Zoom-Fatigue – Was ist das und was hilft?
Unter Zoom-Fatigue versteht man Erschöpfungszustände oder Müdigkeit, welche durch die Teilnahme an Videokonferenzen oder virtuellen Meetings verursacht werden. Da diese besonders häufig durch Nutzung der Software bzw. des Dienstes Zoom durchgeführt werden, spricht man von Zoom-Fatigue.
Der aus der französischen Sprache stammende Begriff Fatigue bedeutet Erschöpfung oder Müdigkeit. Gemeint ist damit ein Zustand von geistiger oder körperlicher Erschöpfung, welcher häufig durch Stress, Anstrengung oder auch einen Mangel an Schlaf hervorgerufen wird. Fatigue kann sich in verschiedenen Formen zeigen und in diesem Zusammenhang u. a. als körperliche Erschöpfung, geistige Ermüdung oder auch als Mischung aus beidem auftreten.
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Der Ausdruck Zoom-Fatigue wurde zu Zeiten der COVID-19-Pandemie populär, denn viele Menschen waren da vermehrt auf Videokonferenzen und Online-Meetings angewiesen, um die berufliche Kommunikation aufrechtzuerhalten, an virtuellen Veranstaltungen teilzunehmen oder schlichtweg Sozialkontakte zu pflegen.
Statt von Zoom-Fatigue ist manchmal allgemeiner auch die Rede von Technologie-Fatigue, wobei sich dieser Begriff nicht nur auf Erschöpfung oder Müdigkeit in Verbindung mit Online-Meetings bezieht, sondern allgemein auf Erschöpfung oder Müdigkeit, welche durch die Nutzung von Technologien hervorgerufen wird.
Weitere Synonyme für Zoom-Fatigue sind z. B. Zoom-Müdigkeit, Online-Müdigkeit oder Videokonferenz-Erschöpfung.
Welche Ursachen hat Zoom-Fatigue?
Die Gründe für das Auftreten von Müdigkeit und Erschöpfung durch die Teilnahme an virtuellen Meetings können unterschiedlich sein:
Das fortwährende Betrachten von Bildschirmen macht eine erhöhte visuelle Aufmerksamkeit notwendig. Dieses gilt in besonderem Maße, wenn im Rahmen einer Zoom Konferenz mehrere Personen gleichzeitig angezeigt und „im Auge behalten“ werden müssen.
Durch die Technik kann es zu besonderen Herausforderungen kommen. So können beispielsweise Probleme mit der Audio- oder Videoqualität sowie Schwierigkeiten mit der Internetverbindung für zusätzlichen Stress sorgen.
Bei Videokonferenzen ist die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, da man vor dem Bildschirm bzw. vor der Kamera bleiben muss. Auf diese Weise kann physische Anspannung entstehen.
Es fällt bei Videokonferenzen bzw. Online-Meetings meist schwerer sich auf Bildschirminhalte und Gespräche zu konzentrieren. Es ist im Gegensatz zu persönlichen Kontakten zudem meist schwerer nonverbale Signale der Mitmenschen wahrzunehmen und richtig zu deuten.
Wie äußert sich Zoom-Fatigue? Welche Symptome gibt es?
Online-Meetings und Videokonferenzen beanspruchen die Teilnehmer sowohl physisch als auch psychisch. Im Rahmen einer Zoom-Fatigue können sich unter anderem folgende Symptome bemerkbar machen:
- Konzentrationsschwierigkeiten, eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit
- Erhöhte Reizbarkeit und Genervt-sein
- Ungeduld
- Unausgeglichenheit
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Sehstörungen
Zoom-Fatigue kann außerdem in seltenen Fällen auch Schlafstörungen oder Magenprobleme mit sich bringen.
Welche Risiken gehen mit Zoom-Fatigue einher?
Wer unter den Symptomen einer Zoom-Fatigue leidet, der sollte dieses als Warnung sehen, ernst nehmen und versuchen, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Unternimmt man nichts gegen die Zoom-Fatigue, kann dieses zu weiteren schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. So kann es durch Zoom-Fatigue z. B. zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch zu Burnout oder Depressionen kommen.
Was kann man gegen Zoom-Fatigue tun bzw. wie kann man Zoom-Fatigue vorbeugen?
Generell sollte man versuchen, so wenig Online-Meetings wie nötig abzuhalten. Deshalb ist es sinnvoll, vor der Durchführung von virtuellen Meetings abzuwägen, ob es bessere Alternativen zur Klärung wie z. B. ein Telefonat oder ein persönliches Treffen gibt. Soll es ein Online-Meeting werden, sollte man genau überdenken, wer unbedingt daran teilnehmen sollte, um die Personenanzahl so gering wie möglich zu halten.
Bevor man in ein Online-Meeting bzw. eine Videokonferenz geht, sollte man prüfen, ob die Technik in Ordnung ist und sowohl die Hardware als auch die Software auf reibungslose Funktionalität checken.
Da die Ermüdung bei Onlineveranstaltung schneller einsetzt, sollten diese zeitlich immer kürzer als Präsenz-Treffen angesetzt werden.
Um den Erschöpfungsfaktor bei der Durchführung von Online-Meetings und Videokonferenzen zu reduzieren, sollte man sicherstellen, dass diese gut moderiert werden. Um die Teilnehmer gut bei Laune zu halten, empfiehlt es sich längere virtuelle Veranstaltungen durch kleine humoristische Einlagen, Bewegungspausen und Wechsel in der Methodik aufzulockern.
Bei virtuellen Meetings, die über mehrere Stunden gehen, sollte man nach jeder Stunde eine Pause von mindestens 10 Minuten einplanen. Während dieser Zeit sollten die Teilnehmer versuchen etwas für ihre Gesundheit und zur Vorbeugung von Zoom-Fatigue tun. Hilfreich ist z. B. ein Gang an die frische Luft, Bewegung oder das Durchführen von Übungen zur Augenentspannung.
Wer an mehreren Meetings an einem Tag teilnehmen muss, sollte darauf achten, dass zwischen den einzelnen virtuellen Zusammenkünften ausreichend Pausenzeiten gegeben sind.
Wenn man Probleme damit hat, dass man sich während des Online-Meetings selbst am Bildschirm sieht, sollte man die Selbstansicht ausblenden oder anderweitig abdecken. Sollte die Möglichkeit bestehen, kann man natürlich auch einfach die Kamera ausschalten.
Der Arbeitsplatz sollte nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet werden, so dass während der virtuellen Meetings eine gesunde Körperhaltung bei ausreichender Beleuchtung möglich ist.