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Die Matratze gehört zu den wichtigsten Elementen der Bettausstattung, weil sie maßgeblich dafür verantwortlich ist, wie hoch der Liegekomfort ausfällt. Es gibt viele verschiedene Arten von Matratzen. Eine Unterscheidung ist unter anderem nach Materialien oder nach Art der Verwendung bzw. Nutzer möglich. In unserem Lexikon bringen wir Ihnen in unserem Matratzen-ABC viele Begriffe aus der Welt der Matratzen näher und erklären Ihnen Zusammenhänge sowie Hintergründe.
In unserem Lexikon finden Sie zusätzlich folgende Unterseiten zur großen Welt der Matratzen:
Der Begriff Matratze ist heutzutage nahezu jedem Menschen geläufig. Gemeint ist damit ein elementarer Teil der Bettausstattung, worauf der Körper zur Nachtruhe gelegt wird. Die Matratzen unserer Zeit bestehen meist aus vielen verschiedenen Materialien, welche in speziellen Verfahren zu einer Schlafunterlage zusammengefügt werden. Dabei lassen sich grundsätzlich zwei wesentliche Matratzen-Bestandteile unterscheiden: der Kern und der Bezug. Beide Komponenten der Matratze sollten optimal aufeinander abgestimmt sein, um eine bestmögliche Funktionalität zu erreichen.
Bereits sehr früh begann der Mensch damit, sich sein Nachtlager angenehmer zu gestalten, wobei in erster Linie auf Naturmaterialien zurückgegriffen wurde. So legten z. B. die alten Ägypter ihre Schlafstätten mit Palmblättern aus und wohlhabende Perser betteten ihren Körper auf mit Wasser gefüllten Ziegenhäuten zur Ruhe. Später wurden vielfach Säcke verwendet, die u. a. mit Stroh, anderen Pflanzenfasern oder Federn gefüllt wurden.
Lange Zeit waren wirklich gute Schlafunterlagen nur den oberen Bevölkerungsschichten zugänglich. Die einfachen Leute mussten mit ebenso einfach ausgestatteten Nachtlagern vorlieb nehmen. Erst ab Ende des 19. Jahrhunderts wurden richtige Betten und Matratzen auch für die breite Masse zugänglich, was nicht zuletzt mit der zunehmenden Industrialisierung zusammenhängt. Im 20. Jahrhundert gab es dann zahlreiche neue Materialien, innovative Technologien und Fertigungsverfahren sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse, was dazu geführt hat, dass das Angebot an verschiedenen Matratzen stetig größer und ergonomische Anforderungen immer besser von den Matratzenprodukten erfüllt wurden.
Das Wort Matratze hat seinen Ursprung im arabischen Raum und geht auf das Wort "matrah" zurück, welches übersetzt so viel wie "Bodenkissen" bedeutet. Weiterentwickelt hat sich der Ausdruck "matrah" in der frühitalienischen Sprache, wo daraus "materazzo" wurde, was schließlich zu unserem deutschen Wort "Matratze" umgewandelt wurde. Auch im englischen "mattress" und im französischen "matelas" ist die Wortabstammung noch sehr gut erkennbar.
Matratzen-Lexikon, Matratzenlexikon
Bei der Federanzahl handelt es sich um eine Größe, die in Verbindung mit Sprungfedermatratzen steht. Es geht dabei darum, wie viele einzelne Federn im Kern einer Matratze untergebracht sind. Die Federanzahl ist ein Qualitätsmerkmal der Sprungfedermatratzen. Je mehr Einzelfedern sich im Kern einer Matratze befinden, desto höher fällt die punktelastische Wirkung der Matratze aus. Dieses bezieht sich in erster Linie auf Taschenfederkernmatratzen / Tonnentaschenfederkernmatratzen, da die Federn der Bonellfederkernmatratze aufgrund ihrer Beschaffenheit bzw. des Kernaufbaus eine flächenelastische Wirkung bieten.
In der Regel wird bei Matratzen die Federanzahl pro m² genannt. Da die meisten Matratzen in verschiedenen Größen erhältlich sind, fällt die Federanzahl eines Matratzenmodells entsprechend variabel in Abhängigkeit zur jeweiligen Größe aus. In unserem Online-Shop geben wir die Federanzahl unserer Matratzen sowie Boxspringbetten in der Regel anhand einer Referenzgröße wie z. B. 80 x 200 cm an.
