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Beizen

Betten.de Lexikon – Wissenswertes von A-Z

kommode-gebeiztBeizen ist eine Oberflächenbehandlung, die in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommt. In der Möbelindustrie wird sie vorrangig für Holzarbeiten verwendet, um diese einzufärben und gleichzeitig die natürlichen Maserungsverläufe und Strukturen des Holzes zu erhalten. Beize eignet sich außerdem hervorragend, um Massivholzmöbeln einen antiken Look zu verleihen.

Andere Anwendungsgebiete des Beizens sind in der Küche (Fleisch und Fisch beizen), in der Textil- und Lederindustrie (Färbevorgang) sowie bei der Jagd (Abrichten von Vögeln) zu finden.

Synonyme


Gelbbeizen, Gelbbrennen, Brennen (Metall)

Anwendungsgebiete


Im verarbeitenden Gewerbe wird Beizen als eine Veränderung der Oberfläche verstanden. Dazu gehören unter anderem Farbanstriche und Ätzungen mittels Säuren oder Laugen. Bei der Metallverarbeitung und in der Galvanotechnik dient das Beizen dem Schutz der Oberfläche vor Oxidation. Bei Gold wird die Gelbbeize verwendet, um die typische Farbgebung des Edelmetalls zu verstärken.

In der Küche bezeichnet Beizen in erster Linie einen Würzvorgang. Besonders in Bezug auf Fisch oder Fleisch wird der Terminus verwendet. Man unterscheidet trockene Beize, die vorwiegend aus Salz und Gewürzen besteht und nasse Beize, wobei das Fleisch in Buttermilch, Öl, Sojasoße etc. eingelegt wird.

Den nächsten Bereich stellt die Verarbeitung von Leder, Holz und Textilien dar. Hier versteht man unter dem Begriff Beizen die farbliche Veränderung der Oberfläche. Das vierte Anwendungsgebiet für das Wort Beizen findet sich bei der Jagd. Wenn Greifvögel speziell dafür abgerichtet werden, nennt es sich Beizjagd.

Das Beizen von Holz


Durch eine Holzbeize kann man verschiedene optische Effekte erzielen. Die natürliche Holzmaserung und Jahresringe bleiben nicht nur sichtbar, sondern werden zusätzlich verstärkt. Je nach Art des Beizens kann der Vorgang das Holz auch vor Feuchtigkeit und Schimmel schützen. Bei einer Beize auf Wasserbasis muss das Holz aber danach noch mit einer entsprechenden Schutzschicht aus Wachs, Lack oder Holzöl behandelt werden.

Folgende optischen Veränderungen sind möglich:

  • der natürliche Holz-Farbton wird verstärkt
  • bei der Verarbeitung mehrerer Holzarten können die unterschiedlichen Farbtöne durch Beizen aneinander angeglichen werden
  • zum Einfärben des Holzes
  • um die natürliche Holzmaserung zu betonen

Das Ergebnis hängt maßgeblich von der Beschaffenheit des Holzes ab. Je nach Art und Härtegrad des Holzes wird die Beize unterschiedlich aufgenommen. Ziel ist daher nicht eine optisch einheitliche Oberfläche, sondern die farbliche Veränderung des Holzes, sodass es seine natürlichen Schattierungen beibehält. Die Beize dringt in die Oberfläche ein und hat den Vorteil, dass sie, da sie keine oberflächliche Schicht ist, nicht abplatzen kann. Die traditionelle Technik ist auch hervorragend zur Restauration edler Möbelstücke geeignet, da die natürlichen Holzstrukturen und somit auch der Charme des Möbels durch den Beizvorgang erhalten bleiben.

Welche Beizverfahren gibt es?

Es gibt verschiedenen Beizverfahren, die, je nach gewünschtem Effekt, Anwendung finden.

