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Holzwerkstoffe

Betten.de Lexikon – Wissenswertes von A-Z

In der Herstellung von Möbeln erfreut sich Massivholz von jeher einer großen Beliebtheit. Da Massivholzmöbel – in Abhängigkeit von der Holzart und der Verarbeitung – meistens eher hochpreisig sind und sich nicht alle Möbelelemente aus Massivholz fertigen lassen, werden vielfach so genannte Holzwerkstoffe eingesetzt. Im Betten.de Lexikon stellen wir Ihnen u. a. wichtige Holzwerkstoffe im Detail vor und informieren über die Unterschiede.

Definition – Holzwerkstoffe:


Unter dem Begriff Holzwerkstoffe werden Werkstoffe zusammengefasst, die in der Hauptsache aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gefertigt werden.

Erläuterungen:


Einsatz von Holzwerkstoffen beim HausbauDer Einsatz von Holzwerkstoffen im Möbelbau sowie anderen Bereichen erfolgt aus vielen verschiedenen Gründen. So ist Massivholz in Form von Vollholz nicht immer die beste Wahl, vor allem, wenn es um Aspekte wie das Arbeiten bzw. den Verzug des Holzes geht. Auch hinsichtlich der Kosten sind Möbel aus Holzwerkstoffen in der Regel deutlich günstiger als Massivholzmöbel aus Vollholz.

Die Entwicklung und Herstellung der Holzwerkstoffe hängt auch mit der Veränderung unserer Lebensgewohnheiten zusammen. So hat die Verbreitung der Zentralheizungen dafür gesorgt, dass sich die klimatischen Verhältnisse in den Wohnungen verändert haben, was sich damals dann auch recht bald im Erscheinungsbild der zu dieser Zeit verbreiteten Massivholzmöbel zeigte. - Die trockene Raumluft ließ auch die Möbel austrocknen, was zu unschönen Rissen im Holz führte. Aus diesem Grund suchte man im Möbelbau nach Alternativen, wobei sich relativ schnell die Tischlerplatte als geeigneter Holzwerkstoff etablierte.

Holzwerkstoffe werden außerdem natürlich auch aus Gründen einer wirtschaftlichen Holzverarbeitung hergestellt und genutzt. Einige der Holzwerkstoffe entstehen aus Abfallprodukten wie z.B. Spänen, die sich ansonsten kaum noch wirtschaftlich sinnvoll nutzen lassen würden.

Bei den Holzwerkstoffen unterscheidet man nach Lagenwerkstoffen, Verbundwerkstoffen, Holzspanwerkstoffen und Holzfaserwerkstoffen:

  • Lagenwerkstoffe
    Platten, die aus der Verleimung einzelner Furnierschichten entstehen
  • Verbundwerkstoffe
    Platten, die eine Mittellage und zwei Decklagen aufweisen
  • Holzspanwerkstoffe
    Platten, die aus Holzspänen und Kunstharz-Leim hergestellt werden
    zur Herstellung von Holzspanwerkstoffen ist großer Druck und Hitze (ca. 180 °C) nötig
    • Flachpressplatten | Abkürzung: FPY
    • Leichte Flachpressplatten | Abkürzung: LF
    • Langspan-Platten | Abkürzung: OSB
    • Röhrenplatten mit sehr hoher Schallabsorption | Abkürzung: LRD
    • Röhrenplatten mit hoher Schallabsorption | Abkürzung: LR
    • Strangpress-Vollplatten | Abkürzung: LMD
    • Kunststoffbeschichtete Flachpressplatten | Abkürzung: KF
  • Holzfaserwerkstoffe
    Platten, die aus Holzfasern oder Rapsstroh u. U. mit Kleber bzw. Leim hergestellt werden

Synonyme:


Holzwerkstoffplatten, Holzwerkstoff, Holzfaserwerkstoffe, Holzspanwerkstoffe, Lagenwerkstoffe, Verbundwerkstoffe

Weitere Informationen und dazugehörige Themen

Flachpressplatten


Spanplatte Flachpressplatte grob Spanplatte OSBBei den Flachpressplatten handelt es sich um Spanplatten, bei denen die Holzspäne vornehmlich parallel zur Plattenebene ausgerichtet sind, was sich aus einer mattenförmigen Vliesstreuung und einem anschließend flächig ausgeführten Pressprozess ergibt. Die Querschnittsstruktur fällt dabei in Abhängigkeit vom Plattenaufbau unterschiedlich aus.

