Kissen und Bettdecke waschen – Worauf muss ich achten?
Sich gemütlich ausstrecken, den Kopf zufrieden zwischen den Kissen vergraben und den Duft von frischer Bettwäsche einatmen – was gibt es Schöneres? Weil Kopfkissen, Bettdecke und alle sonstigen Bettwaren im Laufe der Zeit jedoch immer mehr verschmutzen, ist das ersehnte Frischegefühl schnell dahin.
Was Sie tun können, damit Ihr Bett wieder sauber und einladend ist, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
- Was macht das Bettzeug so unappetitlich?
- So pflegen Sie Ihre Bettwaren richtig
- Kann man Kissen und Bettdecken waschen?
- Passt das alles in die Waschmaschine?
- Wie oft sollte ich das Bettzeug waschen?
- Muss ich Flecken vorbehandeln?
- Bei welcher Temperatur wasche ich Bettwaren?
- Welches Waschmittel soll ich nehmen?
- Welches Waschprogramm ist das richtige?
- Dürfen Bettdecke und Kissen in den Trockner?
- Spezialkissen reinigen
- Kleine Materialkunde zu den unterschiedlichen Füllungen
Was macht das Bettzeug so unappetitlich?
- Schweiß: Pro Nacht verliert der Körper knapp zwei Liter Feuchtigkeit. Die Ausdünstungen schlagen sich in der Wäsche nieder – auf Dauer breiten sich unangenehme Gerüche aus.
- Haare: Sie verheddern sich an der Oberfläche von Kopfkissen und Spannbetttüchern. Die Behaarung im Bett wirkt nicht gerade verlockend.
- Hausstaubmilben: Die kleinen Plagegeister ernähren sich von unseren Hautschuppen. Gegen ihren Kot in Kopfkissen und Bettbezug entwickeln viele Menschen eine Allergie.
- Bakterien und Schimmelpilze: Die Mikroorganismen breiten sich im Innenleben von Kissen und Bettdecken aus. Langfristig können sie unser Immunsystem schwächen.
So pflegen Sie Ihre Bettwaren richtig
Es lässt sich zwar nicht ganz verhindern, dass das Bettzeug von Nacht zu Nacht immer schmutziger wird. Doch ein paar einfache Maßnahmen können Sie ergreifen, um das Frischegefühl der Wäsche zu verlängern. Beherzigen Sie einfach unsere folgenden Tipps:
- Regelmäßig Auslüften: Direkt nach dem Aufstehen sollten Sie Ihre Bettdecke aufschlagen und die Kissen von der Matratze nehmen. Dann kann die Füllung wieder trocknen. Wer heftig schwitzt, sollte die Laken zum Lüften über einen Wäscheständer hängen.
- Alles kräftig schütteln: Um die Bauschkraft zu fördern, sollte die Decke täglich kurz geschüttelt werden. So verschwindet auch die eingelagerte Feuchtigkeit schneller.
- Bettwäsche wechseln: Wir empfehlen, circa alle zwei Wochen die Bezüge in der Waschmaschine zu reinigen. Zierkissen und Überdecke können Sie durchaus auch nur einmal im Monat waschen.
- Flecken abbürsten: Oberflächlicher Schmutz sollte immer sofort abgebürstet werden.
- Etiketten nicht abschneiden: Der Waschzettel liefert auch Jahre später noch wertvolle Hinweise darauf, wie die Textilien zu pflegen sind.
Kann man Kissen und Bettdecken waschen?
Damit das Bettzeug lange schön bleibt, ist es wichtig, Decken und Kopfkissen immer mal wieder gründlich reinigen. Sofern es die Bettwaren zulassen (Etikett beachten), hilft meist der Gang zur Waschmaschine. Dabei sollten Sie Folgendes beachten:
Passt das alles in die Waschmaschine?
Kissen fügen sich problemlos in die Trommel ein. Auch wenn die maximale Füllmenge noch nicht erreicht ist, ist es besser, jedes Kopfkissen separat zu waschen. Ein normales Federbett passt ebenfalls in eine moderne handelsübliche Waschmaschine prima rein. Aber Achtung: Bettdecken mit einer Breite ab 155 cm sind kritisch. Weil die Füllung nicht übermäßig gequetscht werden darf, sollten Sie größere Decken oder Daunendecken eher in eine professionelle Reinigung bringen.
