Bettwanzen – was tun?

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Ausgewachsene Bettwanze - Schädling, der es sich im Schlafzimmer gemütlich machen kannBettwanzen sind Parasiten, die sich in unseren Schlafzimmern besonders wohlfühlen, weil sie auf die Nähe des menschlichen Wirtes angewiesen sind. In unserem Magazin-Artikel stellen wir Ihnen diese unerwünschten Mitbewohner bzw. ungebetenen Gäste im Schlafraum im Detail vor und informieren darüber, wie Sie einem Befall mit diesen lästigen Schädlingen vorbeugen und was Sie gegen Bettwanzen tun können, wenn die Tierchen sich bereits in Ihrem Schlafzimmer „breit“ gemacht haben. Dazu gehen wir den wichtigsten Fragen zu den Bettwanzen auf den Grund:

Was sind Bettwanzen?

Die Bettwanze (Cimex lectularis) gehört zur Familie der Bettwanzen Cimicidae. Diese Familie umfasst neben der Bettwanze auch noch die Fledermauswanze (Cimex pipistrellus), die Schwalbenwanze (Oeciacus hirundinis) und die Taubenwanze (Cimex columbarius). Die vier Arten unterscheiden sich in der Biologie kaum. Die Bettwanze ist die bekannteste Art der Familie und am häufigsten als Parasit bzw. Schädling im Umfeld des Menschen anzutreffen.

Von was ernähren sich Bettwanzen?

Als Parasiten ernähren sich Bettwanzen von menschlichem oder tierischem Blut, indem sie ihren jeweiligen Wirt beißen bzw. stechen und das Blut saugen. Da Bettwanzen über keine gut ausgeprägten Sinnesorgane verfügen, orientieren sie sich bei der Suche nach einer Nahrungsquelle allein an der Körperwärme des Wirtes sowie an dessen Kohlendioxid-Abgabe und Schweißabsonderung.

Bettwanzen haben zum Blutsaugen einen Stechapparat, der Ähnlichkeiten mit dem von Flöhen oder Stechmücken aufweist. Sticht die Bettwanze gibt sie analog zu den Mücken bzw. Flöhen ebenfalls gerinnungshemmende Eiweiße in den Körper des Wirtes ab, wodurch es zu Reaktionen wie Juckreiz kommen kann.

In der Regel suchen Bettwanzen ihren Wirt einmal in der Woche auf, um eine Mahlzeit von etwa 7 ml Blut aufzunehmen. Der Stechprozess vollzieht sich in einem Zeitfenster von nur etwa drei bis sieben Minuten.

Wie lange kommen Bettwanzen ohne Nahrung aus?

Man geht davon aus, dass Bettwanzen im Extremfall bis zu neun Monate lang hungern können. Ein einfaches Aushungern der Parasiten ist dementsprechend kaum möglich. Es ist also keine gute Idee, bei einer Bettwanzen-Population im eigenen Schlafzimmer den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen und darauf zu warten, dass die Bettwanzen von alleine „weggehen“. Dieses wird mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht eintreten.

Wie sehen Bettwanzen aus?

Über das Aussehen von Bettwanzen: Wie kann man Bettwanzen erkennen?Bei der Antwort auf die Frage „Wie kann man Bettwanzen erkennen?“ muss man differenzieren, da das Erscheinungsbild der Bettwanze in Abhängigkeit davon, ob sie Hunger hat oder satt gefressen ist, unterschiedlich ausfällt. Außerdem gibt es leichte Abweichungen zwischen weiblichen und männlichen Bettwanzen sowie Unterschiede zwischen jungen Bettwanzen und adulten (erwachsenen) Tieren.