Man unterscheidet bei den Flachpressplatten anhand ihres Aufbaus zwischen folgenden Ausführungen:

  • Einschichtplatten | die gleiche Struktur über den ganzen Querschnitt hinweg
  • Dreischichtplatten | zwei dichtere Deckschichten und eine "lockerere" Mittelschicht
  • Vielschichtplatten | drei oder mehr Schichten

Es gibt außerdem noch Flachpressplatten bei denen ein stufenweiser Übergang in der Struktur erkennbar ist. – Bei derartigen Spanplatten befinden sich die dünneren Holzspäne an der Plattenoberfläche und die dickeren Holzspäne in der Plattenmitte.

In Abhängigkeit von ihrer Festigkeit wird bei den Flachpressplatten zwischen Flachpressplatten mit hoher Biegefestigkeit und regulärer Querzugsfestigkeit (Kurzzeichen: FPY) und Flachpressplatten mit regulärer Biegefestigkeit und hoher Querzugsfestigkeit (Kurzzeichen: FPX) differenziert.

Im Innenausbau sowie im Bau von Möbeln werden überwiegen fünfschichtig ausgebaute Flachpressplatten mit hoher Biegefestigkeit und regulärer Querzugsfestigkeit (FPY) sowie Platten mit einem stufenweisen Übergang in der Struktur eingesetzt.

Zu den Vorzügen der Flachpressplatten gehört, dass sie sich gut verarbeiten lassen. Da in allen Richtungen der Plattenebene nahezu die gleiche Biegefestigkeit gegeben ist, braucht man beim Bearbeiten nicht auf das Einhalten einer bestimmten Richtung zu achten. Da Flachpressplatten eine ausgeprägtes Stehvermögen und eine geringe Flächenausdehnung aufweisen, lassen sich damit sehr gut großflächige Möbelelemente oder Bauteile für den Innenausbau realisieren.

Im Handel stehen Flachpressplatten in den Stärken 6 mm, 8 mm, 10 mm, 13 mm, 16 mm, 19 mm, 22 mm, 25 mm, 28 mm, 32 mm, 36 mm, 40 mm, 45 mm, 50 mm, 60 mm sowie 70 mm zur Verfügung.

Flachpressplatten können mit Farbe versehen (streichen, lackieren), mit Kunststoff beschichtet sowie in beliebiger Richtung mit einem Furnier belegt werden. Sie werden auch direkt in diversen Sonderausführungen z.B. als furnierte Spanplatten, Spanplatten mit dekorativer Kunststoffbeschichtung, Spanplatten mit extrafeiner Deckschicht, Spanplatten mit Maserdekor, Spanplatten mit Grundierfolien-Beschichtung oder Spanplatten mit plastischer Oberfläche angeboten.

Eine verbreitete Sonderform der Flachpressplatte ist die kunststoffbeschichtete dekorative Flachpressplatte (Kurzzeichen: KF). Diese Spanplatten verfügen außen meist an beiden Seiten über eine harte Kunststoffschicht (Melaminharz) mit einer sehr hohen Widerstandskraft gegen Hitze, viele Laugen und Säuren, Farbstoffe und weitere Schadeinflüsse. Diese teilweise auch als KS-Platten bzw. kunststoffbeschichtete dekorative Holzspanplatten bezeichneten Holzwerkstoffplatten kommen beispielsweise als Arbeitsplatten in Küchen zum Einsatz.

Furnierplatte


Der Begriff Furnierplatte wird gelegentlich als Synonym für Sperrholz verwendet. Genau genommen handelt es sich bei der Furnierplatte, um eine Sperrholzplatte bei der die einzelnen kreuzweise aufeinander geleimten Holzlagen in Form von Furnieren vorliegen. Man spricht deshalb auch von Furniersperrholz. Das Kurzzeichen für die Furnierplatte ist FU.

