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Matratzenkern

Betten.de Lexikon – Wissenswertes von A-Z

Matratzen-Komponenten Aufbau MatratzenkernDer Matratzenkern ist im wahrsten Sinne des Wortes das Kernstück der Matratze. Er befindet sich vertikal im Inneren der Schlafunterlage. Es kann aus unterschiedlichen Naturmaterialien, aus verschiedenen Schaumstoffen bzw. Latex, aus Stahlfedern oder einer Kombination verschiedener Materialien bestehen.

Ummantelt wird der Kern meist von verschiedenartigen Abdeckungen und textilen Überzügen. Sie sorgen für ein oberflächlich angenehmes Liegegefühl und verschließen den Kern zu allen Seiten. Von außen ist nur der Matratzenbezug sichtbar.

Wozu ist der Matratzenkern gut?


Die versteckt liegende Schicht bestimmt maßgeblich das Liegegefühl der Matratze. Der Kern sorgt somit in erster Linie für die ergonomische Anpassungsfähigkeit, die Gesamtfestigkeit und die Atmungsaktivität der Matratze. Dafür wird der Kern meist in verschiedene Zonen eingeteilt (siehe auch 7-Zonen-Matratze). So kann das innere Federungssystem genau an den Stellen nachgeben, die stärker belastet werden – in der Regel der Bereich auf Höhe des Beckens und der Schultern.

Was muss ein guter Matratzenkern können?

  • So stabil und stützend sein, dass sich der Körper selbstständig darauf linear ausrichten kann.
  • Andererseits so punktelastisch und flexibel sein, damit eine ergonomisch korrekte Lagerung der Wirbelsäule in der bevorzugten Schlafposition möglich ist.
  • Ferner sollte der Kern luftdurchlässig sein, damit Feuchtigkeit und Wärme aus dem Polster abgeleitet werden können.
  • Wichtig ist, dass der Kern mit dem jeweiligen Lattenrost harmoniert – nicht jedes Kernmaterial ist für jeden Lattenrost geeignet.
  • Letztlich sollte der Kern für körperlich eingeschränkte Personen nicht zu schwer sein, damit sich die Matratze bequem drehen und wenden lässt.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Matratzenkerne


Mittlerweile stehen viele unterschiedliche Materialien zur Auswahl, die das Kernstück einer Matratze darstellen können. Achten Sie darauf, dass der Matratzenkern Ihre Bedürfnisse widerspiegelt.

Federkern

SprungfedermatratzeHier besteht der Matratzenkern entweder aus einem flächigen Gebilde aus Stahlfedern (Bonellfederkern) oder aus einzeln in Taschen eingenähten Sprungfedern, den sogenannten Taschenfedern oder Tonnentaschenfedern. Die (Tonnen-)Taschenfedern bieten eine effiziente Punktelastizität, denn sie reagieren jeweils einzeln auf Belastungen. Weil genügend Luft im Kern zirkulieren kann, gilt die Federkernmatratze als äußerst atmungsaktiv und für stark schwitzende Personen geeignet. Der Nachteil der metallenen Federn ist, dass diese (bis auf sehr hochwertige Ausnahmen) für stark verstellbare (Elektro-)Lattenrost eher nicht geeignet sind.

Kaltschaumkern

Kaltschaumkern mit ZonenDabei besteht der Kern aus einem aufgeschäumten offenporigen Schaumstoff. Dieser kann, je nach gewünschter Liegeeigenschaft nochmals spezifisch geformt, ausgeschnitten, mit Löchern versehen und gestanzt sein (sog. 3D-, Würfelschnitt- oder Wellen-Profile). Der Kern einer Kaltschaummatratze gilt ebenfalls als sehr atmungsaktiv und feuchtigkeitsdurchlässig, weshalb Personen mit Nachtschweiß gerne auf dieses Material zurückgreifen. Außerdem passt sich Kaltschaum den Konturen des Körpers sehr gut an, sodass sowohl Bauch- und Rückenschläfer als auch Personen, die die Seitenlage bevorzugen, ein passendes Matratzenmodell finden.

Bei Kaltschaum (und allen anderen Schaummatratzen) bestimmen Raumgewicht und Stauchhärte meist den Härtegrad samt Belastungsgrenzen sowie das Liegegefühl. Einschnitte und Oberflächenprofile ergeben dann die Einteilung in unterschiedliche Zonen und daraus resultierend die Eignung für Rücken-, Bauch- und Seitenschläfer. Nachtteilig bei Kaltschaum: Matratzen mit diesem Material benötigen einen Lattenrost, dessen Leisten nicht zu weit auseinanderliegen, damit sie sich nicht im Zwischenabstand durchdrücken.