Auch wenn die Federanzahl ein wichtiger Qualitätsfaktor für Federkernmatratzen ist, ist die Entscheidung für eine Matratze mit einer hohen Menge an Einzelfedern nicht für jede Person die beste Wahl, da individuelle Anforderungen, die sich z. B. durch den Körperbau ergeben, berücksichtigt werden müssen. Neben der Federanzahl spielt beispielsweise auch noch die Beschaffenheit der Federn z. B. hinsichtlich Drahtstärke eine Rolle, wenn es um die Beurteilung bzw. Eignung einer Federkernmatratze geht.
Siehe auch: Federkerne
Unter Flächenelastizität versteht man bei Matratzen, dass die Matratze bei Belastung auf ganzer Fläche mehr oder weniger gleichmäßig nachgibt. Dieses ist zum Beispiel bei Bonellfederkernmatratzen der Fall, wo alle Federn im Kern über Drahtspiralen miteinander in Verbindung stehen: Wird eine Feder belastet, geben auch die anderen Federn mit nach. Hinsichtlich der Liegeergonomie ist eine punktelastische Schlafunterlage in der Regel besser geeignet, insbesondere dann, wenn es um eine anspruchsvollere Körperlagerung z.B. in Seitenlage oder bei körperlichen Beschwerden geht.
Der Härtegrad ist bei Matratzen und Boxspringbetten ein Faktor, der Aufschluss über die Festigkeit und damit ebenfalls über die Eignung für ein bestimmtes Körpergewicht gibt. Angegeben wird der Härtegrad mit dem Buchstaben "H " in Verbindung mit einer Zahl von 1-5 also: H1, H2, H3, H4, H5. Dabei steht H1 üblicherweise für eine sehr weiche Matratze, während H5 ein außerordentlich fest ausfallendes Modell kennzeichnet. Die Härtegradangabe nimmt in der Regel Bezug auf den Mittelpunkt einer Matratze, sodass sich die Festigkeit einer Mehrzonenmatratze allein durch den Härtegrad kaum genau definieren lässt.
Beim Härtegrad handelt es sich allerdings um keine verlässliche und keine vergleichbare Größe. Die Härtegrade von Matratzen sind nämlich nicht normiert, was bedeutet, dass jeder Hersteller nach eigenem Ermessen Härtegrade für seine Produkte definiert. Ein direkter Vergleich zweier Matratzenmodelle anhand des Härtegrades ist entsprechend nicht empfehlenswert. Es kann außerdem sein, dass die H2-Matratze eines Herstellers deutlich fester als die H3-Matratze eines anderen Herstellers ausfällt. Hier hilft für eine sinnvolle Entscheidung nur weitergehendes Wissen um die jeweilige Matratzenbeschaffenheit und Eignung sowie ggf. ein ausgiebiges individuelles Testen der Matratzen.
Die Härtegrade, welche Sie in unserem Onlineshop finden, wurden von uns nach eigenen Maßstäben festgelegt. Auf diese Weise lassen sich die Matratzen aus dem Sortiment unseres Shops durchaus anhand des Härtegrades miteinander vergleichen. Wir gehen bei der Beschreibung und Beurteilung unserer Matratzen im Shop außerdem noch einen Schritt weiter und geben zusätzlich zum Härtegrad stets auch eine Gewichtsempfehlung sowie eine Einschätzung zur tatsächlich gebotenen Festigkeit ab.
Kaltschaum bzw. Kaltschaumstoff gilt als hochwertigste Schaumstoffart. Dabei handelt es sich um einen Schaumstoff aus Polyether, der auch als HR-Schaumstoff bezeichnet wird. Das HR steht für "high resilient“, was hoch elastisch bedeutet. Kaltschaum zeichnet sich durch eine offenporige und recht grobe Zellstruktur aus, wodurch er sehr luftdurchlässig und damit atmungsaktiv ist. Zu den weiteren Eigenschaften von Kaltschaum gehören eine hohe Elastizität und Formbeständigkeit, weshalb Kaltschaum nach Belastung bzw. bei Entlastung direkt wieder in die Ausgangsform zurückkehrt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer ausgeprägten Rückstellkraft.