Eine Furnierplatte setzt sich aus mindestens drei kreuzweise aufeinander geleimten Lagen Furnier zusammen. Darüber hinaus gibt es natürlich auch dickere Furnierplatten, die aus 5, 7, 9, 11 , 13, 15 oder mehr Lagen bestehen.

Holzwerkstoffe Aufbau von Furnierplatten Versatz Faserverlauf

Verglichen mit Vollholz zeichnen sich Furnierplatten durch eine höhere Festigkeit aus. Furnierplatten arbeiten aufgrund der abgesperrten Verleimung kaum, da höchstens in jeder Richtung das Längenschwindmaß der eingesetzten Holzart erreicht wird.

Furnierplatten sind gut zu verarbeiten und können im Möbelbau ideal für die Herstellung großer schlichter Flächen eingesetzt werden. Im Handel stehen Furnierplatten in den Stärke 4 mm, 5 mm, 6 mm, 8 mm, 10 mm und 12 mm zur Verfügung.

Besonders dünne Furnierplatten bezeichnet man auch als Flugzeugsperrholz, was unter anderem damit zusammenhängt, dass dieser Holzwerkstoff überwiegend im Modellbau genutzt wird. Flugzeugsperrholz wird häufig aus Birke bzw. Birkenfurnier gefertigt, steht aber auch in anderen Ausführungen z. B. aus Mahagoni zur Verfügung. Bei Flugzeugsperrholz gibt es Platten mit einer Dicke von 0,8 mm, 1,2 mm, 1,5 mm, 2 mm, 2,5 mm und 3 mm. Ab 4 mm ist die Rede von Furnierplatte bzw. Furniersperrholz (s. o.).

Dickere Furnierplatten mit einer Stärke von 13 mm oder mehr, nennt man Multiplexplatten.

Furnierplatten werden zudem auch in diversen Sonderausführungen hergestellt. Die Unterschiede liegen dabei in der weiteren Bearbeitung der Oberfläche. So gibt es unter anderem Furnierplatten mit einer Auflage aus Schichtpressstoff, PVC oder Metall. Weiterhin bietet der Handel außerdem lackierte, kunstharzbeschichtete, maserbedruckte oder edelfurnierte Furnierplatten an.

Hartfaserplatten


Die zu den Holzfaserplatten gehörenden Hartfaserplatten bezeichnet man auch als harte Holzfaserplatten (Kurzzeichen: HFH). Sie lassen sich in der Regel sehr gut erkennen, weil sie meist aufgrund des Pressverfahrens auf der Rückseite eine raue Siebnarbe aufweisen, während die Vorderseite durch den Einsatz blanker Pressbleche glatt beschaffen ist. Harte Holzfaserplatten sind hellbraun bis dunkelbraun gefärbt.

Hartfaserplatten lassen sich gut verarbeiten, weil u.a. keine Rücksicht auf die Verarbeitungsrichtung genommen werden muss. Man muss allerdings beim Einsatz von Hartfaserplatten bedenken, dass diese bei Feuchtigkeitsschwankungen zur Dimensionsveränderung neigen.

Hartfaserplatten gibt es mit einer Stärke von 1,6 mm, 2 mm, 2,5 mm, 3 mm, 3,2 mm, 3,5 mm, 4 mm, 5 mm, 6 mm und 8 mm. Für die Herstellung dickerer Hartfaserplatten bis 30 mm Stärke werden aus dünneren Hartfaserplatten durch Verleimung (zwei- oder mehrfach) hergestellt.

Für den Bau von Möbeln bietet sich Hartfaserplatten beispielsweise für die Fertigung von Schubkastenböden oder Rückwände an.

Es gibt diverse Sonderausführungen bei den Hartfaserplatten für die verschiedensten Einsatzbereiche, wobei die Unterschiede in der Vergütung der Oberflächen (kunstharzlackiert, gelocht, kunststoffbeschichtet, furniert, maserbedruckt) zu finden sind. Hartfaserplatten mit einer geprägten Oberfläche werden auch als Kachelplatten bezeichnet.