Bettwanzen-Weibchen haben eine Länge von etwa 4,5 mm und sie sind insgesamt kräftiger als die etwas kleineren Männchen (etwa 4 mm Länge). Eine nüchterne Bettwanze mit leerem Magen ist oval bzw. eiförmig und sehr flach (in etwa wie ein Stück Papier, daher auch der Spitzname Papierflunder). Bettwanzen haben wie alle Insekten sechs Beine. Sie sind zudem behaart und haben keine Flügel. Manchmal heißt es, dass Bettwanzen keine Augen haben oder ganz blind sind. Dieses ist allerdings nicht ganz korrekt: Bettwanzen verfügen über sehr kleine Facettenaugen und können nicht wirklich viel sehen, sind aber nicht vollständig blind. Unterschiede zwischen Hell und Dunkel nehmen die Tierchen daher durchaus wahr. Sie bevorzugen ein Leben in Dunkelheit und treten bei Störung bzw. Lichteinwirkung direkt Reißaus.

Die Farbe der Bettwanze in nüchternem Zustand ist gelbbraun bis braunrot. Nach einer Blutmahlzeit (ein Saug-Akt nimmt zwischen drei und sechs Minuten in Anspruch) ist die Bettwanze kugelrund und weist eine käferähnliche Optik auf. In diesem sattgefressenen Zustand erreichen Bettwanzen eine Länge von bis zu 8,5 mm. Der Hinterleib der Bettwanze verfärbt sich im Zuge des Blutsaugens von Rot zu Schwarz.

Grundsätzlich besteht eine große Ähnlichkeit zwischen jungen und alten Bettwanzen, wobei die Jungtiere bzw. Larven kleiner ausfallen und die Tiere farblich eher transparent erscheinen. In diesem Zusammenhang kann man allgemein feststellen, dass Bettwanzen eine Länge von etwa 1 mm bis 8,5 mm haben, wenn man Jungtiere sowie Alttiere beider Geschlechter einschließt.

Um zu wachsen, häuten sich die Tiere. Damit dieses gelingt, müssen die jungen Bettwanzen vor jeder Häutung mindestens einmal Blut saugen. Daraus ergibt sich dann auch mit Berücksichtigung der Grafik aus dem nachfolgenden Absatz dieses Artikels (Wie entwickeln sich Bettwanzen?) eine Antwort auf die Frage „Wie oft saugen Bettwanzen Blut?“: In der Regel mindestens fünf Mal – einmal Blutsaugen in jedem Stadium der Entwicklung.

Wie entwickeln sich Bettwanzen?

Die Entwicklung von Bettwanzen vollzieht sich über einen Zyklus mit fünf Larvenstadien vom Ei bis zum adulten Tier, wobei die Insekten allmählich ihre Endgestalt annehmen:

So entwickeln sich Bettwanzen - Entwicklungszyklus vom Ei zum erwachsenen Insekt

Wie schnell sich der Entwicklungszyklus der Bettwanzen vollzieht, hängt stark von den Lebensbedingungen der Tiere ab. Geht man von einer durchschnittlichen Schlafzimmertemperatur von etwa 20°C aus, nimmt die Entwicklung circa 2,5 Monate in Anspruch. Wenn es im Schlafraum wärmer ist – z.B. 25°C – und können die Tiere problemlos Blutaufnehmen, kann sich die Entwicklungszeit auf ein Minimum von vier Wochen verkürzen. Sind die Lebensumstände der Bettwanzen hingegen ungünstiger (Raumtemperatur unter 18°C und eingeschränkter Zugriff auf „Nahrungsquellen“) kann sich der Prozess der Entwicklung auf bis zu sieben Monate verlängern.

In diesem Zusammenhang ist es gut zu wissen, dass die Bettwanzenentwicklung bei einer Temperatur unter 14°C komplett stagniert. Liegt die Raumtemperatur sogar unter 9°C stellt die Bettwanze zudem die Nahrungsaufnahme ein.

Wie bereits erwähnt, müssen die Bettwanzenlarven mindestens einmal Blut aufnehmen, damit sie in das nächste Stadium der Entwicklung übergehen können.


