Daunendecke und Daunenkissen – welche Vorteile bieten sie?

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Kissen und Decke aus hochwertigen Daunen
Manchmal liegt das Gute so nah. Während es in früheren Jahrzehnten üblich war, eine kuschelige Decke aus Daunen zu benutzen, haben sich in den letzten zwanzig Jahren Bettwaren aus synthetischen Fasern durchgesetzt.
Doch langsam findet ein Umdenken statt. Weil Menschen sich immer mehr nach ursprünglichen Materialien sehnen und sich insbesondere im Schlafzimmer gut aufgehoben fühlen wollen, geht der Trend wieder zurück. Klassische Bettwaren mit einer Füllung aus Daunen werden immer beliebter. Das Besondere: Daunendecken und Daunenkissen sind nicht nur natürlich, sondern sorgen in der Nacht für ein unnachahmliches Gefühl.

Was Sie über das Revival der weichen Flaumfedern wissen müssen und ob ein Daunenbett auch für Sie geeignet ist, erfahren Sie hier.


Daunen oder Federn – womit genau ist eine solche Bettdecke gefüllt?

Viele Anbieter gehen synonym mit den Begriffen um und unterschlagen so ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Denn es ist ein großer Unterschied, ob die Decke mit Federn, Daunen oder einer Mischung von beidem gefüllt ist. Um das zu verstehen, muss man die jeweiligen Materialien kennen.

Federn:
Federn als FüllmaterialDie Vogelfedern liegen dicht an dicht entlang der gesamten Körperoberfläche. Sie sind der äußere Teil des Gefieders, geben dem Tier Kontur und helfen beim Fliegen. In der Mitte befindet sich jeweils der starre Kiel. Die glatten Federn sind für das Tier deshalb so wichtig, weil an ihnen Regen und Nässe einfach abperlen.

Auf einen Blick: Federn sind stabilisierend und formend.

Daunen:
Daunen als FüllmaterialDie Flaumfedern sind eiförmig gebaut und bestehen aus einem dreidimensionalen Büschel kurzer, feinster Härchen. Sie besitzen keinen Kiel. Als flauschige, wärmedämmende Schicht befinden sie sich voluminös geformt unter den glatten Federn des Tieres. Dank ihrer aufgeplusterten Form hüllen sie den Körper quasi rundum ein.
Daunen haben einen temperaturausgleichenden Effekt: Im Sommer schützen sie den Vogel vor Wärme, im Winter vor Kälte.

Auf einen Blick: Daunen sind atmungsaktiv, temperaturausgleichend, feuchtigkeitsregulierend, isolierend, gewichtsneutral.

Faultier Finn untersucht mit LupeDeshalb: Hochwertige Decken sind mit Daunen gefüllt
Daunen isolieren perfekt, sind temperaturausgleichend und von Natur aus atmungsaktiv. Sie nehmen die Körperwärme des Menschen auf und speichern diese. Umgekehrt führen sie übermäßige Hitze oder Feuchtigkeit (Schweiß) nach außen hin ab.
Sie sorgen also auf ganz natürlichem Wege für ein individuelles Schlafklima im Bett. Kälte oder zu hohe Temperaturen und Schweiß haben keine Chance. Hochwertige Decken sind deshalb zu 100 Prozent mit Daunenfedern gefüllt. Die feinen Unterfedern bauen innerhalb des Plumeaus eine regelrechte Wohlfühl-Atmosphäre auf.

Wichtig:
Doch eines muss man über eine Decke aus Daunen wissen: Die weichen Flaumfedern verfügen kaum über Eigengewicht. Das hat den Vorteil, dass man sich unter einer solchen Decke prima einkuscheln kann, ohne dass die Oberdecke schwer aufliegt. Selbst im Sommer kann man sich damit komplett zudecken, fühlt sich darunter aber trotzdem frei und unbeschwert.

Für manche Schläfer ist die Leichtigkeit des Plumeaus dennoch irritierend. Nicht wenige Menschen finden es nämlich sehr behaglich, sich in eine etwas griffigere Decke einzuwickeln. Sie genießen das Gefühl, damit förmlich „zugedeckt“ zu sein.


Die Lösung: Decken mit Daunen und Federn

Wer also die klimatischen Vorzüge einer Daunendecke möchte, aber eine Decke mit etwas mehr Gewicht sucht, sollte auf eine Kombination beider Materialien zurückgreifen. Bewährt haben sich Zusammenstellungen im Verhältnis von 90 Prozent Daunen und 10 Prozent Federn.
Wichtig: Selbst wenn es sich hier um eine Mischung zweier Federsorten handelt, spricht man landläufig immer noch von einer Daunendecke.

Von der Ente oder von der Gans – Welche Federn und Daunen sind besser?