Holzfaserplatten


Zur Herstellung von Holzfaserplatten werden Holz oder andere Faserrohstoffe, die Lignocellulose enthalten, eingesetzt. Die Konsistenz der Platten ergibt sich durch die Verfilzung der zerfaserten Rohstoffe sowie durch die Adhäsion (Verklebung) faserstoffeigener Bindemittel oder eigens zugesetzter Bindemittel.

Die Eigenschaften von Holzfaserplatten können je nach späterem Verwendungszwecks des Holzwerkstoffs angepasst werden. Dazu können unterschiedliche Pressdrücke und/oder Temperatureinwirkungen bei der Fertigung gewählt werden. Weiterhin lassen sich die Merkmale der Holzfaserplatten auch durch die Beimengung vergüteter Stoffe oder durch eine nachträgliche Behandlung der Oberflächen beeinflussen.

In Abhängigkeit von der Festigkeit und Dichte der Holzfaserplatten unterscheidet man zwischen porösen Holzfaserplatten (Kurzzeichen: SB oder HFD | Dichte: bis 400 kg/m³), mittelharten Faserplatten (Kurzzeichen: MB oder HFM | Dichte: 400 kg/m³ bis 560 kg/m³ bzw. in spezieller Ausführung auch 560 kg/m³ bis 900 kg/m³) und harten Holzfaserplatten (Kurzzeichen: HB oder HFH | Dichte: über 900 kg/m³). Darüber hinaus gehören auch die mitteldichte Faserplatte (Kurzzeichen: MDF | Dichte: über 600 kg/m³) und die kunststoffbeschichte dekorative harte Faserplatte (Kurzzeichen: KH) zur Gruppe der Holzfaserplatten.

Die porösen Holzfaserplatten (auch nur: poröse Faserplatten) werden in erster Linie für Isolierungen und Dämmungen (Wände/Decken) eingesetzt, weshalb man sie auch als Isolierplatten oder Dämmplatten bezeichnet. Die gute Schallabsorption und Wärmedämmung ergibt sich bei diesem Holzwerkstoff durch das lose Gefüge der Platten. Poröse Holzfaserplatten stehen mit unterschiedlichen Oberflächen (weiß, gelocht, geschlitzt) zur Verfügung. Sie sind regulär in den Stärken 6 mm, 8 mm, 10 mm und 12 mm erhältlich. Für Sonderkonstruktionen bietet der Handel zudem auch poröse Holzfaserplatten mit einer Dicke von bis 50 mm an.

Im Möbelbau werden mittelharte Holzfaserplatten bzw. mittelharte Faserplatten mit einer geringeren Dichte bis 560 kg/m³ sowie kunststoffbeschichtete dekorative Holzfaserplatten beispielsweise zur Herstellung von Schubkastenböden oder für Möbelrückwände genutzt.

Leimholzplatten


Die Leimholzplatten gehören eigentlich nicht zu den Holzwerkstoffen, da es sich dabei prinzipiell um Massivholzplatten handelt. Leimholzplatten sind aus einer Vielzahl von gesägten und gehobelten Vollholz-Stäben zusammengesetzt, die man mitunter auch als Lamellen bezeichnet. Die einzelnen Lamellen werden mithilfe von Weißleim verbunden, was den Leimholzplatten zu ihrem Namen verholfen hat.

Bei den Leimholzplatten kann die Breite der Lamellen unterschiedlich ausfallen. Einzelne Fehler in den Lamellen werden im Rahmen der Qualitätskontrolle in den bereits fertiggestellten Leimholzplatten korrigiert. Dazu kommen unter anderem spezielle "Flicken" zum Einsatz, die beispielsweise als Astspots bezeichnet werden.

Die meisten Massivholzmöbel werden aus Leimholzplatten gefertigt, weil es bei durchgängigen Massivholzplatten aus Vollholz sehr schnell zu einem Verzug bzw. Arbeiten des Holzes kommt, wenn die Massivholzplatten wechselnden Gegebenheiten bezogen auf das Raumklima ausgesetzt werden. Leimholzplatten sind hingegen formstabil. Zudem sind Massivholzmöbel aus Leimholzplatten bzw. in Stabverleimung wesentlich günstiger im Preis als Vollholzmöbel.

