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Mit Schafschurwolle (auch Schurwolle genannt) wird eine Textilfaser bezeichnet, welche durch das Scheren eines lebenden Schafs gewonnen wird. Dabei kann die Schurwolle von verschiedenen Schafarten stammen, wie etwa von einem Merinoschaf oder Shetlandschaf. Schafe gelten als eines der ältesten Haustiere der Menschheit, welche bereits im Frühsteinzeitalter ihre Verwendung hatten. Aber auch heute ist der natürliche, nachwachsende Rohstoff von besonderer Bedeutung.
Schafwolle ist ein Naturprodukt, welches durch nichts Gleichwertiges ersetzt werden kann. Die Wolle vermittelt der menschlichen Haut eine wohlige und temperaturausgleichende Wärme. Sie ist sowohl schmutzabweisend als auch selbstreinigend und kann durch die gekräuselte Struktur der Fasern sowohl kühlen als auch wärmen.
Haptisch fühlt sich die Wolle angenehm weich und warm an und ist zudem sehr elastisch und knitterarm. Charakteristisch für die Schurwolle ist die hohe Saugfähigkeit: Sie kann bis zu 33 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich dabei nass anzufühlen. Die aufgenommene Feuchtigkeit kann rasch wieder an die Luft abgegeben werden.
Der hohe Anteil an Lanolin (Wollfett) ist für die selbstreinigende Eigenschaft verantwortlich, somit reicht ein "Bad" an der frischen Luft aus, um das Wollprodukt zu reinigen. Aber wie funktioniert das? Unter dem Mikroskop ist die Schuppenstruktur des Wollhaars erkennbar. Diese Schuppenstruktur fängt kleine Schmutzpartikel auf, welche beim Kontakt mit Sauerstoff (Auslüften) durch leichtes Schütteln wieder entweichen können. Einige Menschen sind auf das Lanolin allergisch, sodass diesen von einem Kleidungsstück aus Schafschurwolle, beziehungsweise nahezu allen Wollprodukten, abgeraten wird.
Die Wollgewinnung und Nutzung der Schafwolle lässt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Schon damals waren den Menschen die vielen Vorteile der Wolle bekannt, sodass die Wolle einen hohen Stellenwert im Leben der Menschen hatte. Besonders die Eigenschaft der Wärmeisolation hatte man sehr früh erkannt und angewandt.
Historiker gehen davon aus, dass früher das ganze Fell als Bekleidung verwendet wurde, bevor die Menschen anfingen, die Schafe zu scheren und nur die Wolle der Tiere zu verwenden. Bis heute hat sich die Wollfaser mit der Entwicklungsgeschichte der Menschen verwoben und zeigt immer wieder, dass diese für die Menschheit von großer Bedeutung ist.
Die Wolle wird bei lebenden Tieren entweder ausgekämmt oder geschoren. Es handelt sich hierbei um neue, direkt vom Schaf stammende Wolle und nicht um Reißwolle (Recyclingprodukt) oder Wolle von Fellen geschlachteter Tiere. Nach der Schur wird das Wollvlies nach Qualität und Farbe sortiert und anschließend gereinigt. Die gewaschene Wolle wird mithilfe einer Kardiermaschine gekämmt und aufgelockert, sodass sie anschließend gefärbt und versponnen werden kann. Das daraus entstandene Garn wird zu vielerlei Produkten verarbeitet.
Die Natur hat der Wolle eine Reihe von beachtlichen Merkmalen mitgegeben, welche die Menschheit für viele verschiedene Produkte sinnvoll nutzen kann. Durch die temperaturregulierende und atmungsaktive Eigenschaft wird Schafschurwolle gerne für Outdoorkleidung und wärmende Funktionskleidung verwendet. Aber auch für Bekleidung jeglicher Art greifen Verbraucher gerne zu diesen Wollfasern, um von den positiven Eigenschaften Gebrauch zu machen.
Durch die wasserabweisende und klimaregulierende Eigenschaft eignet sich Schafschurwolle bestens für Bettwaren, wie Bettdecken, Matratzenauflagen oder Matratzenschoner. Hierbei wird die Wolle zu Vliesen gekämmt, welche anschließend als Füllung verwendet werden können. Produkte mit aus diesem Material schaffen ein gesundes Schlafklima und sorgen für angenehme Temperaturen. Besonders dickere gesponnene Fasern werden für Wollteppiche oder Wohndecken verwendet.
In Schulen, Flugzeugen oder Bussen wird Schurwolle immer häufiger als alternativer Dämmstoff eingesetzt, da diese, wie bereits erwähnt, schwer entflammbar ist.
Eine Bettdecke mit dieser Materialbeschaffenheit eignet sich hervorragend für Personen, die nachts ein hohes Wärmebedürfnis haben und/oder zu verstärktem Schwitzen neigen.
Schurwollprodukte bedarf – wie alle Wollprodukte – einer speziellen Pflege. Durch die hohe Selbstreinigungskraft sollten Produkte aus Schurwolle nicht gewaschen werden. Weil sich der Schmutz nur oberflächlich absetzt, reicht meist ein Schütteln aus, um diesen zu entfernen. Sollte das Produkt stärker verschmutzt sein, waschen Sie es am besten per Hand oder mit einem speziellen Programm in Ihrer Waschmaschine und mithilfe eines dafür geeigneten Reinigungsmittels. Von zu hohen Temperaturen oder Schleudern wird abgeraten, da die Wollstruktur sonst zerstört und verfilzt werden würde.
Um Ihr Lieblingsstück vor Motten zu schützen, hängen Sie am besten ein Lavendelsäckchen in Ihren Kleidungsschrank.