen Schilddrüsenprobleme vor, die sich therapieren lassen, wird sich mit einer Normalisierung der Hormonwerte auch der Schlaf wieder verbessern.


Weitere Informationen zum Thema Schilddrüse und Schlaf im Internet:


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Annika Franke

Annika Franke

Als Redakteurin haucht sie seit 2018 den Produkten des Online-Shops Betten.de mit ihren Texten Leben ein. Darüber hinaus schreibt sie gerne Artikel für das Schlafmagazin zu verschiedenen Themen.

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