Weitere Informationen rund um Leimholzplatten bzw. die Stabverleimung finden Sie im Betten.de Schlafmagazin:

MDF


MDF ist die Abkürzung für medium density fiberboard. Auf Deutsch sprechen wir statt von MDF oder MDF-Platte auch von mitteldichter Faserplatte bzw. mitteldichter Holzfaserplatte. Hergestellt werden MDF Platten überwiegend aus Korkeiche und/oder dem Holz von amerikanischen Nadelbäumen, wobei die Holzfasern fein zerspant werden.

Die Oberflächen von MDF Platten sind geschlossen und homogen, während die Schmalflächen fein und dicht beschaffen sind. MDF hat zudem ein gutes Stehvermögen und dünstet kaum aus.

MDF Platten werden üblicherweise mit einer Dicke von 6 mm, 8 mm, 10 mm, 12 mm, 14 mm, 16 mm, 19 mm, 22 mm, 25 mm, 28 mm, 30 mm, 32 mm, 35 mm, 38 mm, 40 mm, 45 mm oder 50 mm gefertigt.

Da sich MDF gut bearbeiten lässt, wird es z. B. im Möbelbau verwendet, wenn gute Oberflächen mit Profilierung hergestellt werden sollen.

Multiplexplatte


Holzwerkstoffe Multiplexplatten beschichtetBei der Multiplexplatte – auch: Multiplex-Platte oder MPX-Platte – handelt es sich um eine Furnierplatte in besonders starker Ausführung: Furnierplatten mit einer Stärke ab 13 mm werden als Multiplexplatten bezeichnet. Sie können allerdings auch bis zu 80 mm dick sein. Eine Multiplexplatte setzt sich aus mindestens fünf Furnierlagen zusammen, kann aber auch aus bis zu 35 einzelnen Lagen Furnier bestehen, wobei eine Lage zwischen 0,8 mm und 2,5 mm dick ist.

Hergestellt werden Multiplexplatten überwiegend aus Birke. Vereinzelt werden aber auch Multiplexplatten aus Buche, Fichte oder Ahorn angeboten. Multiplexplatten sind sehr steif und überaus stabil.

Multiplexplatten dienen auch als Basis für die Herstellung so genannte Sieb-Film-Platten, welche umgangssprachlich meist fälschlicherweise als Siebdruckplatten bezeichnet werden. Siebdruckplatten bzw. Sieb-Film-Platten verfügen auf beiden Seiten über eine Beschichtung aus Phenolharz. Eine der beiden Seiten ist in der Regel angeraut. Verfügt die Siebdruck-Multiplexplatte beidseitig über glatte Oberflächen spricht man auch von einer Film-Film-Platte.

PVC-Folien


Die zu den thermoplastischen Kunststoffen gehörenden PVC-Folien (PVC = Polyvinylchlorid) werden in Bezug auf die Holzwerkstoffe zur Veredelung eingesetzt. Die Holzwerkstoffe werden mit PVC-Folien überzogen, um in erster Linie Einfluss auf die Optik zu nehmen. PVC-Folien stehen dazu in diversen Farben und "Narbungen" zur Verfügung.

Spanplatte


Bei den Spanplatten bzw. Holzspanplatten handelt es sich um plattenförmige Holzwerkstoffe auf Basis von Holzspänen oder Spänen von verholzten Rohstoffen.

Zur Herstellung von Spanplatten werden (Holz-)Späne mit Leimen auf Kunstharz-Basis unter großem Druck und starker Hitzeeinwirkung zu Platten gepresst. Als Holz-Rohstoffe kommen dabei sowohl die Späne von Harthölzern (Birke, Buche, Eiche, Esche) als auch von Weichhölzern (Fichte, Kiefer, Tanne) zum Einsatz.