In der Matratzenherstellung kommt Kaltschaum als Kernmaterial sowie für die Abdeckung bzw. Abpolsterung von Federkernen zum Einsatz. Die Qualität eines Kaltschaums hängt maßgeblich von der Stauchhärte und vom Raumgewicht ab.
Der Begriff Kautschuk stammt aus der indianischen Sprache und geht zurück auf die beiden Wörter "cao" für "Baum" und "ochu" für "Träne" – Kautschuk lässt sich entsprechend mit "Träne des Baumes" übersetzen. Kautschuk wird aus dem Saft des Gummibaums (Hevea brasiliensis) gewonnen, wobei die Rinde des Baumes angeritzt und der austretende Milchsaft aufgefangen wird. Wenn man sich dieses vor Augen führt, ergibt die Bezeichnung Kautschuk bzw. Träne des Baumes absolut Sinn.
Kautschuk findet in Form von Schaumstoff als Kernmaterial bei Matratzen Verwendung und wird vielfach auch als Latex bezeichnet. Dabei kommen sowohl natürlicher Kautschuk (Naturkautschuk) als auch synthetisch aus Rohöl produzierter Kautschuk bzw. Latex sowie Mischformen zum Einsatz. Unabhängig davon, ob es sich um Naturkautschuk oder künstlich hergestellten Kautschuk handelt, weisen alle derartigen Schaumstoffe einen Mindestanteil von 5% an chemischen Zusatzstoffen auf. Dabei kommen unter anderem Schäumungsmittel, Alterungsschutzmittel sowie Vulkanisiermittel zum Einsatz.
Die Zellen sind beim Kautschuk-Schaumstoff rund, was eine hohe Elastizität in alle Richtungen ermöglicht und das Material somit sehr punktelastisch macht. Kautschuk ist außerdem sehr rückstellfähig und kehrt nach Belastung unmittelbar wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Darüber hinaus ist es bei Kautschuk so, dass der Widerstand, den das Material unter Belastung leistet, wächst, was sich förderlich auf eine Entspannung aller Muskelgruppen des Körpers auswirkt.
Kavernenlatex – auch: Kavernen-Latex geschrieben – ist eine Weiterentwicklung des Stiftlatex. Der Begriff Kaverne leitet sich aus der lateinischen Sprache vom Wort "caverna" für "Höhle" oder "Hohlraum" ab. Kennzeichnend für einen Kavernen-Latex-Kern sind spezielle Einschnitte bzw. Hohlgänge. Der Kern verfügt so im Vergleich mit einem Stiftlatex-Kern über zusätzliche Hohlräume in größeren Dimensionen. Auf diese Weise wird eine erheblich verbesserte Durchlüftung erreicht. Darüber hinaus wirkt sich der Kavernen-Schnitt im Latex positiv auf die körperunterstützenden Eigenschaften der Matratze aus.
Als Kernhöhe bezeichnet man die Höhe der Matratze, nachdem der Bezug vom Kern entfernt wurde bzw. bevor der Bezug über den Kern gezogen wird. Die meisten Matratzenkerne bestehen aus mehreren Schichten, sodass beispielsweise bei einem Federkern noch zwischen der reinen Höhe der Federn und der Gesamt-Kernhöhe samt abdeckenden Materialien des Federkerns zu unterscheiden ist. Die tatsächliche Matratzenhöhe ergibt sich aus der Kernhöhe zuzüglich der Höhe bzw. Dicke des Bezuges.
Klimaborder, Klimastreifen oder Klimaband sind an den Außenseiten von Bezügen hochwertiger Matratzen zu finden. Zur Herstellung wird ein spezielles Abstandsgewebe eingesetzt, welches sich durch thermoregulierende und feuchtigkeitsausgleichende Eigenschaften auszeichnet. Auf diese Weise wird die Be- und Entlüftung (Querbelüftung) der Matratze bzw. des Matratzenkerns noch einmal gefördert und unterstützt.
