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Formbeständigkeit bezeichnet im weitesten Sinne die Stabilität eines Werkstoffes und inwiefern sich dieser durch Druckausübung und Wärme aus seiner ursprünglichen Form bringen lässt. Häufig wird der Begriff auch gleichgesetzt mit der Haltbarkeit eines Materials, was jedoch rein wissenschaftlich nicht gänzlich korrekt ist.
Den Begriff der Formbeständigkeit wird vor allem im Bereich der Textilien und Fasern sowie bei Kunst- und Schaumstoffen gebraucht.
Formstabilität, Haltbarkeit
Wenn bei Textilien von formbeständig gesprochen wird, bedeutet das, dass diese auch über einen längeren Zeitraum hinweg in Form bleiben und besonders bei der Reinigung und Pflege (Waschen und Bügeln) nicht eingehen oder sich verändern. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Stoffe aus natürlichen Materialien oder aus Polyesterfasergemische handelt. Häufig kommen auch Mischformen vor, um die positiven Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien herauszufiltern, miteinander zu verbinden und dadurch ein möglichst lang haltbares Produkt zu kreieren.
Besonders bei Matratzen und Schaumstoffen wird von einer Formbeständigkeit unter Wärme- und Druckeinfluss gesprochen. Im Gegensatz zu Textilien, ist das Schrumpfen zu vernachlässigen. Im Detail: Bei Matratzen geht es darum, dass an den Stellen, auf welchen beim Schlafen Druck ausgeübt wird, anschließend keine Kuhlen oder Dellen erkennbar sind. Sowohl bei Latexmatratzen als auch bei allen Schaumstoff-Matratzen sollte dies gegeben sein. In diesem Zusammenhang ist auch das Raumgewicht des Schaumstoffes bzw. des Latex entscheidend, denn je höher das Raumgewicht, desto hochwertiger und beständiger ist die Matratze.
Die Bestimmung der Formbeständigkeit in Bezug auf Wärme wurde bereits 1924 in der Kunststoffprüfung eingeführt. In Deutschland wurde damals nach dem Martens-Verfahren eine Testreihe entwickelt, die den Biegeanspruch überprüfen sollte. Es wurde getestet, inwiefern eine Probe unter erhöhten Temperaturen ihre Ursprungsform beibehalten kann. Bei dem Verfahren von Martens werden die Proben senkrecht in zwei Einspannknöpfe mit Widerhaken gespannt und konstanten Biegebeanspruchungen ausgesetzt. Anschließend werden die Proben in einem Wärmeschrank drastischen Temperaturen ausgesetzt und am Ende in Bezug auf die Ursprungsform analysiert.