Anhand der Art der Verleimungsart unterscheidet man bei den Spanplatten zwischen folgenden Ausführungen:

  • V 20 Verleimung | beständig beim Einsatz in Räumen mit generell niedriger Luftfeuchte, nicht wetterbeständig
  • V 100 Verleimung | beständig gegen hohe Luftfeuchtigkeit, eingeschränkt wetterbeständig
  • V 100 G Verleimung | beständig gegen hohe Luftfeuchtigkeit, eingeschränkt wetterbeständig, gegen holzzerstörende Pilze geschützt

Man unterscheidet außerdem generell anhand der Pressrichtung zwischen Flachpressplatten und Strangpressplatten.

Häufig werden Spanplatten als Trägerplatten eingesetzt. Sie werden dementsprechend mit Furnier oder Folie z.B. PVC-Folie versehen.

Sperrholz


Holzwerkstoffe Sperrholz SperrholzplattenUnter Sperrholz bzw. Sperrholzplatten versteht man Holzwerkstoffplatten, die sich aus kreuzweise übereinander bzw. aufeinander verleimten Holzlagen zusammensetzen. Auf diese Weise liegen das große Breitenschwindmaß und das geringe Längenschwindmaß der einzelnen Schichten übereinander. Da die Holzlagen bei der Herstellung des Sperrholzes fest miteinander verleimt werden, wird die einzelne Schicht am Arbeiten gehindert. Man spricht in diesem Zusammenhang davon, dass die Holzschicht abgesperrt wird, wodurch sich auch der Name des Holzwerkstoffs erklärt.

Sperrholz wird stets aus einer ungeraden Anzahl an Schichten gefertigt. Es kann dementsprechend über 3, 5, 7, 9, usw. Schichten bzw. Lagen verfügen.

Beim zu den Trägerplatten gehörenden Sperrholz unterscheidet man anhand der Art der Verleimung nach Innensperrholz und Außensperrholz, wobei es jeweils noch zwei Unterteilungen gibt. – Beim Innensperrholz gibt es Holzwerkstoffe mit Verleimung IF 20 (beständig gegen die typisch in Innenräumen zu erwartende Luftfeuchtigkeit) und Holzwerkstoffe mit Verleimung IW 67 (beständig bei höherer Luftfeuchtigkeit, kurzzeitige Einwirkung von Wasser bis 67 °C wird ausgehalten). In Bezug auf das Außensperrholz stehen Holzwerkstoffe mit Verleimung A 100 (beständig gegen Wassereinwirkung im Außenbereich, begrenzte Wetterbeständigkeit) und Holzwerkstoffe mit Verleimung AW 100 (witterungsbeständig, tropenbeständig) zur Verfügung.

Im Möbelbau wird Sperrholz z. B. für die Herstellung von Rückwänden für Schrankmöbel oder als Rahmenmaterial für Schubkästen eingesetzt.

Sperrholz bzw. Sperrholzplatten können unter anderem aus mehreren Lagen Furnier hergestellt werden. Derartige Holzwerkstoffe werden unter der Bezeichnung Furnierplatten angeboten bzw. als solche deklariert.

Strangpressplatten


Strangpressplatten sind Spanplatten, bei denen die Fertigung in der Art erfolgt, dass mit Leim vermengte Späne in durchgehend mittels eines Presskolbens in eine Strangpresse mit beheiztem Presskanal gedrückt werden. Bei diesem Verfahren entsteht quasi eine in der Länge endlose Platte, die in der Breite auf 1250 mm oder 1850 mm limitiert ist. Zur Herstellung der eigentlichen Einzelplatte wird die Endlosplatte dann entsprechend der gewollten Plattenlänge zugeschnitten bzw. abgelängt. Strangpressplatten werden auch als Strangpressvollplatten mit dem Kurzzeichen SV oder LMD bezeichnet.

Im Gegensatz zu den Flachpressplatten werden Strangpressplatten nicht ohne weitere Veredelung im Handel angeboten. Dieses liegt daran, dass dieser Holzwerkstoff aufgrund überwiegend aufrecht geschichteter Holzspäne eine sehr niedrige Biegefestigkeit aufweist (Querzugsfestigkeit ist hoch). Üblicherweise werden Strangpressplatten überfurniert oder mit einem anderen Material beplankt. So ausgeführt lassen sich Strangpressplatten beinahe genauso vielseitig wie Tischlerplatten verwenden, wobei bei der Herstellung von Böden damit zu rechnen ist, dass sich beim Einsatz von Strangpressplatten ein höheres Durchbiegen zeigt.