Details zur Eiablage und weiteren Entwicklung der Bettwanzen

Während ihres Lebens von etwa sechs bis zwölf Monaten kann ein einziges erwachsenes Bettwanzen-Weibchen für bis zu 500 Nachkommen sorgen. Dieses erfolgt nach und nach, da die Bettwanzen nahezu täglich neue Eier ablegen. Das Bettwanzen-Weibchen geht dabei sehr sorgfältig vor und versteckt die Eier – meist in Unterschlupfnähe – an schwer zugänglichen, dunklen Stellen (z.B. in Ritzen, Spalten, Fugen oder Möbeln). Eine Eiablage auf dem Menschen oder in seiner Bekleidung erfolgt nie.

Die Eier der Bettwanze haben eine Größe von etwa 2 mm bis etwa 10 mm und weisen eine milchig-weiße Färbung auf. Wenn das Weibchen die Eier ablegt, beinhalten diese schon Embryonen.

In Abhängigkeit von den äußeren Umständen schlüpfen die Larven der Bettwanze nach etwa fünf bis zwanzig Tagen aus den Eiern. Zu diesem Zeitpunkt sind sie noch keinen Millimeter groß und transparent gefärbt. Von der Form her, gleichen die Larven den adulten Bettwanzen allerdings bereits sehr.

Wenn die Bettwanzenlarven Blut gesaugt haben, kann man dieses sehr gut erkennen, weil sich ihr transparenter Körper durch die Blutmahlzeit dunkelrot färbt.

Wie schnell sich die weitere Entwicklung vollzieht, hängt von der Temperatur, der Nahrungsverfügbarkeit sowie auch von der Luftfeuchtigkeit ab. Bei idealen Bedingungen (30°C, ausreichend Nahrung) verwandeln sich die Larven innerhalb von nur 20 Tagen in erwachsene Bettwanzen, während bei sehr ungünstigen Bedingungen auch ein Jahr oder mehr für den vollständigen Entwicklungszyklus notwendig sein können.

Wonach riechen Bettwanzen?

Bettwanzen haben einen ganz typischen, unangenehm-süßlichen bzw. ziemlich übelriechenden Geruch, der in den Schlafzimmern früherer Zeiten weit verbreitet war und auch heute noch ein relativ zuverlässiges Anzeichen dafür ist, dass ein Wanzenbefall im Raum vorhanden ist.

Der charakteristische Geruch der Bettwanzen basiert auf einem Sekret, welches die Tiere aus einer eigens dafür vorhandenen Stinkdrüse absondern. Die Freisetzung des stinkenden Wanzensekrets erfolgt in erster Linie dann, wenn sich die Bettwanzen bedroht fühlen oder wenn man auf die Parasiten tritt. Wenn eine Bettwanze ihren „Duft“ absetzt, führt dieses dazu, dass alle Tiere alarmiert werden und sich im Zuge dessen verstreuen.

Wie kommen Bettwanzen in die Wohnung?

Bettwanzen gelangen meist durch passive Einschleppung ins Schlafzimmer - oft durch Reisegepäck wie Koffer und Taschen aber auch durch Gebrauchtmöbel.Im Gegensatz zu vielen anderen Schädlingen, die z.B. durch Einfliegen durch geöffnete Fenster aktiv in unseren Lebensraum eindringen, werden Bettwanzen in der Regel passiv in die Wohnungen eingeschleppt. Meistens handelt es sich bei den Bettwanzen, die im heimischen Schlafzimmer in Erscheinung treten, um kostenlose „Souvenirs“ aus dem Urlaub, die unbemerkt mit dem Reisegepäck mitgebracht wurden. Besonders vorsichtig sollte man diesbezüglich sein, wenn man eine Reise in ein tropisches oder subtropisches Land unternimmt. Hier sollte man beim Einpacken sowie beim Auspacken des Koffers größte Sorgfalt walten lassen und auf jedes verdächtige Anzeichen von blinden Passagieren achten.

