Weichholz
Betten.de Lexikon – Wissenswertes von A-ZDer Begriff Weichholz fasst alle Holzarten zusammen, die eine Darrdichte von unter 0,55 g/cm3 aufweisen und somit vom Gewicht her als besonders leicht gelten. Gemeint sind damit nicht nur die allermeisten Nadelhölzer, sondern ferner verschiedene Laubbäume wie Pappel oder Linde.
Wissenswert: Im Englischen findet sich der Begriff "softwood". Dieser wird häufig fälschlicherweise mit Weichholz (soft = weich) übersetzt, bezeichnet jedoch korrekterweise Nadelholz.
Was versteht man unter der Darrdichte?
Sie bemisst die durchschnittliche Rohdichte des Holzes. Um einheitliche Werte zu erhalten, bezieht sich das Maß immer auf trockenes Holz mit einer Holzfeuchte von null Prozent. Bei einer Darrdichte von unter 0,55 g/cm3 bzw. unter 550 kg/m3 spricht man von Weichholz. Liegt der ermittelte Wert darüber, handelt es sich um Hartholz.
Wissen muss man, dass die Darrdichte je nach Holzart stark schwanken kann. Sie ist insbesondere abhängig von den individuellen Wuchsbedingungen des Baumes sowie der Jahreszeit, in welcher das Holz geschlagen wurde.
Weichhölzer und deren Darrdichte
(Angaben in kg/m3 Rohmaterial)
Anbau von Weichholz
Im Allgemeinen handelt es sich um schnell nachwachsende Baumarten. Die Stämme legen kontinuierlich an Höhe und Umfang zu und sind daher schon nach wenigen Jahren schlagreif. Deshalb gehören viele Weichholzarten zu den klassischen Wirtschaftsbaumarten mit industrieller Verwertung.
Weichholz kann rund um den Globus angebaut werden. Dabei spielen insbesondere das Klima, die Bodenbeschaffenheit und die Sonneneinstrahlung eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Holzes. Eine skandinavische Birke etwa, die tendenziell wenig Licht und kaum Wärme erhält, wächst langsamer als eine mitteleuropäische Birke. In der Folge macht sich das wiederum bei der Dichte und Härte des betreffenden Holzes bemerkbar. Die skandinavische Birke liefert letztlich robustes Hartholz, während die mitteleuropäische Birke sehr viel schneller gewachsen ist und folglich "nur" Weichholz bietet.
Eigenschaften
In der Forstwirtschaft schätzt man besonders die schnelle Trocknungszeit von Weichholz. Das Rohmaterial kann innerhalb von kurzer Zeit verarbeitet werden, so dass es zügig in den Handel gebracht werden kann. Aufgrund seiner formbareren Struktur ist Weichholz ein beliebtes Baumaterial. Es lässt sich mit unkomplizierten Maschinen und ohne große Mühe leicht verarbeiten. Viele Weichholz-Arten (etwa Douglasie, Kiefer, Fichte) besitzen nur eine zurückhaltende Maserung und weisen wenige Farbabweichungen auf, weshalb sich die jeweilige Oberfläche architektonisch gut zwischen weitere Bauelemente einfügen lässt.
Aber: Weil die Struktur des Holzes eher offenporig und luftdurchlässig ist, gilt es als weniger resistent. Daher ist grundsätzlich eine größere Anfälligkeit gegen Schimmelbildung, Fäulnis und Schädlingsbefall gegeben.
Nutzung
Weil diese Holzart gut formbar und in gewisser Weise flexibel ist, ist Weichholz ein gängiges Bauholz. Es kommt im Fertigbau zum Einsatz und überzeugt mit seinem geringen Gewicht, der langen Lebensdauer und einer guten Anpassungsfähigkeit an Temperatur und Feuchtigkeit. Ebenso ist es im Möbelbau beliebt. Im Innenausbau hingegen wird Weichholz nicht so häufig genutzt. Hier vertraut man eher auf die beständigen und unempfindlicheren Eigenschaften von Hartholz.
Industriell werden große Mengen an Weichholz übrigens für die Papierproduktion genutzt. Die feinen Fasern quellen schnell auf und lassen sich gut zu dünnen Papiersorten neu zusammenfügen.