Morgentypen und Abendtypen
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es bei den Schlaftypen Morgentypen und Abendtypen gibt, die auch als Lerchen bzw. Eulen bezeichnet werden. Ebenso nachgewiesen ist, dass es nicht ohne weiteres möglich ist, aus einem Abendtypen einen Morgentypen zu machen und umgekehrt. Zwischen beiden Schlaftypen gibt es große Diskrepanzen, was die Tages- und Lebensgestaltung angeht.
Nur die wenigsten Schläfer gehören allerdings eindeutig zu den Lerchen oder zu den Eulen, da es noch das breite Feld der so genannten Normalschläfer gibt, zu dem rund 85% aller Menschen gerechnet werden.
Welchem Schlaftyp – Morgentyp, Abendtyp oder Normalschläfer – man angehört, wird im Wesentlichen von den Genen bestimmt. Dabei gibt es beispielsweise das Gen mit der Bezeichnung HPER2. Dieses Gen trägt die Informationen für einen Eiweißstoff, der täglich in jeder Zelle des Körpers produziert und wieder abgebaut wird, was ihn zu einem der Taktgeber der inneren Uhr des Körpers macht. Wenn das Gen HPER2 verändert ist, kann dieses dazu beitragen, dass es zu einer leichten Verschiebung des inneren Rhythmuses nach vorne kommt, weil die Tageslänge, die die innere Uhr vorgibt, dann verkürzt ist. Menschen, die über ein derartig verändertes Gen verfügen, zählen deshalb eher zu den Morgentypen bzw. Lerchen.
Neben den genetischen Faktoren wird die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Schlaftyp allerdings auch noch von anderen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören in erster Linie das Lebensalter des Schläfers und seine individuellen Lebensumstände.
In jungen Jahren weisen viele Schläfer eine Tendenz zum Abendtyp bzw. zur Eule auf. Im Alter von etwa 16 bis 25 Jahren gibt die innere Uhr hier meist einen anderen Takt vor, wobei auch der soziale Druck (nachts feiern – morgens schlafen) zusätzlich einwirkt. Ab Mitte 20 endet diese Lebensphase in der Regel von alleine wieder, da sich der Alltag – insbesondere der Berufsalltag – so verändert hat, dass ein ausgeprägteres Nachtleben für die meisten Menschen mehr wirklich zu realisieren ist.
Mit zunehmendem Lebensalter kommt es dann zu einer weiteren Veränderung der inneren Uhr. Ältere Menschen haben kürzere biologische Tage, was dazu führt, dass sie immer mehr zu früherem Aufstehen tendieren. So entwickeln sich selbst aus eingefleischten Abendtypen oder Langschläfern meist nach und nach überzeugte Morgentypen.