Black November: ›
0 € Versandkosten** - ›
Mit Kapok sind die feinen Fasern des Kapokbaumes gemeint. Sie sehen ähnlich aus wie Baumwollfasern und lassen sich auch vergleichbar nutzen. Kapokfasern sind außerordentlich fein und flauschig, weshalb man sie auch Pflanzendaunen oder Pflanzenkaschmir nennt. Weil Kapok eine Naturfaser ist und zu den schnell nachwachsenden Rohstoffen gehört, erlebt das Material seit einiger Zeit ein Revival.
Pflanzenkaschmir
Die meisten Kapokbäume stehen in Malaysia, Indonesien, Java oder der Karibik. Es handelt sich um Wildpflanzen, die sich nur schwer kultivieren lassen. Jeder Baum entwickelt pro Jahr bis zu 1000 Schoten, welche die ovalen Fruchtkapseln in sich tragen. Fallen die Kapseln herab, werden sie gesammelt und geknackt. Aus dem Inneren quellen die wollig-weichen Kapokfasern heraus. Diese müssen nur noch von den Samenkörnern befreit werden und lassen sich dann umgehend verarbeiten.
Unter dem Mikroskop betrachtet erkennt man die spezifischen Merkmale der kurzen Fasern: Sie sind von innen hohl und besitzen eine dünne Außenschicht. Diese wiederum ist mit einem natürlichen Wachsgemisch ummantelt. Dank des filigranen Aufbaus sind die Fasern ein regelrechtes Leichtgewicht und wiegen sechs Mal weniger als Baumwolle.
Kapok weist viele positiven Eigenschaften auf, die sich die Textil- und Bettwarenindustrie zunutze macht.
Weil die Fasern so fein sind, fühlt sich Kapok einmalig weich, voluminös und zart an. Greift man in die aufgelockerten Faserbällchen hinein, fühlen sie sich wie feinste Daunen an.
Die Fasern sind in ihrem Inneren hohl. Deshalb besitzt Kapok eine ausgezeichnete Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung. Weil das Material so atmungsaktiv ist, hat sich Kapok insbesondere als Füllmaterial für Unterbetten bewährt.
Jede auch noch so feine Faser ist mit einer dünnen Schicht aus Wachs überzogen. Aus diesem Grund nimmt das Material weder Wasser noch Feuchtigkeit auf. Ein klarer Vorteil für Menschen, die nachts stark schwitzen und ein trockenes Liegegefühl bevorzugen.
Die wachsartige Oberfläche ist auch dafür verantwortlich, dass Mikroorganismen wie Pilze, Viren und Bakterien darauf keinen Nährboden finden. Aber: Dieser Effekt besteht nur, solange die Wachsschicht intakt ist.
Eine Reinigung mit Wasser bzw. Waschmittel ist nicht nötig – schließlich nimmt das Material dank der natürlichen Wachsschicht quasi keinen Schmutz auf. Zur regelmäßigen Pflege gehört es vielmehr, die Fasern immer mal wieder aufzuschütteln, auszuklopfen und von oberflächlichem Schmutz zu befreien. In den Sommermonaten sollten die Kissen und Matratzen regelmäßig gelüftet werden und zwei bis dreimal im Jahr einen Tag dem Sonnenlicht ausgesetzt sein.
Mischgewebe, die nur einen geringen Anteil Kapokfasern aufweisen, lassen sich meist in der Waschmaschine waschen.
Kapok geriet jahrelang in Vergessenheit und wurde insbesondere von den Chemiefasern vom Markt gedrängt. Mittlerweile steigt die Nachfrage aber wieder an.
Hintergrund ist, dass sich Kapokbäume nicht wie gewohnt auf Plantagen züchten lassen. Deshalb stammen nahezu alle gehandelten Kapokfasern aus Wildsammlungen. Der Vorteil für den Konsumenten: Das Rohmaterial ist frei von chemischen Düngemitteln oder sonstigen Rückständen der Pflanzenzucht.
Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass sich die Naturfaser rückstandsfrei kompostieren lässt. So wie Baumwolle auch, zersetzen sich die Fasern einfach wieder.
Wissen muss man zudem, dass Kapokbäume besonders groß und ausladend heranwachsen. Sie binden somit sehr viel CO2 innerhalb der Luft und tragen zum Klimaschutz bei.
Ein letzter Pluspunkt ist, dass die heimische Bevölkerung durch das Sammeln und Aufbereiten der Kapokfasern in die Wertschöpfungskette eingebunden ist. So könnten die Menschen eher dazu bereit sein, die Wälder vor Abholzung zu schützen. Insofern könnte jeder natürlich wachsende Kapokbaum auch dazu beitragen, den Lebensraum diverser Wildtiere zu sichern.