Eine Sonderform der Strangpressplatte sind die so genannten Röhrenplatten. Derartige Spanplatten verfügen über Hohlräume in Röhrenform, welche während des Pressprozesses durch den Einsatz ergänzender Heizröhren im Presskanal entstehen. Man bezeichnet die Röhrenplatten auch als Strangpressröhrenplatten mit dem Kurzzeichen SR. Sie sind leichter als herkömmliche Holzspanplatten und werden wie die regulären Strangpressplatten auch beinahe nur in überfurnierter Ausführung in Stärken von 23 mm bis 120 mm angeboten und verwendet. Sie dienen unter anderem zur Herstellung von Türmittellagen oder für Verkleidungen (Wand/Decke).

Tischlerplatten


Die Tischlerplatten (Kurzzeichen: TI) sind der Gruppe der Trägerplatten zugehörig. Sie sind üblicherweise aus drei Lagen aufgebaut (Verbundwerkstoff), wobei es hinsichtlich der Herstellung der Mittellage unterschiedliche Ausführungen bei den Tischlerplatten gibt:

  • Mittellage aus Lamellen | 2,5 mm starke Lamellen bzw. Streifen aus Schälfurnieren, miteinander verleimt | Lamellenplatten
  • Mittellage aus Stäbchen | 5 bis 8 mm starke Stäbchen aus Schälfurnieren, miteinander verleimt | Stäbchenplatten (Kurzzeichen: STAE)
  • Mittellage aus Streifen | 24 bis 30 mm starke Leisten, nicht verleimt | Streifenplatten (Kurzzeichen: SR)
  • Mittellage aus Stäben (Vollholz) | 24 bis 30 mm starke Brettstreifen oder Leisten, miteinander verleimt | Stabplatten (Kurzzeichen: ST)

Bei den Tischlerplatten wird quer zur Mittellage bzw. zum Kern der Platten (im Holzverlauf rechtwinklig) auf beiden Seiten mindestens eine Lage Furnier bzw. Sperrfurnier (auch Absperrfurnier) aufgeleimt. Durch die beidseitigen Sperrfurniere wird ein Verziehen der Tischlerplatte weitgehend verhindert. - Das Holz in der Mittellage kann nicht arbeiten.

Die Tischlerplatte gilt als ältester Holzwerkstoff aus industrieller Fertigung. Sie wird bereits seit 1898 für den Bau von Möbeln verwendet, was insbesondere mit der Verbreitung der Zentralheizungen in den Wohnungen zusammenhängt. Bedingt durch die Heizung wurde es trockner in den Räumen, was bei den damals verbreiteten Massivholzmöbeln zu Rissen geführt hat.

Tischlerplatten zeichnen sich durch eine hohe Stabilität aus. Sie dienen im Möbelbau überwiegend für die Herstellung selbsttragender Teile wie Korpus-Elementen, Fachböden oder ähnlichem.

Tischlerplatten sind in 13 mm, 16 mm, 19 mm, 22 mm, 25 mm, 30 mm und 38 mm Dicke erhältlich.

Es gibt Tischlerplatten auch mit einem Aufbau aus fünf Lagen, wobei es sich dann um edelfurnierte Tischlerplatten handelt, die im Kern die regulären drei Lagen aufweisen. Das Edelfurnier wird so auf die Tischlerplatte aufgebracht, dass seine Faserrichtung wieder in Richtung der Mittellage verläuft. Dementsprechend befindet sich die Edelfurnier-Lage rechtwinklig zur Faserrichtung des Sperrfurniers auf der Tischlerplatte.

Trägerplatten


Der Begriff Trägerplatte dient zur zusammenfassenden Kennzeichnung von MDF Platten, Spanplatten, Sperrholzplatten und Tischlerplatten.

