Bettenpflege – Tipps für ein sauberes und gepflegtes Bett
Da wir uns einen großen Teil des Tages im Bett aufhalten, investieren wir einiges an Geld in unsere Schlafstätte, um sie so komfortabel und angenehm wie möglich zu gestalten. Dementsprechend wünschen wir uns natürlich eine möglichst lange Lebensdauer für unser Bett bzw. unsere Matratze, den Lattenrost und alle anderen Bettwaren. So machen sich die höheren Anschaffungskosten langfristig bezahlt.
In unserem Artikel zur Bettenpflege finden Sie einige Tipps und Hintergründe, die Ihnen dabei helfen, den maximalen Komfort in Ihrem Bett langfristig zu erhalten.
Häufiger Bettwäschewechsel für beste Hygiene
Wir wechseln regelmäßig Bettlaken und Bettwäsche, um wieder ein gutes, sauberes Gefühl beim Schlafen zu haben. Umfragen bestätigen allerdings, dass der Austausch bei uns in Deutschland nicht häufig genug stattfindet. Im Durchschnitt beziehen wir nur alle vier bis sechs Wochen unser Bett neu. Die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit der Bettwäsche ist jedoch meistens bereits nach ein bis zwei Tagen der Benutzung erschöpft.
Während einer Nacht gibt unser Körper im Schnitt 1 bis 1,5 Liter Feuchtigkeit über die Atmung und die rund 7 Millionen Poren der Haut ab. Zwei Drittel der Feuchtigkeitsabgabe erfolgen dabei über die Haut. Schlafkleidung, Bettwäsche, Bettzeug, Matratze usw. müssen dementsprechend Nacht für Nacht sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und ableiten. Der vom Körper abgegebene Schweiß besteht zu 98% aus Wasser. Die verbleibenden 2% setzen sich aus Kochsalz, Harnstoff, Talg und Säuren (u. a. Milchsäure) zusammen. Damit unsere Haut während des Schlafes ungestört atmen und die körperlichen Schlacken ungehindert ausscheiden kann, müssen die Bettwäsche und die sonstige Bettausstattung unbedingt eine gute Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit aufweisen.
Wie sorge ich in meinem Bett für besten Feuchtigkeitsabtransport:
1. Beim Kauf von Bettwäsche unbedingt auf atmungsaktive und luftdurchlässige Stoffe achten. Ideal ist ein möglichst hoher Naturfaseranteil (z.B. Baumwolle oder Seide).
2. Bei starkem Schwitzen mindestens einmal pro Woche die Bettwäsche wechseln, ansonsten spätestens alle zwei Wochen.
3. Regelmäßig Bettdecken und Kissen draußen zum Auslüften aufhängen.
Um Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen lange im optimalen Zustand zu bewahren, ist jedoch noch einiges mehr notwendig. Einige wichtige Hintergründe und Tipps zur Bettenpflege haben wir hier für Sie zusammengestellt:
Bettenpflege – Tipp Nr. 1:
Gepflegte, saubere und hygienische Matratze
Schlagen Sie morgens nach dem Aufstehen die Bettdecke zurück, damit sich Matratze und Bettdecke schnell entlüften können. Achten Sie darauf, dass Ihre Matratze bzw. Ihr Bettsystem gut von unten belüftet ist, damit es nicht zur Schimmelbildung kommen kann.
Drehen Sie Ihre Matratze bei jedem Bettwäschewechsel – tauschen Sie also Kopfende und Fußende. Wenn Sie nicht gerade eine Matratze mit Winter- und Sommerseite Ihr Eigen nennen, empfiehlt es sich, die Matratze außerdem zu wenden (Tausch Oberseite – Unterseite).
Weiterhin ist es ratsam, die Matratze zum Auslüften häufiger ins Sonnenlicht zu stellen. Dabei werden Keime abgetötet. Bitte beachten Sie: Matratzen aus Latex dürfen auf keinen Fall der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
Um die Matratze zu reinigen, empfiehlt sich das Absaugen mit dem Staubsauger (geringe Saugkraft). Verwenden Sie ein Feinwaschmittel und eine weiche Bürste, um die Matratze gründlicher zu säubern und ihr einen frischen Duft zu verleihen. Manche Matratzen verfügen auch über einen waschbaren Bezug. Es empfiehlt sich, diesen zweimal pro Jahr zu waschen.
Das früher sehr populäre Ausklopfen der Matratze sollten Sie vermeiden, wenn Sie eine Rosshaarmatratze oder Naturfasermatratze besitzen. Beim Ausklopfen kann es bei derartigen Matratzen zu Beschädigungen im Inneren kommen.
Zur Matratzenschonung empfiehlt sich die Verwendung einer zusätzlichen Auflage. Zur Verbesserung des Schlafklimas eignen sich Matratzenauflagen aus Baumwolle, Schafwolle oder Hanf optimal. Dadurch kann die Lebensdauer Ihrer Matratze deutlich verlängert werden.
