Schlafhilfen für Babys – Worauf sollte man achten?

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Schlafhilfen für Babys - worauf sollte man achten?Babys müssen das Schlafen erst lernen bzw. sich an den für uns üblichen Rhythmus aus Tag und Nacht gewöhnen. Diese Phase im Leben des Kindes ist für die Eltern meist mit deutlich spürbaren Unannehmlichkeiten verbunden, weil sie sich zunächst dem Tages- und Nachtablauf des Babys anpassen müssen, welcher sich häufig nicht mit den Bedürfnissen der Erwachsenen deckt und für diese eigentlich immer mit einem eigenen Schlafdefizit verbunden ist.

Um das Baby beim Erlernen eines „normalen“ Wach- und Schlafmusters zu unterstützen, gibt es einige bewährte Methoden. Außerdem kommen unterschiedliche Schlafhilfen zum Einsatz. – In diesem Artikel des Magazins beschäftigen wir uns intensiver mit diesen Schlafhilfen für Babys. Wir stellen die verschiedenen Schlafunterstützer vor, geben Tipps und informieren, worauf man dabei besonders achten sollte.


Welche Schlafhilfen für Babys gibt es?

Was sind Schlafhilfen für Babys?Bevor wir uns im Detail mit den verschiedenen Schlafhilfen für Babys auseinandersetzen, wollen wir zunächst klären, was an dieser Stelle überhaupt mit Schlafhilfe gemeint ist. – Da es sich dabei nicht um einen fest definierten Begriff handelt, kann sich theoretisch jeder etwas anderes unter einer Schlafhilfe für Säuglinge vorstellen. Für den einen ist es vielleicht der Schlafsack, während ein anderer vielleicht die Spieluhr, das Mobile, Nachtlicht oder aber auch das Seitenlagerungskissen bzw. Keilkissen als Schlafhilfe für das Baby bezeichnen würde.

Für uns stehen bei den Schlafhilfen für Babys allerdings die großen und kleinen Trostspender im Mittelpunkt, die den Säugling dabei unterstützen, sich selbst zu beruhigen und im besten Fall (zurück) in den Schlaf zu finden. Die Schlafhelfer fungieren also gleichermaßen als Einschlafhilfe und Durchschlafhilfe.

Schlafhilfen für Babys:

  • Schnuller
  • Schmusetuch / Schnuffeltuch
  • Kuscheltier

Neben den aufgeführten Schlafhilfen ist hier außerdem auch der Daumen zu nennen.


Welche Bedeutung haben Schlafhilfen für Babys?

Schon im Mutterleib haben Babys Saugreflex und lutschen Daumen.Wenn das Babys noch warm und geborgen bei der Mutter im Bauch ist, passiert es meist automatisch irgendwann, dass sich das Kind bei zunehmendem Wachstum und damit verbundener Enge selbst mit den Händen durch das Gesicht fährt. Ab dem 5. Schwangerschaftsmonat sorgt dann der Saugreflex des Fötus dafür, dass am Daumen gelutscht wird, sobald dieser in den Mund gesteckt wird. Auf diese Weise lernt bereits das Ungeborene, wie gut ihm das Saugen, Lutschen oder Nuckeln tut. Der angeborene Saugreflex selbst stellt sicher, dass das Baby nachher beim Stillen oder in unserer modernen Zeit an der Flasche satt wird.

Babys sollten in den ersten Monaten nach Herzenslust saugen dürfen. Kinder, die jederzeit am Daumen, Schnuller oder Tuch nuckeln können, sind in der Regel zufriedener und können besser einschlafen.

Das Saugen führt im Körper des Babys dazu, dass Hormone produziert werden, die die Verdauung fördern und eine beruhigende Wirkung haben. Darüber hinaus wirkt sich das Nuckeln auch positiv auf den Schlaf des Kindes aus.

Durch die Schlafhilfen bzw. Schlafhelfer lernen Säuglinge sich selbst zu beruhigen. Das Saugen am Däumchen, Schnuller oder Schmusetuch wirkt tröstlich. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Selbstregulation, bei der sich das Baby „einfach“ vorstellt, dass seine Mama / sein Papa in der Nähe bzw. bei ihm ist.

Die Fähigkeit, sich Mutter und/oder Vater im Gedanken vorstellen zu können, ist schon beim Kind vorhanden, wenn es geboren wird. Richtig entfalten tut sich diese allerdings erst um den achten Lebensmonat des Säuglings herum. In dieser Zeit ist das Kind soweit, dass es erkennen kann, ob Mama oder Papa oder eine andere Person vor ihm steht. Während dieser Phase bekommt das Baby zudem eine vage Vorstellung davon, was Selbstständigkeit ist.