Je nach Hersteller werden Bezüge, die sich durch Außenseiten mit Abstandsgewebe auszeichnen, als Bezüge mit Klimaborder, Bezüge mit Klimastreifen oder Bezüge mit Klimaband bezeichnet. Teilweise erfolgt eine Unterscheidung anhand der Größe bzw. Höhe der speziellen Klimazonen, sodass z. B. ein schmaler, umlaufender Bereich eher als Klimaband oder Klimastreifen gekennzeichnet wird und eine vollflächige Ausführung als Klimaborder.
Als Liebesbrücke bezeichnet man einen speziell zugeschnittenen oder geformten Keil, der in Doppelbetten mit zwei Einzelmatratzen verwendet wird. Die Liebesbrücke dient dazu, die üblicherweise zwischen den Matratzen in der Bettmitte des Doppelbettes auftretende "Besucherritze" auszufüllen, um auf der gesamten Liegefläche einen angenehmen Komfort zu erreichen.
Synonym zum Begriff Liebesbrücke werden auch die Ausdrücke Ritzenfüller, Doppelbettbrücke oder Matratzenkeil verwendet.
Die Matratzengröße wird regulär immer in Breite x Länge angegeben. Zum Standard bei den Matratzengrößen gehören folgende Abmessungen:
Viele Matratzenmodelle sind zudem zusätzlich zur Standardlänge von 200 cm auch in den Überlängen 210 cm und 220 cm in den oben gelisteten Breiten erhältlich.
Für die Ausstattung von Baby- und Kinderbetten gibt es zwei Standard-Matratzenformate:
Mit dem Begriff Matratzenüberstand ist der Teil der Matratze gemeint, der über dem Bettrahmen herausragt. Wie hoch die Matratze in der Höhe über dem Bettrahmen heraussteht, hängt von der Matratzenhöhe sowie von der Lattenrostabsenkung (auch: Einlege- oder Einlagetiefe) ab. Die Höhe des Matratzenüberstandes nimmt auch Einfluss auf die Einstiegshöhe ins Bett bzw. Ausstiegshöhe aus dem Bett.
Damit die Matratze sicher liegt und nicht verrutschen kann, sollte sich ein Teil von ihr im Bettrahmen befinden. Wenn zu viel Matratze aus dem Bettrahmen herausragt, kann sich dieses negativ auf die optische Gesamterscheinung des Bettes auswirken. Generell wird ein Matratzenüberstand von etwa 8-10 cm empfohlen. Bei diesem Maß wird die Optik des Bettes in der Regel nicht beeinträchtigt und es ist ein bequemes Sitzen auf der Matratze ohne Kontakt mit der Bettkante möglich.
Unter Mehrzonenmatratzen versteht man Matratzen, welche über eine Einteilung in verschiedene Liegezonen verfügen. Bei diesen Matratzen gibt es festere, stützende Bereiche sowie weichere, nachgiebigere Bereiche, um jeweils den verschiedenen Anforderungen der unterschiedlichen Körperpartien gerecht zu werden. Besonders weit verbreitet sind Matratzen mit einer Einteilung in fünf Zonen sowie Matratzen mit einer Einteilung in sieben Zonen.
Der Memory-Effekt (englisch "memory" = "Gedächtnis") ist bei Matratzen mit einem Kern aus Viscoschaum zu beobachten. Der Ausdruck bezieht sich auf eine besondere Eigenschaft des Materials: Viscoschaum kehrt nach Belastung bzw. Wärme- und Gewichtseinwirkung erst zeitverzögert wieder in die Ursprungsform zurück. Für einige Sekunden bleibt dementsprechend der "Körperabdruck" auf der Liegefläche der Matratze sichtbar. – Das Material "erinnert" sich für einen Moment an die vorangegangene Belastungssituation, was dem Memory-Effekt zu seinem Namen verholfen hat.
Punktelastizität beschreibt bei Matratzen den Sachverhalt, dass die Matratze bei Belastung nur punktuell - in Abhängigkeit von der Stärke der Belastung - nachgibt. Eine punktelastische Wirkung wird zum Beispiel von Taschenfederkernmatratzen geboten. Bei diesen Matratzen sind die Einzelfedern jeweils separat in kleine Stofftaschen eingenäht, die wiederum reihenweise aneinander geklebt oder geklammert werden. Jede Taschenfeder reagiert entsprechend unabhängig auf einwirkenden Druck und es geben immer nur die Federn der Matratze nach, die tatsächlich einer Belastung ausgesetzt sind. Die anderen Taschenfedern bleiben unterdessen gespannt, wodurch der Körper des Nutzers gestützt wird.