Im Durchschnitt halten Matratzen bei guter Pflege etwa 10 Jahre. Dann sollte eine neue Matratze angeschafft werden.
Richtige Pflege der Matratze
- ✓ Bettdecke nach dem Aufstehen zurückschlagen.
- ✓ Matratze bei jedem Bettwäschewechsel drehen und/oder wenden.
- ✓ Matratze gelegentlich absaugen und zum Auslüften aufstellen.
- ✓ Wenn möglich Bezug 2x jährlich waschen.
- ✓ Waschbare Matratzenauflage verwenden.
- ✓ Matratze nach spätestens 10 Jahren austauschen.
Bettenpflege – Tipp Nr. 2:
Leichte und luftige Daunen- und Federbettwaren
In Kopfkissen und Bettdecken, die mit Daunen oder Federn gefüllt sind, treten hin und wieder Verklumpungen auf. Um diese Verklumpungen aufzulösen, öffnen Sie einfach die Naht ein paar Zentimeter und blasen mithilfe eines Föns kalte Luft ins Innere des Kissens oder der Decke. So werden Bettdecken und Kopfkissen wieder schön luftig und leicht für mehr Komfort und ein angenehmes Schlafgefühl.
Wenn Sie Kopfkissen oder Bettdecken mit Daunenfüllung zur gründlichen Reinigung in der Waschmaschine gewaschen haben, geben Sie anschließend einen oder zwei Tennisbälle mit in den Wäschetrockner. Die Tennisbälle sorgen dafür, dass sich die Daunen während des Trocknens voneinander lösen und Kissen bzw. Decken wieder locker flockig werden.
Auch bei fachgerechter Pflege und regelmäßigem Lüften sollten Federbetten und Daunenbetten nicht länger als 8 Jahre verwendet werden. In diesem Zusammenhang auch ein Hinweis für die Lebensdauer von Bettdecken mit Markenfaser-Füllungen: Hier sollte ein Austausch nach 6 bis maximal 8 Jahren erfolgen. Bettdecken aus Schafschurwolle behalten äußerlich oft lange eine tadellose Erscheinung. Nach etwa 6 bis 8 Jahren sind hierbei jedoch auch in der Regel die natürlichen Eigenschaften der Schurwolle verloren gegangen und es sollte eine neue Decke angeschafft werden. Bettdecken und Kissen aus anderen Materialien (minderer Qualität) weisen eine deutlich kürzere „Halbwertszeit“ auf. Sie sollten bereits nach drei Jahren entsorgt und gegen neue Bettwaren ersetzt werden.
Richtige Pflege der Bettdecke
- ✓ Jeden Tag nach dem Schlafen gut aufschütteln und aufgedeckt liegen lassen, keine Tagesdecke darüber legen (verhindert Feuchtigkeitsabtransport).
- ✓ 2x jährlich in der Waschmaschine waschen (bei Tierhaarfüllungen nicht möglich). Tennisball mit in den Trockner geben, gründlich durchtrocknen.
- ✓ Nach 6-8 Jahren austauschen.
Bettenpflege – Tipp Nr. 3:
Milbenfrei durch die Nacht
Matratzen sind beliebte Aufenthaltsorte von Staubmilben, da diese sich mit Vorliebe von den abgestorbenen Hautschuppen des Schlafenden ernähren. Die Milben sind für gesunde Menschen zwar vollkommen harmlos, wecken aber massive Ekelgefühle, wenn man sich diese Spinnentierchen unter dem Mikroskop genauer anschaut. Für Allergiker ist die Anwesenheit von Staubmilben mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbunden, da diese oft mit Ausschlag auf den Kot der Tierchen reagieren.
Um die fiesen winzigen Krabbler aus dem Schlafzimmer zu verbannen, sollte die Raumtemperatur nicht über 18 Grad und die Luftfeuchtigkeit bei unter 50 Prozent liegen. Weiterhin empfiehlt sich die Verwendung eines milbendichten Matratzenbezuges.
Vorhandene Staubmilben können Sie mit Niemöl – teilweise auch Neemöl geschrieben – bekämpfen. Niemöl erhalten Sie in der Apotheke oder Drogerie. Besprühen Sie Ihre Matratze im Abstand von zwei bis drei Tagen damit. Spätestens nach vier Wochen können Sie sich dann über ein milbenfreies Bett und einen ungetrübten Schlafkomfort freuen.
Milbenfrei schlafen
- ✓ Schlafzimmertemperatur unter 18° C bei einer Luftfeuchtigkeit kleiner 50%.
- ✓ Mehrmalige Behandlung der Matratze mit Niemöl.
- ✓ Verwendung eines milbendichten Bezugs (Matratzen-Encasing).
- ✓ Bettdecke, Kopfkissen und Matratzenbezug regelmäßig waschen. Tipp: Allergikermatratzen verfügen über waschbare Bezüge.
- ✓ Bettwäsche aus Seide verwenden, diese ist von Natur aus milbenabweisend.