Trägerplatten sind Holzwerkstoffe, welche als Alternative bzw. Ersatz für Massivholz im Möbelbau Verwendung finden. Je nach Einsatzzweck erfolgt eine Beschichtung der Trägerplatten, die in diesem Zusammenhang als tragendes Material bzw. Trägermaterial dienen, mit Furnieren oder Kunststoff- bzw. PVC-Folien. Darüber hinaus können Trägerplatten auch mit einer Lackierung versehen werden.

Umleimer


Die Kanten bei einzelnen Elementen im Möbelbau wie Möbeltüren, Fachböden oder auch Arbeitsplatten sollen in der Regel die gleiche Optik wie die Oberflächen des Möbelstücks oder Möbelelements aufweisen. Zu diesem Zweck werden so genannte Umleimer als umlaufende Kante eingesetzt. Umleimer können aus Massivholz, Furnier oder Kunststoff bestehen. Neben der dekorativen Funktion erfüllen Umleimer auch noch eine Schutzwirkung.

Vollholz


Von den Holzwerkstoffen ist das Vollholz abzugrenzen: Mit dem Begriff Vollholz werden alle Holzerzeugnisse oder Holzerzeugnisteile zusammengefasst, welche aus den Baumstämmen herausgeschnitten wurden und bei denen möglicherweise eine spanabhebende Weiterverarbeitung erfolgte, bei der allerdings keine mechanische oder mechanisch-chemische Veränderung des Holzgefüges vorgenommen wurde.

Holzwerkstoffe Vollholz

Beim Vollholz gibt es im Handel folgende Unterscheidung:

  • Bretter | Dicke < 40 mm
  • Bohlen | Dicke ≥ 40 mm | besäumt oder unbesäumt (ohne/mit Baumkante)
  • Leisten | quadratisch, rechteckig oder profiliert
  • Latten | Breite b < 8 cm und Querschnitt < 32 cm²
  • Kanthölzer | Breite b ≤ 6 cm und Höhe h < 20 cm
  • Balken | Breite b ≥ 7 cm und Höhe h ≤ 20 cm

Die genannten Holzerzeugnisse werden durch Sägen von Rundholz parallel zur Stammachse produziert. Zusammengefasst spricht man im Zusammenhang mit Brettern, Bohlen, Leisten, usw. auch von Schnittholz.

Bei Holz bzw. Vollholz handelt es sich um einen hygroskopischen (wasseranziehenden) Werkstoff, bei dem Volumen und Form Veränderungen unterworfen sind, wenn es zu Feuchtigkeitsschwankungen kommt: Im Zuge einer erhöhten Feuchtigkeitsaufnahme kann Holz quellen, während es beim Entzug von Feuchtigkeit schwindet. Dieser Quellungsprozess bzw. Schwindungsvorgang vollzieht sich lediglich unterhalb des Fasersättigungsbereiches, welcher sich bei circa 28% bis 33% Holzfeuchtigkeit, bezogen auf absolut trockenes (darrtrockenes) Holz, befindet. Umgangssprachlich spricht man in Bezug auf das Quellen oder Schwinden des Holzes davon, dass das Holz arbeitet.

Beim Vollholz bzw. beim Holzschnitt unterscheidet man zwischen drei Richtungen, die jeweils entscheidend dafür sind, wie stark Holz arbeitet, da es hierbei große Abweichungen gibt: Als tangentiale Richtung bezeichnet man den parallelen Verlauf zu den Jahresringen (Jahrringrichtung). Hierbei ist die Neigung zum Quellen bzw. Schwinden am stärksten ausgeprägt. In radialer Richtung (parallel zu den Markstrahlen, Holzstrahlrichtung) fällt das Quellen bzw. Schwinden etwas weniger stark aus, während das Holz in axialer bzw. longitudinaler Richtung (parallel zur Markröhre, Faserrichtung, Längsrichtung) nur in sehr geringem Maße arbeitet. Darüber hinaus unterscheiden sich die so genannten Schwind- und Quellmaße auch noch von Holzart zu Holzart, wobei der jeweilige Zellwandanteil im Holz den Ausschlag gibt.

Für weitere Informationen rund um Vollholz und verwandte Begriffe, empfehlen wir Ihnen den Besuch der Unterseite Holz im Betten.de Lexikon.

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