Gänse als Quelle der Daunen
Viele Hersteller weisen explizit darauf hin, dass sie ausschließlich das Rohmaterial von Enten oder eben von Gänsen einsetzen. Dazu muss man wissen, dass die Federn und Daunen von Enten etwas kleiner sind. Ob sich daraus aber nun ein echter Qualitätsunterschied ableiten lässt, ist umstritten.

Viele Produzenten variieren die Füllungen und kreieren einen ausgeklügelten Mix beider Federarten. Schließlich erkennt ein kundiger Erzeuger sofort, welche Daunen miteinander kombiniert werden können, um dem Produkt die gewünschten Eigenschaften zu verleihen. Insofern sollte man eher darauf achten, in welchem Mengenverhältnis Daunen und Federn eingefüllt wurden, als die beiden Tierarten miteinander zu vergleichen.

Was muss ich zusätzlich beachten?

Ob reine Daune oder eine Kombination aus Daunen und Federn – in jedem Fall müssen die Vogelfedern in eine Hülle eingefasst werden. Schön sind atmungsaktive Baumwollstoffe, welche die Gebrauchseigenschaften der Federn unterstützen.

Der Überzugsstoff

Hier muss nochmals unterschieden werden: Weil Daunen keinen Kiel besitzen, lassen sie sich in extrem dünn gewebte Textilien einfassen. Solche Oberbetten sind ideal für Menschen, die zu Nachtschweiß neigen und einen Feuchtigkeitsausgleich möchten. Je feiner die sowieso schon atmungsaktive Decke ist, desto trockener bleibt es darunter.

Befindet sich jedoch ein gewisser Feder-Anteil im Inneren, muss das Gewebe etwas dicker gewebt sein. Sonst könnte sich hier und da ein harter Federkiel durch die Maschen hindurchschieben. Das höhere textile Gewicht sorgt folgerichtig dafür, dass die Decke dann etwas schwerer aufliegt.

Die Steppung

Daunendecke auf HolzbodenDamit die Daunen und Federn sich nicht in einer Ecke der Decke anhäufen, werden hochwertige Überdecken mehrfach unterteilt. Mit der speziellen Cassetten-Steppung ist es möglich, mehrere symmetrische Abschnitte in die Decke einzuarbeiten. Dadurch verweilen die Daunenfedern an Ort und Stelle. Gefürchtete „Daunen-Nester“ bleiben aus.

Erstklassige Bettwaren zeichnen sich dadurch aus, dass man sogenannte Stege in die Oberfläche einarbeitet. Das bedeutet, dass unter der jeweiligen Steppung nochmals etwas Stoff eingenäht wird. Somit soll verhindert werden, dass entlang der Steppnähte eine Kältebrücke entsteht. Die Steghöhe sorgt also dafür, dass die Decke überall gleichmäßig warm hält.

Sind Daunenkissen genau so toll wie Daunendecken?

Wenn Daunendecken so viele Vorzüge haben, liegt der Verdacht nahe, dass Daunenkopfkissen ebenso unschlagbar sind. Doch das lässt sich pauschal so nicht übertragen.
Während eine Daunendecke den Körper sanft umhüllen und wärmen muss, soll das Kissen den Hals-Nackenbereich eher stabilisieren. Zudem soll sich der Kopf auf der Unterlage nicht übermäßig stark erhitzen. Insofern gelten bei Kissen andere Maßstäbe.

Wer ein Kopfkissen aus natürlichen Materialien sucht, sollte sich eher für einen hohen Federanteil entscheiden. Federn sind aufgrund ihrer Bauweise stabilisierend und festigend – wärmen aber nicht. Sie stützen Kopf und Nackenbereich während des Schlafens ab und sind trotzdem behaglich und weich. Empfehlenswert sind Kissen mit einem rund 70 bis 80 prozentigem Feder-Anteil. Der Rest wird mit Daunen aufgefüllt. Sie runden die Füllung ab und sorgen für ein anschmiegsames und weiches Auflagegefühl.


Daunenkissen bei BETTEN.de

Rundum von Daunen umhüllt – mit einem Daunentopper

Das Liegegefühl unter einer Daunendecke ist unverwechselbar. Noch charmanter wird es, wenn auch der Untergrund aus Flaumfedern besteht. Aus diesem Grund gibt es spezielle Topper. Sie werden als Auflage über die Matratze gelegt und hüllen den Körper quasi von allen Seiten mit Federn ein.
Topper mit Daunen
Daunentopper bei BETTEN.de
Der weiche Überzug besteht aus einer speziell angeordneten Schicht aus Daunen und Federn. Der Vorteil: Während die Federn für Stabilität sorgen und den Körper individuell stützen, führen die Daunenfedern aufkommende Feuchtigkeit und Hitze ab. Insofern ist ein solcher Topper die richtige Ergänzung für temperatur- und feuchtigkeitssensible Menschen, die viel Wert auf ihre Schlafqualität legen.