PUR-Schaum ist ebenfalls ein Kernmaterial, welches in der Matratzenfertigung Verwendung findet. Die Abkürzung PUR steht dabei für Polyurethan. Andere Bezeichnungen für PUR-Schaum sind PU-Schaum oder Komfortschaum. PUR-Schäume werden in Form von Hartschaumstoffen und Weichschaumstoffen für die unterschiedlichsten Verwendungsbereiche hergestellt. Für Matratzenkerne kommen Weichschaumstoffe aus Polyurethan zum Einsatz. Wie Kaltschaum weist auch PUR-Schaum eine offenzellige Struktur auf, die ihm zu einer guten Atmungsaktivität verhilft. Er ist zudem formstabil, elastisch und besitzt eine gute Rückstellfähigkeit.
Da PUR-Schäume auch mit einer hohen Stauchhärte und einem hohen Raumgewicht (beides Qualitätsmerkmale) produziert werden können, lassen sich auch hochwertige Matratzen mit diesem Kernmaterial fertigen. Vornehmlich werden PUR-Schäume in reduzierter Qualität für die Herstellung von relativ einfachen, preisgünstigen Matratzen eingesetzt.
Für ein trocken-gesundes Bettklima und eine lange Haltbarkeit der Matratze ist eine gute Belüftung – im Idealfall von allen Seiten - wichtig. Um eine gute vertikale Belüftung der Matratze zu erreichen, werden häufig – insbesondere bei Schaummatratzen (Kaltschaum, Viscoschaum, PUR-Schaum, Kautschuk) - besondere Maßnahmen zur Querbelüftung wie z. B. das Bohren von Querkanälen in den Kern ergriffen. Statt von Querbelüftung ist teilweise auch von der Querlüftung der Matratze die Rede.
Auch der Einsatz eines Klimaborders am Matratzenbezug dient der Querbelüftung der Matratze.
Der Begriff Rollmatratze kennzeichnet eine spezielle Verpackungsart bei Matratzen. Im Standard sind Matratzen in voller Größe verpackt, sodass sich insbesondere bei größeren Matratzen schnell Transportprobleme ergeben. Rollmatratzen sind - wie der Name bereits erahnen lässt - der Länge nach eingerollt und dann verpackt. Deshalb benötigen diese Matratzen deutlich weniger Platz, lassen sich besser transportieren und handhaben.
Rollmatratzen werden in erster Linie in Form von Schaummatratzen (Kaltschaum, Viscoschaum, PUR-Schaum) angeboten. Es gibt bei den Rollmatratzen vereinzelt aber auch Sprungfedermatratzen. Da den Matratzen im Zuge des Verpackungsprozesses meist auch Luft entzogen wird, um die Packmasse noch kompakter zu machen, benötigen Rollmatratzen nach dem Auspacken einige Zeit, um die volle Höhe und Einsatzfähigkeit zu erreichen.
Bei den Sandwichkernmatratzen setzt sich der Kern wie bei einem Sandwich aus verschiedenen Schichten oder verschiedenen Materialien zusammen. Bewährte Materialien werden bei diesen Matratzen so kombiniert, dass sie sich ideal in ihren positiven Eigenschaften ergänzen.
Sandwichkernmatratzen können z. B. aus verschiedenen Schäumen mit unterschiedlichen Eigenschaften bestehen. Sie können auch mit einem Duo-Kern bzw. Dual-Kern, der aus einer Kombination aus Federkern und Schaumkern besteht. So kann eine viscoelastische Schaumauflage auf einem Federkern dazu dienen, die Anpassungsfähigkeit der Matratze zu erhöhen und gleichzeitig die gute Rückstellfähigkeit beizubehalten. Gleiches lässt sich auch durch eine Kombination aus Kaltschaum und Viscoschaum erreichen.