Die passive Einschleppung von Bettwanzen erfolgt seltener auch durch den Kauf bzw. das Aufstellen alter Möbel bzw. von Gebrauchtmöbeln im Schlafzimmer.

In Deutschland sind Bettwanzen in unserer modernen Zeit mit fortschrittlichen Reinigungsmethoden, ritzenfreien Neubauten und kraftvollen Staubsaugern äußerst selten geworden. Werden sie allerdings – wie oben beschrieben – passiv eingeschleppt, finden sie in den meisten unserer Schlafzimmer optimale Lebensbedingungen vor.

Wo leben Bettwanzen?

Tagsüber verstecken sich Bettwanzen in dunklen Unterschlüpfen wie z.B. den Fugen und Ritzen in einem Holzboden im Schlafzimmer.Haben sich Bettwanzen im Schlafzimmer eingenistet, verbringen diese ihre Tage vornehmlich versteckt und dunkel. Sie leben entsprechend hinter lockeren Tapeten, Holzverkleidungen oder Bildern, in Ritzen (auch vom Bettgestell) oder Spalten sowie unter Matratzen. Wenn Sie also nach Bettwanzen suchen wollen, sollten Sie in Ihrem Schlafzimmer alle Bereiche überprüfen, wo es tagsüber dunkel ist und wo die Bettwanzen einen Unterschlupf finden können. Dabei ist es jedoch so, dass die Tierchen sobald sie am Tage aufgeschreckt werden, unverzüglich die Wanderschaft antreten und wenn möglich schnell einen unzugänglicheren Ort aufsuchen.

Wann treten Bettwanzen auf?

Als nachtaktive Schädlinge treten die Bettwanzen erst während der Dunkelheit in Erscheinung.Die Bettwanzen machen als nachtaktive Schädlinge genau dann mobil, wenn wir uns zur Ruhe betten. Sie kriechen nachts aus ihren Verstecken und finden aufgrund unserer Körperwärme sowie des von uns abgegebenen CO2s und Schweißes zielstrebig ihr Ziel. Gestochen wird meist in den frühen Morgenstunden.

Wie merkt man, dass man Bettwanzen hat?

Ein Indiz für die Anwesenheit von Bettwanzen sind die meist juckenden Stichstellen oder Quaddeln auf der Haut, die einem spätestens morgens nach dem Aufwachen auffallen (siehe hierzu: Was passiert, wenn man Bettwanzen hat?). Auch Blutspuren im Bett oder an der Bettwäsche liefern Hinweise auf einen möglichen Befall mit Bettwanzen.

Bettwanzen Befall erkennen: Spuren von Kot und Larvenhäuten an Tapete im Schlafzimmer.Im Bereich möglicher Verstecke (siehe hierzu: Wo leben Bettwanzen?) finden sich außerdem Ausscheidungsspuren der Tiere. Der Kot der Bettwanze tritt in Form von kleinen schwarzen Punkten in Erscheinung. In den Schlupfwinkeln der Bettwanzen sind bei einem aktiven Befall zusätzlich meist auch noch Häutungshüllen der sich entwickelnden Jungwanzen zu erkennen.

Was passiert, wenn man Bettwanzen hat?

Ein Befall mit Bettwanzen hat in erster Linie zur Folge, dass man nachts von den blutsaugenden Parasiten gestochen wird. Die Stiche der Bettwanzen lösen oft eine Quaddel-Bildung und einen sehr starken Juckreiz (bedingt durch den Speichel der Tiere) aus. Wenn man diesem Juckreiz, der durchaus zwischen sieben und zehn Tage andauern kann, nun mit Kratzen begegnet, kann es in der Folge zu größeren Wunden sowie Sekundärinfektionen kommen. Darüber hinaus können durch Bettwanzenstiche auch Allergien verursacht werden.

Bislang sind keine Krankheiten bekannt, die durch die Stiche von Bettwanzen übertragen werden. Dementsprechend lässt sich die Frage „Wie ansteckend sind Bettwanzen?“ damit beantworten, dass nach aktuellem Erkenntnisstand keine Ansteckungsgefahr von Bettwanzen ausgeht.