Wenn Kinder gelernt haben, sich – mithilfe eines Schlafhelfers – selbst zu beruhigen, sollten Eltern stolz sein, weil dieses für eine gute Bindung zwischen dem Kind und den Eltern spricht.


Welche Schlafhilfe ist die beste?

An Anfang spielt es keine große Rolle, ob das Baby den Daumen, einen Schnuller oder Ein Kuscheltuch nimmt. Wenn sich allerdings die ersten Zähnchen zeigen, sind Schnuffeltuch oder Schnuller im Vorteil. – Der Daumen weist leider kein kiefergerechtes Design auf und kann sich negativ auf das Kieferwachstum des Säuglings auswirken. Bei der Entwicklung von Schnullern werden hingegen auch Zahnärzte einbezogen, so dass diese aufgrund ihrer Formgebung besser als der Daumen geeignet sind. Daneben ist meist auch der Gebrauch eines Schmusetuchs sinnvoller als der Daumen.


Der Schnuller als Schlafhilfe für das Baby

Schnuller / Beruhigungssauger - Schlafhilfe fürs BabySchnuller bzw. Babyschnuller bezeichnet man auch als Beruhigungssauger oder umgangssprachlich als Nuckel. Sie bestehen – grob aufgeteilt – aus einem Saugteil / Sauger und einer Platte (auch: Mundplatte, Schild).

Im Handel werden eine Vielzahl an unterschiedlichen Schnullern für Säuglinge angeboten, so dass Eltern die Wahl durchaus schwerer fallen kann. Wir stellen Ihnen die Unterschiede kurz vor und erklären, worauf man achten sollte:

Materialien bei Schnullern

Schnuller bzw. die Sauger von Schnullern stehen grundsätzlich aus zwei verschiedenen Materialien zur Verfügung: Latex und Silikon.

Silikon-Sauger sind durchsichtig. Sie zeichnen sich durch eine hohe Temperaturbeständigkeit und Geschmacksneutralität aus. Ihr Nachteil besteht darin, dass sie weniger strapazierfähig sind und es deshalb schneller zu Bissspuren kommen kann.

Sauger aus Latex (auch: Naturkautschuk) sind gelblich gefärbt. Zu ihren positiven Eigenschaften gehören eine sehr ausgeprägte Elastizität und Reißfestigkeit. Latex-Sauger sind allerdings weniger hitzebeständig, weshalb sie durch Sonneneinwirkung oder wiederholtes Auskochen porös werden können.

Sobald sich erste „Auflösungserscheinungen“ am Sauger – egal, ob Silikon oder Latex – zeigen, sollte der Schnuller gegen einen neuen ausgetauscht werden.

Beim Schnuller-Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Beruhigungssauger kein Bisphenol A (BPA) enthält. Für die Fertigung von Saugern wird BPA heutzutage nicht mehr eingesetzt. Bisphenol A kann allerdings in den anderen Komponenten des Schnullers wie z.B. der Mundplatte enthalten sein. Man sollte deshalb auf die Verpackung des Beruhigungssaugers schauen und ein als „BPA-frei“ gekennzeichnetes Produkt wählen.

Größen bei Schnullern

Neben dem Material unterscheiden sich die Sauger der Schnuller auch in ihrer Größe. Damit Eltern leichter einen passenden Schnuller für ihr Baby finden, sind auf den Verpackungen Altersangaben abgedruckt.

Grundsätzlich stehen Schnuller für Kinder von 0 bis 36 Monate zur Verfügung. Je nach Hersteller gibt es zwei oder mehr Schnuller-Größen, so dass eine pauschale Aussage nicht möglich ist. – Während manche Modelle bei den Beruhigungssaugern nur in der Größe 1 für 0 bis 6 Monate und Größe 2 für 6 bis 36 Monate erhältlich sind, gibt es z.B. auch recht kleine Schnuller für 0 bis 3 Monate oder Zwischengrößen für Säuglinge von 6 bis 16 oder 18 Monaten.

Bei der Schnuller-Auswahl können Eltern die Altersangaben auf der Verpackung als Anhaltspunkt nutzen. Im Zweifelsfall ist es ratsam, eher einen kleineren Sauger zu wählen, weil ein zu großer zu einer Verformung des Kiefers führen kann.

Formen bei Schnullern

Sinnvoll geformter Sauger am Schnuller - Schlafhilfe fürs BabySchnuller gibt es mit unterschiedlich geformten Saugern: Kieferorthopäden und Zahnärzte empfehlen in der Regel Modelle, bei denen der Sauger nicht vollkommen rund, sondern an der unteren Seite abgeflacht ist. Derartige Beruhigungssauger passen sich dem Kiefer und Gaumen des Babys an. Um einen offenen Biss zu verhindern, sollte der Steg zwischen dem Sauger und der Mundplatte so dünn wie möglich sein. Für die Hautgesundheit rund um den Mund des Kindes ist es günstig, wenn die Platte des Schnullers über Löcher verfügt und luftdurchlässig ist.