Wie pflegt man Bettwaren mit Daunen und Federn richtig?

Frau schüttelt Decke aufAchten sollte man darauf, die Decken und Kissen täglich aufzuschütteln und regelmäßig zu lüften. Schön ist es, die Bettwaren am Fenster auslüften zu lassen. Im Alltag reicht es aber meist bereits aus, das Bett morgens gründlich abzudecken und das Plumeau gut zu schütteln.

Wer zwischendurch den Bezügen eine Erfrischung zukommen lassen möchte, kann Decken oder Kissen zusammen mit einem feuchten Tuch in den Trockner legen und das Lüftungsprogramm laufenlassen. Es empfiehlt sich, zur Auflockerung der Daunen zwei Tennisbälle mit in die Trommel zu geben.

Ist eine richtige Wäsche möglich?

Waschmaschine Programm wählenEs halten sich hartnäckige Vorurteile rund um die Pflege eines solchen Naturproduktes. Fakt ist: Qualitätsvolle Daunendecken, Daunenkissen und Daunentopper dürfen in die Waschmaschine! Je nach Hersteller kann ein reinigendes Pflegeprogramm mit bis zu 60 Grad gewählt werden. Zudem sind die Produkte trocknergeeignet.

Gut zu wissen: Die meisten Erzeuger empfehlen die jährliche Nassreinigung in einer Profi-Waschmaschine. Darin haben die Bettwaren etwas mehr Platz. So ist sichergestellt, dass man mehrere Jahrzehnte an der Garnitur Freude haben wird.

Sind Daunendecken für Allergiker geeignet?

Auch hier gibt es zahlreiche Vorurteile. Wissen muss man aber, dass das natürliche Federkleid der Tiere per se so gemacht ist, dass sich Parasiten darin kaum ansiedeln können. Milben finden keinen richtigen Halt entlang der elastischen Daunen, weshalb die Sorge hier eher unbegründet ist.

Um es Allergikern noch leichter zu machen, bestehen manche Bezüge aus pflegeleichten und milbenabweisenden Materialien. Durch die dichte Webart können die kleinen Parasiten gar nicht erst ins Innere von Decken, Kissen und Topper eindringen. Trotzdem empfiehlt es sich aus hygienischen Gründen, die Bettwaren einmal jährlich zu reinigen.

Wie sieht es mit dem Tierschutz aus?

Um qualitativ perfekte Flaumfedern und Federn zu erhalten, müssen die Lebensumstände der Tiere stimmen. Das betrifft in erster Linie eine einwandfreie Haltung sowie eine ethisch korrekte Entnahme. Um das zu garantieren, gibt es spezielle Siegel.
Downpass Zertifikat
Eines dieser Gütezeichen ist die sogenannte Downpass-Zertifizierung. Sie zeigt an, dass nur jene Daunen und Federn Verwendung finden, die von Tieren aus artgerechter Haltung stammen. Die Vögel werden weder lebend gerupft noch vormals als sogenannte Stopfgänse gehalten. Vielmehr fallen die Daunen und Federn als Nebenprodukt an – nämlich dann, wenn die Tiere zur Fleischerzeugung geschlachtet wurden.

Eine andere Bescheinigung wiederum gibt der TÜV heraus. Dabei wird sichergestellt, dass die Haltung mit den Bestimmungen des deutschen Tierschutzgesetzes übereinstimmen und die Enten oder Gänse tierärztlich betreut werden. Andere Hersteller wiederum weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Rohfedern von Tieren aus Freilandhaltung stammen und auf das Vorhandensein von Viren oder sonstigen Erregern überprüft wurden.

Um sicher zu gehen, um welche Federn und Daunen es sich konkret handelt, sollte man die Zertifizierung des jeweiligen Produzenten beachten. Auf den zweifelhaften Lebendrupf verzichten namhafte Hersteller bereits seit vielen Jahren.

Unser Fazit

Oberbetten aus Daunen und Federn verfügen über viele ausgeklügelte Funktionen, welche sich in dieser Art und Weise kaum durch ein synthetisches Material imitieren lassen. Insbesondere temperaturempfindliche Menschen, denen schnell kalt ist oder die rasch ins Schwitzen geraten, profitieren von den klimaausgleichenden Eigenschaften. In puncto Behaglichkeit gelten solche Bettwaren sowieso als unübertroffen. Weil Daunendecken und Daunenkissen viele Jahre lang halten, lohnt sich die Anschaffung.

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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.de und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.de-Schlafmagazin.

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