Farbstoffbeizen:
Beim Farbstoffbeizen werden Farbpigmente in einer Lösung, Wasser oder Spiritus gelöst und auf der Oberfläche aufgebracht. Die weichen Teile des Holzes nehmen mehr Farbpigmente auf, was dazu führt, dass die Maserung hinterher als Negativ sichtbar ist.

Chemisches Beizen:
Beim chemischen Beizen kommt es zu einer chemischen Reaktion zwischen Holz und Beize. Da das härtere Holz gerbstoffreicher ist, bindet es mehr Beize als das weichere Holz. Das hat den Effekt, dass die Maserung als Positiv erscheint.

Räucherbeizen:
Hierbei wird Holz mit Ammoniak und Salmiakgeist geräuchert oder vielmehr begast. Das Holz wird durch den Vorgang dunkelbraun oder fast schwarz. Je mehr Gerbsäure das Holz enthält, desto dunkler wird das Resultat. Wobei auch hier noch die Maserung sichtbar bleibt. Beim Räucherbeizen verändert sich jedoch nicht nur der Farbton, das Holz selbst wird geschmeidiger und weniger spröde. Außerdem wird es durch das Verfahren resistenter gegen den Befall von Insekten und Pilzen.

Bleichbeizen:
Hierbei wird unter Verwendung von Wasserstoffperoxid die natürlichen Farbstoffe des Holzes ausgebleicht und mit einer peroxidbeständigen farbigen Beize eingefärbt. Dies wird vor allem bei Hölzern gemacht, die nicht besonders farbstabil sind.

Wie funktioniert das Beizen?

Vor der Beize muss das Holz vorbereitet werden. Die Oberfläche sollte möglichst glatt sein. Dazu wird das Holz gewässert, bis sich die Holzfasern aufstellen. Nach dem Trocknen werden die Fasern fein abgeschliffen. Das vorherige Wässern ist deshalb wichtig, weil sich die Holzfasern sonst durch die Beize aufrichten würden und nachträglich nicht sauber abgeschliffen werden können. Sollten Sie das selbst machen wollen, reicht es warmes Leitungswasser mit einem Schwamm aufzutragen und hinterher die getrocknete Oberfläche mit einem Schleifpapier in 180er Körnung zu bearbeiten. Eventuell empfiehlt es sich den Vorgang zu wiederholen.

Außerdem muss die Oberfläche komplett frei von Staub, Harz und Leimresten sein, da diese Verunreinigungen durch den Beizvorgang verstärkt sichtbar werden würden. Zum Reinigen eignen sich eine Bürste und eventuell ein Lösungsmittel oder Kernseife.

Nach dem Reinigen wird die Beize mit einem breiten Pinsel oder noch besser mit einem Schwamm großzügig aber möglichst gleichmäßig aufgetragen. Erst entlang der Maserung, dann einmal quer und dann wieder entlang der Maserung. Nach etwa einer Viertelstunde Wartezeit kann die überschüssige Beize mit einem Lappen entfernt werden.

Nach etwa sechs bis acht Stunden ist die Beize so weit abgetrocknet, dass eine Schutzschicht aufgetragen werden kann. Je nach Verwendung des Holzes eignet sich dafür Lack, Holzöl oder Wachs. Es ist allerdings zu beachten, dass das Erscheinungsbild des Holzes durch die zusätzliche Schicht noch einmal verändert wird.

Was ist der Unterschied zwischen Beizen und Lasieren?


Das Beizen ist ein Vorgang, bei dem es lediglich darum geht, das Holz einzufärben. Es ist danach nicht vor Schimmel oder Feuchtigkeit geschützt. Um einen Schutzeffekt zu erhalten, muss das Holz nach dem Beizen noch mit einem entsprechenden Öl, Wachs oder Lack behandelt werden.

Bei einer Lasur geht es vor allem um die imprägnierenden Eigenschaften, die das Holz vor Witterungseinflüssen schützen sollen. Die Lasur ist häufig farblos, kann aber auch Farbpigmente enthalten.

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