Breite Bettdecken passen nicht in die Waschmaschine hinein. Es gibt allerdings ein paar Möglichkeiten, sie trotzdem sauber zu bekommen:
1. Möglichkeit: Geben Sie das Bettzeug beispielsweise in die chemische Reinigung. Nach wenigen Tagen erhalten Sie alles hygienisch sauber zurück. Wem das zu teuer ist, der kann auch einen traditionellen Waschsalon aufsuchen. Die großen Maschinen verfügen über ein immenses Fassungsvermögen und halten bis zu 12 Kilo aus.
2. Möglichkeit: die eigene Badewanne. Waschen Sie Ihre große Decke in der eigenen Badewanne mit warmem Wasser und etwas Shampoo. Anschließend alles gut auswringen und die Decke an der frischen Luft trocknen lassen. Dabei die Wäsche immer wieder ordentlich schütteln und auflockern. Wer einen Ventilator vor der Wäscheleine postiert, kann das Trocknen optimieren.
Wie oft sollte ich das Bettzeug waschen?
Ein bis zweimal im Jahr sollten waschbare Decken und Kissen gereinigt werden. Produkte aus Seide oder Tierhaar brauchen meist weitaus weniger Pflege, denn die natürlichen Fasern verfügen über einen sogenannten Selbstreinigungseffekt. Sollte die Außenhülle verschmutzt sein, empfehlen wir bei diesen Produkten den Gang in die Reinigung.
Muss ich Flecken vorbehandeln?
Sie möchten Ihre Bettdecke waschen, weil sie große Verschmutzungen aufweist? Behandeln Sie die einzelnen Flecken am besten mit Kern- oder Gallseife vor.
Bei welcher Temperatur wasche ich Bettwaren?
Hohe Temperaturen sorgen für Sauberkeit – doch nicht jedes Material verträgt die Hitze. Überprüfen Sie das Wäscheetikett, wie viel Grad in der Waschmaschine okay sind.
Welches Waschmittel soll ich nehmen?
Grundsätzlich sollte ein mildes Waschmittel wie Fein- oder Wollwaschmittel genommen werden. Optische Aufheller (wie sie in Vollwaschmitteln enthalten sind) oder gar Chlorbleiche sind tabu. Bitte folgen Sie dem Hinweis auf dem Pflegeetikett. Ist Ihre Bettdecke etwa aus Daunen oder Federn, ist ein sanftes Daunen-Waschmittel nützlich.
Pulver oder flüssiges Waschmittel?
Nehmen Sie ein Flüssigwaschmittel oder die neuartigen Pods. Bei Pulver kann es nämlich passieren, dass das Granulat mit den Fasern, Federn oder Daunen verklumpt.
Ist Weichspüler okay?
Nein. Ob Sie eine Synthetik-Bettdecke, Daunendecke oder ein Daunenkissen waschen möchten – Weichspüler schadet der Füllung und lässt das Innenleben verklumpen.
Welches Waschprogramm ist das richtige?
Moderne Waschmaschinen verfügen häufig über ein spezielles Programm für Bettwaren oder Kopfkissen. Finden Sie kein eigenes Waschprogramm an der Maschine, dann wählen Sie einen schonenden Waschgang. Das Programm für Feinwäsche oder Wolle ist beispielsweise schön mild.
Soll ich nachspülen?
Ein zusätzlicher Spülgang sorgt dafür, dass auch sehr kleine Rückstände von Schmutz und Waschmittel ausgespült werden. Insofern ist der Extra-Spülgang sinnvoll.
Was ist mit dem Schleudergang?
Leichtes Schleudern ist meist in Ordnung. Um die Fasern oder Federn aber nicht zu beschädigen, sollte ein Schleudergang mit niedriger Drehzahl gewählt werden.
Dürfen Bettdecke und Kissen in den Trockner?
Das liegt ganz am Material. Viele Fasern (auch Daunen und Federn) sind trocknergeeignet oder können im Tumbler zumindest leicht vorab getrocknet werden.
Wozu brauche ich einen Tennisball?
Für ein optimales Ergebnis kann ein Tennisball mit in den Trockner gegeben werden. Er klopft das Bettzeug ordentlich durch und erhöht die Bauschkraft der Fasern. Bis zu drei saubere Tennisbälle sind beispielsweise zum effektiven Trocknen einer großen Daunendecke sinnvoll. Die Bälle sorgen allerdings für jede Menge Lärm beim Trocknen.
Spezial-Kissen reinigen
Neben herkömmlichen 40×80 cm oder 80×80 cm großen Kissen für die Bettausstattung gibt es weitere Kissenarten, die ab und an einer Reinigung bedürfen. Ob kuschelige Deko- und Sofakissen oder das ergonomische Nackenstützkissen – auch diese lassen sich meist wieder auffrischen.
