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Ramie (Boehmeria nivea) bezeichnet eine Pflanzenart, die zu der Familie der Brennnesselgewächse gehört und ihren Ursprung im tropischen Ostasien hat. Heutzutage findet der Faseranbau auch vereinzelt in Europa und Südamerika statt.
Die Pflanzenfasern werden vorrangig in der Textilindustrie und Papierproduktion verwendet, die Pflanze selbst ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Chinagras, Leinen des Ostens
Die Pflanze stellt in Südostasien die älteste Kulturpflanze dar und wurde bereits vor 3.000 Jahren von Chinesen verwendet. Dort hat die Naturfaser in etwa denselben Stellenwert wie bei uns in Europa Leinen. Zudem konnten Archäologen nachweisen, dass bereits 5.000 und 3.300 v. Chr. Mumienbinden aus einem Gemisch aus Ramie und Leinen bestanden.
Ramie ist eine Stängelfaser beziehungsweise Bastfaser, kann eine Höhe von bis zu 2 Metern erreichen und ein Alter von 20 Jahren erlangen. Damit die Pflanze gedeihen kann, ist ein feuchtwarmes Klima notwendig. Geerntet werden kann die Pflanze bis zu viermal im Jahr. Dabei werden nur die bis zu 2 Meter langen Ruten geerntet, welche von den Blättern getrennt und anschließend aufgetrennt werden, um an das seidige leichte Gewebe im Inneren zu gelangen.
Das weiße Chinagras besitzt mehrere hervorragende Eigenschaften, die vergleichbar mit denen von Baumwolle und Leinen sind. Sie ist somit berechtigt eine der wichtigsten Kulturpflanze des Orients. Die Ramiefaser ist eine feine Naturfaser, die ein seidiges Gewebe besitzt. Mit dessen saugfähigen, kochfesten und stabilen Eigenschaften kann die Pflanze in vielerlei Bereichen Verwendung finden. Hinzu kommt, dass die Ramiefaser glänzend, haltbar und beständig ist und somit lange Zeit verwendbar ist. Zudem ist eine Chinagrasfaser etwa 2 bis 7 Mal länger als hochwertige Baumwollfasern und in etwa 2 bis 3 Mal dicker als Leinen- oder Hanffasern.
Gewonnen wird die hochwertige Naturfaser aus dem Bastteil des Stängels, welcher eine Länge von bis zu 350 Millimeter erreichen kann. Eine weitere positive Eigenschaft stellt die Nachhaltigkeit dar, denn es werden weder Pestizide, Bewässerungsarbeiten oder Bleichungsprozesse benötigt, da die Faser von Natur aus weiß ist, resistent gegen Schädlinge ist und eine vergleichsweise kurze Textilkette hat.
Obwohl Sie eine hohe Widerstandsfähigkeit und Elastizität aufweist, wird die Naturfaser nur selten als reine Faser für Textilien verwendet. Als Beimischung zu anderen Textilfasern ist sie jedoch sehr häufig aufzufinden, denn durch sie wird nicht nur der Glanz der Textilien, sondern auch die Stärke verbessert.
Bislang gilt die Verwendung von Ramiefasern in der Textilindustrie noch als etwas exotisch und wird nicht in großem Ausmaß genutzt. Besonders häufig ist die Ramiefaser in der Seilerei und Papierproduktion zu finden. Insbesondere kurze Ramiefaserreste werden für die Produktion von Banknoten oder Zigarettenpapier verwendet. Blätter und Enden der Sprossfaser können als Viehfutter für Rinder, Schweine und Geflügel eingesetzt werden. Hierbei ist jedoch auf den hohen Mineralgehalt zu achten, welchem mit Kupfersulfatgaben gegengesteuert werden muss, damit die Tiere keine Überversorgung mit Mineralien erhalten.
Speziell in Asien kommt das Chinagras auch für medizinische Zwecke zum Einsatz. Laut Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) soll es sowohl bei Harnwegsinfektionen als auch bei erhöhter Temperatur helfen.