Zusätzlich zu den unangenehmen Bissen bzw. Stichen gehört auch die starke Geruchsbelästigung zu den unangenehmen Erscheinungen, die mit einem Bettwanzenbefall im Schlafzimmer einhergeht (siehe hierzu: Wie riechen Bettwanzen?). Durch das stinkende Sekret der Wanzen kann der Aufenthalt im Schlafraum schier unerträglich werden.

Wie sehen Stiche von Bettwanzen aus?

Das Erscheinungsbild von Bettwanzenstichen fällt variabel von Mensch zu Mensch aus. So gibt es Menschen, die aufgrund allergischer Reaktionen sehr ausgeprägte Stichspuren aufweisen und Menschen, wo die Wanzenstiche aufgrund einer relativen körperlichen Unempfindlichkeit kaum erkennbar sind.

Typisch für die Stiche von Bettwanzen ist in der Regel, dass mehrere Stiche in gruppierter Anordnung sichtbar sind. Dieses hängt damit zusammen, dass die Bettwanzen meist einige Male zustechen müssen, bevor sie schließlich an das begehrte Blut gelangen. Da die Stiche oft linienförmig angeordnet sind, spricht man umgangssprachlich auch von einer Wanzenstraße bei derartigen Stichbildern.

Grundsätzlich lassen sich Bettwanzenstiche sehr leicht mit anderen Insektenstichen verwechseln.

In der Regel sind Bettwanzenstiche bereits am nächsten Morgen zu erkennen. Es gibt aber auch Fälle, bei denen die Stiche erst mit einigen Tagen Verzögerung in Erscheinung treten.

Wie kann man sich vor Bettwanzen schützen?

Was kann man tun, damit sich Bettwanzen nicht im eigenen Schlafzimmer breit machen? Wie vor Bettwanzen schützen?Um eine Einschleppung von Bettwanzen zu verhindern, sollten Sie generell bei Urlaubsreisen auf mögliche Anzeichen eines Wanzenbefalls im Gastzimmer achten. Dieses gilt insbesondere dann, wenn das Ziel Ihrer Reise in den Tropen oder Subtropen liegt. Es ist aber auch möglich, dass einem in einem europäischen Hotel Bettwanzen begegnen, die u.U. ihrerseits wieder von einem Gast aus einem anderen Land „mitgebracht“ wurden. Sie sollten also stets überall etwas auf der Hut sein. Wenn Sie nicht sicher ist, ob Ihr Gepäck eventuell nicht doch mit Bettwanzen kontaminiert ist, sollte man zur Prophylaxe ein Insektizid einsetzen. Wenn Sie in diesem Zusammenhang nicht zur chemischen Keule greifen wollen, können Sie alternativ auch andere Maßnahmen ergreifen. Bitte lesen Sie hierzu: Was kann man selbst gegen Bettwanzen tun?

Prüfen Sie außerdem Ihr Schlafzimmer auf vorhandene Versteckmöglichkeiten für Bettwanzen (siehe hierzu: Wo leben Bettwanzen?). Verfügt Ihr Schlafraum beispielsweise über einen Parkettboden und/oder eine Holzdecke, so sollten diese unbedingt versiegelt sein, damit Schädlinge wie die Bettwanze keinen Unterschlupf finden. Auch Leitungsrohre oder Bodenleisten sowie Ritzen und Spalten an Möbeln können den Parasiten als Verstecke dienen. Falls möglich, sollten auch diese Bereiche geschlossen bzw. abgedichtet werden.

Wie bekämpft man Bettwanzen?

Durch einen Bettwanzenbefall kann es relativ schnell zu einer gewissen Unbewohnbarkeit einer Wohnung kommen, weshalb bei einem Verdacht auf Bettwanzen umgehend geeignete Maßnahmen ergriffen werden sollten.