Wird bei Sandwichkernmatratzen Latex (Kautschuk) eingesetzt, spricht man auch von Schichtlatex bzw. einer Schichtlatexmatratze. Schichtlatexmatratzen können aus verschiedenen, miteinander verklebten Schichten Latex in unterschiedlicher Qualität bzw. mit unterschiedlichen Eigenschaften bestehen. Bei Schichtlatex kann aber auch Latex in Verbindung mit anderen Materialien (Schaumstoffe, Naturmaterialien wie Kokoslatex) Verwendung finden. Kombiniert man zum Beispiel Latex mit Kaltschaum, reduziert dieses durch den Kaltschaum-Anteil im Kern das Gewicht der Matratze und erleichtert so ihre Handhabung ungemein. Gleichzeitig bleibt die hervorragende punktelastische Wirkung des Latex erhalten.
Sprungfedermatratzen werden gemeinhin häufiger als Federkernmatratzen bezeichnet. Der Kern von Sprungfedermatratzen besteht aus einem geordneten System von Stahlfedern, welche sich in Abhängigkeit von ihrer Anordnung einzeln und unabhängig voneinander bewegen können (Taschenfederkern) oder aber im Verbund auf Druck/Belastung reagieren (Bonell-Federkern).
Der Kern aus Stahlfedern ist bei den Sprungfedermatratzen mit einem Grobpolster umgeben, welches die Körperanpassungsfähigkeit des Federkerns erhöht und dafür Sorge trägt, dass der Matratzenverwender die einzelnen Stahlfedern der Matratze nicht spürt. Die Grobpolster von Sprungfedermatratzen werden aus vielen verschiedenen Materialien (z. B. Polyester- und Acrylvliese, Kaltschaum, Latex, Viscoschaum, Sisal oder Kokosfasern) gefertigt.
Die Herstellung von Stiftlatex kann sowohl im Talalay-Verfahren als auch im Dunlop-Verfahren vollzogen werden. Für die Matratzenkernfertigung erfolgen zunächst eine Vermengung der Latexmilch mit Zusatzstoffen und ein Aufschäumen. Anschließend wird der Schaum in eine mit Stiften versehene Stahlform gefüllt und dann erhitzt. Durch Dampf oder kochendes Wasser wird der Latex vulkanisiert. Die Stifte in der Stahlform sind dafür verantwortlich, dass die Wärme gleichmäßig verteilt wird. Nur so können der beabsichtigte Vulkanisationsgrad und die damit in Verbindung stehenden flexiblen Eigenschaften des Latexschaums erzielt werden.
Durch die Stifte der Stahlform bleiben Löcher im Latexschaum zurück, worin die Bezeichnung „Stiftlatex“ begründet ist. Die im Latex vorhandenen Hohlräume, die man auch Luftröhren nennt, haben einen Durchmesser von etwa 5-10 mm. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Atmungsaktivität sowie zu den feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften der Matratze.
Stiftlatex kann sowohl aus Naturlatex als auch aus synthetisch erzeugtem Latex hergestellt werden.
Als Top-Matratze bzw. Topper bezeichnet man eine dünne Matratze, die in der Regel eine Höhe von 4 cm bis 10 cm aufweist. Die Top-Matratze wird auf die eigentliche Matratze eines Schlafsystems gelegt und dient dazu, das direkt wahrgenommene Liegegefühl auf dem Bett zu verfeinern und so den Liegekomfort zu erhöhen. Gleichzeitig schont die Top-Matratze die Hauptmatratze des Bettes und verlängert so ihre Lebensdauer.
Bei Boxspringbetten im dreiteiligen Aufbau gehört die Top-Matratze zu den festen Systemkomponenten. Aber auch in herkömmlichen Bettsystemen mit Lattenrost und Matratze werden heutzutage vermehrt Top-Matratzen zur Steigerung des individuellen Wohlbefindens verwendet.
Top-Matratzen bestehen wie herkömmliche Matratzen aus einem Kern und einem Bezug. Die Bezüge der Top-Matratzen sind in der Regel abnehmbar und waschbar. Die Kerne der Top-Matratzen werden aus vielen verschiedenen Materialien gefertigt, wobei PUR-Schaum, Kaltschaum und Viscoschaum sehr weit verbreitet sind. Bei besonders hochwertigen Top-Matratzen finden sich aber auch Kerne aus Gel bzw. Gelschaum, Latex und Mesh. Außerordentlich gemütlich sind außerdem Topper mit einer Füllung aus Daunen und/oder Federn.