Viscoschaumkern

Viscoelastische MatratzeIn diesem Fall besteht der Kern aus einem thermoelastischen Viscoschaum (auch Memory Foam genannt), der sich an den Aufliegedruck des Schläfers anpasst und "erinnert". Der Vorteil: Der Untergrund schmiegt sich weich an und sorgt für eine ausgezeichnete Druckentlastung mit nahezu schwerelosem Liegegefühl. Auch bietet das Material kaum einen Nährboden für Milben, weshalb Allergiker gerne zu einem solchen Modell greifen.

Der Kern aus Memory Foam braucht jedoch eine gewisse Zeit, um in seine ursprüngliche Form zurückzufinden. Für Schläfer, die sich in der Nacht häufig drehen, sind Viscomatratzen deshalb eher nicht zu empfehlen. Darüber hinaus gilt Viscoschaum als temperaturabhängiges Material, weshalb eine Schlafzimmer-Temperatur von 18 °C nicht unterschritten werden sollte. Des Weiteren ist Memory Foam durch seine Anschmiegsamkeit eher wärmend, wodurch stärker schwitzende Personen darauf verzichten sollten.

Gelschaumkern

Hylex-Schaumfeder von MALIEUnter Gelmatratzen im eigentlichen Sinne versteht man Matratzen, die mit einem zähflüssigen, schweren Gel gefüllt sind und ähnlich wie Wasserbetten funktionieren. Diese bieten jedoch wenig Stützkraft und nur bedingt eine ergonomisch korrekte Lagerung. Deshalb werden heutzutage meist Kerne aus aufgeschäumtem Gel (Gelschaum, Markenname: Gelax®) verwendet, das leicht und überaus flexible ist. Häufig sind Gelschaumkerne in Kombination mit Kaltschaum zu finden.

Gelschaum versteht sich als Weiterentwicklung des Viscoschaums, denn die Gelschaumschicht ist temperaturunabhängig und sehr atmungsaktiv, weshalb sie auch für stärker schwitzende Menschen geeignet ist und in kühlen Schlafräumen verwendet werden kann. Trotzdem bietet sie ähnliche Vorteile wie die punktgenaue, druckentlastende Anpassung mit nahezu schwerelosem Liegegefühl. Nachtteile: Für Bauch- und schwere Rückenschläfer ist die meist weichere Auflageschicht nicht geeignet. Darüber hinaus benötigt Gelschaum einen Lattenrost mit einer hohen Anzahl an Leisten.

Latexkern

Matratzen-Komponenten LatexEine Matratze mit Latexkern gilt als überaus anpassungsfähig und punktelastisch. Die während des Aufschäumprozesses entstehenden Luftkanäle sorgen für eine durchgehende Belüftung und unterstützen die Elastizität der Matratze. Im Handel sind sowohl synthetische Latexmatratzen als auch solche aus Naturlatex erhältlich. Die natürliche Variante gilt dabei als deutlich langlebiger, jedoch auch als kostenintensiver.

Nachtteil: Latexkerne sind sehr biegsam, elastisch und besitzen ein hohes Eigengewicht, was beim Wenden und Beziehen der Matratze zu Problemen führen kann. Ältere und körperlich eingeschränkte Personen sollten daher lieber zu einer Alternative aus Kalt-, Visco- oder Gelschaum greifen.

Kokoskern

Kokos-KautschukBei den Naturmatratzen hat Kokos klar die Nase vorne. Die Fasern lassen sich zu einem robusten und leichten Matratzenkern verarbeiten, dem Nässe wenig anhaben kann. Wird der Kern mit Latex kombiniert sowie mit Schichten aus Baumwolle, Rosshaar oder Schafschurwolle ummantelt, ist die Matratze äußerst atmungsaktiv.

Baumwollkern

Baumwollkern FutonmatratzeEin Kern aus Baumwolle wird meist nur noch bei traditionellen asiatischen Futonmatratzen verwendet. In dem Fall werden mehrere Schichten verschiedener Baumwoll-Vliese so miteinander kombiniert, dass eine bequeme und stabile Liegefläche entsteht. Weil der Untergrund kaum elastisch oder druckentlastend ist, wird ein baumwollener Kern von leichten Personen bevorzugt.

Um eine bessere Anpassungsfähigkeit zu erreichen, werden Baumwollkerne auch mit Latex, Kokos und Schaumstoff kombiniert. In diesen Fällen bestehen die äußeren Kernschichten aus Baumwolle, die anderen Materialien befinden sich hingegen im Inneren.

Was ist, wenn der Kern kaputt geht?


Wenn Sie tiefe Dellen, unregelmäßige Vertiefungen oder ungewöhnliche Geräusche wahrnehmen, könnte der Matratzenkern punktuell beschädigt sein. Je nach Beanspruchung und Qualität der Matratze hat diese übrigens nach ca. 10 Jahren ihren Lebensabend erreicht und sollte ausgetauscht werden. Eine Reparatur von Matratzen ist hingegen kaum möglich ist.

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