Bis Dezember 2000 wurde die Bekämpfung von Bettwanzen über das Bundesseuchengesetz geregelt bzw. gesetzlich vorgeschrieben. Das Bundesseuchengesetz gibt es heute nicht mehr, da es durch das Infektionsschutzgesetz ersetzt wurde. Im Infektionsschutzgesetz gibt es keine Regelung bzw. Vorschrift mehr für die Bettwanzenbekämpfung.

Die Beseitigung von Bettwanzen ist eine Aufgabe, die man auch ohne gesetzlichen „Zwang“ grundsätzlich besser in fachkundige Hände geben sollte. Der verantwortungsvolle Umgang mit Insektiziden bzw. Schädlingsbekämpfungsmitteln setzt einiges an Fachwissen voraus. Adressen geeigneter Kammerjäger bzw. Schädlingsbekämpfer können Sie beim Gesundheitsamt erhalten.

Die Bekämpfung von Bettwanzen ist nur selten mit einer einzigen Behandlung erledigt. Meist führt der professionelle Schädlingsbekämpfer deshalb im Abstand von zwei Wochen mehrere Maßnahmen durch. Wie viele Bekämpfungstermine notwendig sind, ist vom Einzelfall abhängig (Stärke des Befalls sowie Mithilfe des Wohnungsnutzers – siehe hierzu: Was kann man selbst gegen Bettwanzen tun?).

Was kann man selbst gegen Bettwanzen tun?

Von Bettwanzen befallene Gegenstände drei Tage bei -18°C ins Gefrierfach, um die Schädlinge abzutöten.Bettwanzen vertragen weder starke Kälte noch starke Hitze. Aus diesem Grund ist es beim Verdacht auf mit Bettwanzen kontaminiertes Gepäck oder flankierend zu den Maßnahmen des professionellen Schädlingsbekämpfers sinnvoll, (eventuell) befallene Gegenstände nach Möglichkeit in ein Gefrierfach, einen Gefrierschrank oder eine Gefriertruhe zu geben und dort bei -18°C für mindestens drei Tage aufzubewahren, um die Bettwanzen zuverlässig abzutöten.

Wenn Ihnen eine Sauna zur Verfügung steht, können Sie auch alternativ darauf zurückgreifen und alle vermeintlich von Bettwanzen befallenen Dinge dort bei mindestens 50°C für mindestens eine Stunde unterbringen.


Staubsauger gegen Bettwanzen einsetzen - so geht es richtig!Sie können außerdem auch zum Staubsauger greifen und damit auf die Jagd nach Bettwanzen gehen. Saugen Sie die Tierchen ein und entnehmen Sie anschließend den Beutel aus dem Gerät. Dabei sollten Sie sehr sorgfältig vorgehen und den Beutel direkt fest verschließen. Geben Sie ihn anschließend in einen undurchlässigen Plastikbeutel, welchen Sie ebenfalls fest verschließen und dann für mindestens eine Nacht oder einen Tag ins Gefriergerät legen, bevor Sie ihn entsorgen. Bitte beachten Sie, dass sich ein beutelloser Staubsauger aus nachvollziehbaren Gründen nicht zur Bettwanzenbekämpfung eignet.


Weiterhin sollten Sie bei einem Bettwanzenbefall in Ihrer Wohnung keine Möbel und Gegenstände aus einem Zimmer mit Befall in ein anderes Zimmer umziehen. Auf diese Weise sorgen Sie nämlich selbst für eine unnötige Ausbreitung der Wanzen und damit Ihres Schädlingsproblems und erschweren die zielgerichtete Bekämpfung.

Wenn es stark befallene Möbelstücke bzw. Möbelkomponenten wie Matratzen gibt, sollten Sie diese aus hygienischen Gründen entsorgen. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich an derartigen Gegenständen noch lebende Schädlinge befinden, ist für die Entsorgung unbedingt eine dichte Verpackung mit Plastikfolie erforderlich, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Im Idealfall übertragen Sie die Entsorgung an Ihren Schädlingsbekämpfer.


