Köperbindung
Betten.de Lexikon – Wissenswertes von A-ZBeim Weben gibt es drei verschiedene Webarten, die sich hinsichtlich der Anordnung der Kettfäden und Schussfäden unterscheiden. Bei der Köperbindung handelt es sich neben der Leinwandbindung und der Atlasbindung um die dritte Bindungsart von Geweben.
Schon in der Jungsteinzeit haben die Menschen Gebrauch von Gewichtswebstühlen gemacht und verschiedene Gewebe damit produziert. Erst mit der Zeit entwickelte sich der Webstuhl über den Lendenwebstuhl, Grubenwebstuhl und den Trittwebstuhl bis hin zur mechanischen Spinnmaschine, wobei letztere die Geschwindigkeit des Webens fast verdoppelte.
Synonyme
Croisé, Serge, Twill
Eigenschaften der Köperbindung
Bei der Köperbindung wird der Schussfaden nicht gleichmäßig mit dem Kettfaden verwebt wie es bei der Leinwandbindung der Fall ist, sondern geht unter dem Kettfaden hindurch und anschließend über zwei oder mehr Kettfäden hinweg. In der nächsten Reihe beginnt der Rhythmus um einen Kettfaden zur Seite verlagert. So entsteht das für die Köperbindung charakteristische diagonale Muster, welches auf dem Gewebe selbst ersichtlich ist.
Es gibt zahlreiche Ableitungen dieser Grundbindungsart, die sich zudem in ihrer Dichte unterscheiden:
-
Der Fischgratköper (auch Gradl genannt) entsteht durch einen Wechsel der Gratrichtung, bei welchem die Bindungspunkte um einen oder mehrere Schüsse verschoben wird.
-
Der Breitgratköper weist sehr breite Grate auf, die aus mindestens zwei Kett- oder Schusshebungen bestehen.
-
Kreuzköper zeigen hingegen nicht die typischen Grate. Solche entstehen durch die Abwechslung eines S- und Z-Grats als auch die Halbierung des Rapports.
-
Diese Variante der Bindung ist auch unter dem Namen Zick-Zack-Köper bekannt. Für das charakteristische Muster sorgt ein Gratwechsel.
-
Bei dieser Ableitung der Köperbindung erfolgt eine gleichmäßige Verteilung der Schuss- und Kettfäden. Dies bedeutet, dass die Anzahl der Ketthebungen und -senkungen gleich sind.
-
Ein Mehrgratköper ist das Gegenteil des Gleichgratköpers. Hierbei ist die Anzahl der Ketthebungen und -senkungen unterschiedlich.
Um eine Köperbindung genauer bezeichnen zu können, ist der Verlauf der Grate zu beachten. Von einem S-Grat wird gesprochen, wenn sich die Verlaufsrichtung von links oben nach unten rechts erstreckt. Geht die Verlaufsrichtung von rechts oben nach links unten, wird von einem Z-Grat gesprochen.
Verwendung der Köperbindung
Das weltweit am meisten getragene Kleidungsstück, die Denim Jeans, ist ein klassisches Beispiel für die Anwendung der Köperbindung des Jeansstoffes. Im Gegensatz zu der Leinwandbindung überzeugt eine Köperbindung mit ihrer anschmiegsamen und trotzdem strapazierfähigen Eigenschaft. Diese variiert und ist abhängig von der verwendeten Bindung, der Fadendichte und dem verwendeten Garn. Zudem eignet sich eine dichte Köperbindung für daunendichte Kissenbezüge, Bettdecken oder robuste Matratzenbezüge.
Durch die variable Dichte der Webung können sowohl Produkte für den Winter (beispielsweise Flanell), als auch für den Sommer (beispielsweise Leinen) hergestellt werden und somit eine wärmende oder kühlende Funktion haben. In Kombination mit Baumwolle besitzt ein solches Gewebe mehrere positive Eigenschaften und kann somit zu einem feuchtigkeitsregulierenden Klima in Ihrem Schlafzimmer beitragen. Aber auch im Wohnzimmer finden Sie die Köperbindung wieder, wie etwa bei einem gewebten Teppich oder bei Tischtüchern.