Die Trittschutzkante ist ein Ausstattungsmerkmal von Kindermatratzen. Es handelt sich hierbei um Matratzen, die über verstärkte Außenkanten verfügen. Kindermatratzen mit Trittschutzkante geben deshalb im Randbereich weniger nach, was wichtig ist, wenn sich das heranwachsende Kleinkind später an den Gitterstäben seines Bettchens hochzieht und am Rand der Matratze entlangläuft. Dank Trittschutzkante wird verhindert, dass die Füßchen des Kindes zwischen der Matratze und dem Gitter bzw. Bettrahmen eingeklemmt werden können.
Viscoschaum (auch: Viskoschaum, viskoelastischer oder viscoelastischer Schaum) wird aufgrund seiner Eigenschaften auch als Memory Foam bezeichnet, was sich mit Gedächtnis-Schaum übersetzen lässt (siehe dazu auch: Memory-Effekt). Basis für dieses Kernmaterial von Matratzen ist eine Schaumstoff-Technologie, die von der NASA für die Raumfahrt entwickelt wurde. Besonderes Kennzeichen des Viscoschaums ist seine Reaktion auf Druck und Wärme: Das weiche Material gibt deshalb sehr gut nach, passt sich exakt an den Körper des Matratzennutzers an und bietet eine hohe Druckentlastung. Wenn die Matratze entlastet wird, bleibt der Abdruck des Körpers noch einige Sekunden lang in der Matratzenoberfläche sichtbar. Für unruhige Schläfer mit häufigen Veränderungen der Liegeposition eignet sich Viscoschaum daher nicht so gut.
Da Viscoschaum auf Wärme bzw. Kälte reagiert, sollte die Raumtemperatur im Schlafzimmer bei mind. 18 °C liegen. Nur dann ist der Schaumstoff weich und anpassungsfähig genug. Bei niedrigen Temperaturen wird Visoschaum zunehmend fester. Es dauert dann länger bis sich das Material an den Körper anpasst und auch die Rückkehr in die Ursprungsform vollzieht sich noch deutlich verlangsamter.
Als Kernmaterial für Matratzen kommt Viscoschaum in der Regel im Verbund mit einem anderen Kernmaterial zum Einsatz (siehe auch: Sandwichkernmatratze).
Wie bei anderen Schaumstoffen auch, gehören Raumgewicht und Stauchhärte zu den wesentlichen Faktoren, wenn es um die Beurteilung der Qualität eines Viscoschaums geht.
Vollpolstermatratzen gehören zu den Naturmatratzen. Bei diesen Matratzen besteht der komplette Kern der Matratze aus einem natürlichen Material wie beispielsweise Wolle, Kapok (auch: Pflanzendaune - Hohlfaser des Kapokbaums), Rosshaar oder Seegras. Rosshaar ist in diesem Zusammenhang das beste Füllmaterial, da es eine hohe Elastizität, Strapazierfähigkeit sowie klimaregulierende Eigenschaften besitzt. Es ist allerdings auch der teuerste Rohstoff.
Bei den Vollpolstermatratzen gibt es keinen Schaumstoff- oder Federkern. Aus diesem Grund kommt es im Laufe der Verwendung dazu, dass sich das Füllmaterial, welches als Kern fungiert, zusammendrückt, sodass Liegemulden entstehen. Um den Liegekomfort zu erhalten, müssen Vollpolstermatratzen deshalb regelmäßig nachgepolstert werden.
Aufgrund der besonderen Beschaffenheit weisen Vollpolstermatratzen ein relativ hohes Gewicht und eine hohe Festigkeit auf. Viele Modelle werden für eine leichtere Handhabung zwei- oder dreiteilig angeboten.
Da sich Vollpolstermatratzen nur in aufwändiger Handarbeit herstellen lassen, sind sie relativ teuer. Wegen der genannten Nachteile werden heutzutage kaum noch Vollpolstermatratzen gefertigt.