Um zu verhindern, dass Bettwanzen auf Nahrungssuche von einem Raum in den nächsten Raum der Wohnung wandern, sollten befallene Schlafräume weiterhin genutzt werden. Es empfiehlt sich, die Matratze in der Zimmermitte zu platzieren und rund um die Matratze herum doppelseitiges Klebeband auf dem Boden zu befestigen (mind. 50 cm Abstand zur Matratze). Wichtig ist natürlich, dass sicher ist, dass die Matratze selbst frei von Bettwanzen ist. Dieses ist beispielsweise dann gewährleistet, wenn es sich um eine neu gekaufte Matratze handelt.

Wer zahlt bei Bettwanzen in der Mietwohnung?

Bettwanzen Befall - Wer trägt die Kosten in einer gemieteten Wohnung?Bei einem Bettwanzenbefall in einer gemieteten Wohnung ist in der Regel der Mieter in der Verantwortung, was bedeutet, dass er auch die Kosten für eine professionelle Bekämpfung zu tragen hat. Der Vermieter muss die Kosten für die Bettwanzenbekämpfung nur dann übernehmen, wenn der Mieter nachweisen kann, dass der Schädlingsbefall bereits bei seinem Einzug vorhanden war oder aus anderen Gründen nachweislich auf den Vermieter zurückzuführen ist.

Hostel oder Hotel mit Bettwanzen – Was tun?

Schutz vor Bettwanzen bei Übernachtung in Hostel und HotelMuss man in einer Ausnahmesituation in einem verwanzten Schlafzimmer schlafen, stellt sich unweigerlich die Frage „Wie schütze ich mich vor Bettwanzen?“ bzw. „Kann ich mich vor Bettwanzen schützen?“. Am besten wäre es natürlich, sich gar nicht erst in einem Zimmer aufzuhalten, wo man genau weiß, dass Bettwanzen zu den unliebsamen Mitbewohnern gehören.

Wenn Sie aber dennoch z.B. im Urlaub gezwungen sind, für eine Nacht den Raum bewusst mit Bettwanzen zu teilen, weil Sie z.B. Hostel oder Hotel so kurzfristig nicht wechseln können, empfehlen sich folgende Maßnahmen zur Vorbeugung von Bissen:

  • Ätherische Öle wie Lavendel bieten etwas Schutz vor BettwanzenReiben Sie Ihren Körper bevor Sie ins Bett gehen mit einem geeigneten insektenabwehrenden Mittel ein. Dazu können Sie auf ein Fertigprodukt aus der Apotheke zurückgreifen oder selbst eine Mischung herstellen. Für ein derartiges selbst gemachtes Einreibemittel zum Schutz vor Insektenstichen (hilft beispielsweise auch gegen Mücken) brauchen Sie 100ml Öl (z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl, Mandelöl, Weizenkeimöl oder Jojoba-Öl), welches Sie mit etwa 20 bis 30 Tropfen ätherischen Ölen vermischen. Geeignete und in diesem Zusammenhang bewährte ätherische Öle sind Lavendel, Zitrone, Eukalyptus, Citronella, Menthol, Anis, Zeder, Minze, Pfefferminze, Nelke oder Geranie. Bitte berücksichtigen Sie bei der Auswahl der ätherischen Öle, eventuell vorhandene Unverträglichkeiten Ihrerseits.
  • Rücken Sie das Bett, wenn möglich von der Wand ab, um den Bettwanzen den leichten Übergang von Wand auf Bett zu nehmen.
  • Lassen Sie das Licht die ganze Nacht über an. Auch wenn Ihre Schlafqualität auch durch brennende Leuchten im Zimmer etwas beeinträchtigt wird, ist das Licht ein probates Mittel, um die Aktivität der Bettwanzen zu reduzieren.
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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.de und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.de-Schlafmagazin.

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