Barchent
Betten.de Lexikon – Wissenswertes von A-ZMit Barchent wird ein Mischgewebe bezeichnet, bei welchem der Schussfaden aus Baumwolle und der Kettfaden aus Leinen besteht. In der Regel wird Barchent in einer dichten Köperbindung gewebt.
Welche Geschichte hat das Mischgewebe?
Seinen Ursprung hat das Gewebe im nahen Orient und bedeutet im Arabischen "Stoff aus Kamelhaar", beziehungsweise im Persischen "Schafwolle". Das Gewebe ist schon lange Zeit bekannt und wurde bereits im 14. Jahrhundert von den Schwaben, Böhmen und in Schlesien vermehrt gewebt und für Oberstoffe und Weißwäsche verwendet. In den damaligen Barchent-Webereien erfolgte sowohl die Garnherstellung als auch die Webung selbst. Besonders populär wurde das Baumwoll-Leinen-Gewebe durch den direkten Vergleich mit Leinen und Baumwolle, da das Gewebe zum einen leichter als Leinen war und sich zudem, dank des Baumwollanteils, sehr gut einfärben ließ. Ende des 19. Jahrhunderts kam es nach und nach zu dem Erliegen der Barchentwebereien, da besser geeignete Gewebe gefunden wurde, die mehr gewirkt und leichter gewebt waren. Heute wird der Stoff nur noch selten verwendet.
Welche Eigenschaften hat Barchent?
Das Mischgewebe gibt es sowohl glatt als auch einseitig bzw. beidseitig angeraut. Das Anrauen erfolgt beispielsweise durch eine Kardendistel, durch welche der Stoff seine flaumartige Oberfläche erhält.
Zu den weiteren Eigenschaften zählen die Hautfreundlichkeit und Leichtigkeit, die den Stoff im Altertum und im Mittelalter besonders populär machten. Barchent besitzt zudem durch die wollige Oberfläche ein hervorragendes Wärmevermögen und die Möglichkeit des einfachen Einfärbens.
Wofür wird Barchent verwendet?
Barchent wurde in verschiedenen Qualitäten produziert und nach anschließender Farbgebung für Kleidung und Bettwäsche verwendet. Nicht selten wurde das Mischgewebe auch als Futterstoff verwendet. Durch die wollige Oberfläche und das hervorragende Wärmevermögen wird Barchent häufig für Winterbettwaren und Winterkleidung eingesetzt und verwendet. Auch bezüglich der Reinigung bedarf es keine speziellen Anforderungen. Der Stoff kann problemlos bei 60 °C gereinigt werden.