Wer erfand den Schnuller?

Der Schnuller wurde bereits vor 70 Jahren (1949) von den beiden aus Deutschland stammenden Zahnmedizinern Adolf Müller und Wilhelm Balters erfunden. Bezeichnet wurde die Erfindung als natürlicher und kiefergerechter Beruhigungssauger.

Es gab allerdings bereits vor dem modernen Schnuller Schlaf- und Beruhigungshilfen für Babys: Bereits vor Jahrhunderten wurden zu diesem Zweck so genannte Lutschbeutel eingesetzt. Diese Lutschbeutel waren aus Stoff und wurden mit einer süßen Füllung aus Mehl, Brot und Brei versehen. Nach 1850 kamen dann auch die ersten Gummi-Schnuller auf, die allerdings noch keine besonders ergonomische Form aufwiesen.

Schnuller als Einschlafhilfe etablieren

Ab einem Alter von sechs Monaten kann man damit beginnen, dem Baby tagsüber den Schnuller nur in die Hand zu geben, um zu erreichen, dass das Kind den Nucki selbst zum Mund führt. Auf diese Weise steigt die Chance, dass der Säugling auch nachts selbstständig anfängt nach dem Schnuller zu tasten. Damit sich dabei die Erfolgsquote erhöht, kann man mehrere Schnuller im Babybett verteilen.


Das Schmusetuch als Schlafhilfe für das Baby

Schmusetuch / Kuscheltuch für Babys als SchlafhilfeWeiche Schmusetücher für Babys werden aus vielen verschiedenen Stoffarten und in einer unzähligen Anzahl von Designs, Formen und Farben angeboten. Das Schmusetuch bietet dem Säugling viele Möglichkeiten. – Er kann das Tuch befühlen, sich daran kuscheln, an einer Ecke des Tuchs nuckeln, das Tuch reiben oder auch umklammern. Neben der beruhigenden Wirkung durch das Ausleben des Saugreflexes am Kuscheltuch, sammelt das Baby also auch zusätzlich erste Erfahrungen im Tasten und Greifen.

Besonders effektiv ist das Schmusetuch als Schlafhilfe für den Säugling, wenn es den Geruch von Mama hat. Deshalb empfiehlt es sich, das Tuch vor dem Einsatz beim Baby für ein oder zwei Nächte auf das eigene Kopfkissen zu legen, um es quasi „einzufahren“ und mit dem Mama-Geruch zu „tränken“.

Für viele Babys bekommt das Schmusetuch eine besondere Wichtigkeit und es kann passieren, dass sich das Kind weigert einzuschlafen oder ins Bett zu gehen, wenn das geliebte Kuscheltuch nicht da ist. – Wie wichtig in diesem Zusammenhang das Schmusetuch auch noch für ältere Kinder sein kann, ist nicht zuletzt dank Samson aus der Sesamstraße und seinem Schnuffeltuch bekannt.

Mit längerem und vor allem bei intensivem Gebrauch leiden Schmusetücher. Sie verlieren an Substanz, büßen an optischer Attraktivität ein und „müffeln“ mitunter alles andere als angenehm.

Idealerweise sollte man gleich zwei oder drei identische Schmusetücher kaufen. So kann man häufiger zum Waschen austauschen und die Haltbarkeit verlängern. Außerdem steht ein Ersatz zur Verfügung, wenn das geliebte Stück einmal ganz abhanden gekommen sein sollte bzw. beim Zubettgehen nicht auffindbar ist.


Daumenlutschen als Schlafhilfe für Babys

Daumen als Schlafhilfe für Babys / KinderWenn sich Babys daran gewöhnen, den eigenen Daumen als Beruhigungsmittel und Einschlafhilfe zu nutzen, so hat dieses den Vorteil einer stetigen Verfügbarkeit. Das Abgewöhnen des Daumenlutschens ist allerdings meist eine langwierige Angelegenheit. Eltern befürchten häufig, dass es durch das Lutschen am Daumen zu Zahnfehlstellungen oder Sprachstörungen kommt.

Mit dem Daumenlutschen sollen aber auch positive Effekte verbunden sein, so haben neuseeländische Wissenschaftler herausgefunden, dass das Nuckeln am Daumen und auch das Nägelkauen das Allergie-Risiko senkt. Man geht davon aus, dass das Immunsystem durch den direkten oralen Kontakt mit einer Vielzahl an Bakterien und anderen Mikroorganismen trainiert wird, wodurch eine höhere Resistenz erreicht wird.


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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.de und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.de-Schlafmagazin.

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