Lassen sich Deko- und Sofakissen waschen?
Zur richtigen Pflege von Dekokissen gehört auch eine regelmäßige Reinigung. Weil sie meist mit synthetischen Fasern gefüllt sind, ist ein schonender Waschgang in der Maschine okay, sofern es das Waschetikett zulässt. Wir empfehlen, Füllung und Bezug separat zu waschen. Bei großen Sofakissen ist es meist nicht möglich, diese in der Maschine zu waschen. Hier helfen praktische Pflegesets für Textilien und Leder.
Kann ich ein Nackenstützkissen waschen?
Das stabile Innenleben aus Latex, Viscoschaum (Softgel) oder Gelax-Kern ist in der Regel nicht waschbar. Der Bezug aus Baumwolle oder Polyester hingegen schon. Die Hülle lässt sich bequem abnehmen und darf meist bei 60 Grad in die Waschmaschine. Danach den Überzug zum Trocknen in den Wäschetrockner legen oder aufhängen.
Darf man ein Kirschkernkissen oder Traubenkernkissen waschen?
Auch ein solches Kissen muss immer mal wieder gründlich gewaschen werden. Entnehmen Sie die Kerne und waschen Sie den Bezug (meist ist dieser aus Baumwolle) in der Maschine. Auch eine schonende Handwäsche wäre denkbar.
Kleine Materialkunde zu den unterschiedlichen Füllungen
Ein Blick aufs Etikett genügt und Sie erfahren, mit welchem Material Ihr Kopfkissen oder Ihre Bettdecke gefüllt sind. Danach richtet sich die individuelle Pflege Ihrer Wäsche.
So waschen Sie Kissen und Decken aus …
… Daunen und Federn
Ob Daunendecke, Federbett oder Daunenkissen – das natürliche Innenleben hält erstaunlich hohe Temperaturen aus. Meist sind 60 Grad problemlos möglich, doch auch mit 40 Grad macht man nichts verkehrt. Für ein optimales Ergebnis nutzen Sie ein spezielles Daunenwaschmittel. Ist das nicht zur Hand, kann ebenso gut ein mildes Shampoo für die empfindlichen Daunen genommen werden. Wählen Sie dabei einen Waschgang ohne hohe Drehzahl – ansonsten könnten durch den Druck und die Feuchtigkeit die Kiele brechen.
Zum Trocknen dürfen Kissen und Bettdecken aus Daunen oder Federn in den Trockner; dabei die Tennisbälle aber nicht vergessen. Sie sorgen dafür, dass die hochwertigen Daunen nicht verkleben.
Tipp: Untersuchen Sie vorab die Oberfläche von Daunendecke und Daunenkissen nach kleinen Rissen und flicken Sie diese gegebenenfalls. Ansonsten könnten die feinen Daunen beim Waschen entweichen.
… Microfaser oder Polyester (Softfill, Polyacryl bzw. Polyamid)
Synthetische Fasern sind anspruchslos. Sie lassen sich meist bei 60 Grad im Schonwaschgang waschen. Anschließend dürfen die Kissen oder Bettdecken in den Trockner (Schontrocknen). Auch die chemische Reinigung ist möglich.
… Lyocell bzw. Tencel
Bei niedriger Temperatur (40 Grad) lassen sich die Kunstfasern prima waschen. Aber: Bettdecken und Kissen mit dieser Befüllung dürfen oftmals nicht in den Trockner! Beachten Sie das Etikett.
… Tierhaar (Kamelflaumhaar oder Cashmere)
Solche Materialien haben einen Vorteil: Sie nehmen aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften quasi kaum Schmutz an. Umgekehrt muss man allerdings wissen, dass sie in der heimischen Waschmaschine nicht waschbar sind.
Tipp: Zur Auffrischung der feinen Fasern dürfen Kopfkissen mit Tierhaaren bei geringer Temperatur in den Wäschetrockner. Dann einen mit Wasser befeuchteten Waschlappen mit hinzugeben. Anschließend alles an der Luft „atmen“ und ausdünsten lassen.
… Seide
Auch dieses Füllmaterial ist nicht waschbar. Wissen muss man aber, dass Tussahseide kaum Schmutz ansetzt und Hausstaubmilben oder Pilze sich in Seide ebenso wenig wohlfühlen. Eine Bettdecke mit Seidenfüllung kann bei Bedarf in die chemische Reinigung gegeben werden.