Alles Wissenswerte über den Topper

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Topper

Verbunden mit dem Siegeszug der Boxspringbetten vergrößert sich auch das Angebot an Toppern stetig. Analog zur Bandbreite an herkömmlichen Matratzen werden auch die Topper in vielen verschiedenen Ausführungen hergestellt. Im Betten.de Schlafmagazin beschäftigen wir uns in diesem Artikel intensiv mit allen Themen rund um den Topper, beschäftigen uns mit den Unterschieden in Material sowie Ausstattung und geben Ihnen wertvolle Tipps zur Auswahl eines geeigneten Modells an die Hand.


Da sich nicht jeder etwas unter einem Topper vorstellen kann, beginnen wir mit einer kurzen Erklärung dazu:

Was ist eigentlich ein Topper genau?

Die Bezeichnung „Topper“ lässt sich auf den englischen Begriff „top“ zurückführen, was unter anderem mit Oberfläche oder Oberteil übersetzt werden kann. Gemeint ist damit eine dünne Matratze mit einer Höhe zwischen ca. vier und zehn Zentimetern, die als zusätzliche Bettausstattung auf die eigentliche Matratze gelegt wird. Weil der Topper in seinem Aufbau und seiner Funktion einer Matratze entspricht, wird er gelegentlich auch als Top-Matratze bezeichnet.

Wo werden Topper verwendet?

Topper beim Boxspringbett
In erster Linie gehören Topper als eine von drei Komponenten zum Aufbau von skandinavischen bzw. europäischen Boxspringbetten. Sie bilden dort nach Box und Matratze die oberste Schicht und eigentliche Liegefläche des Bettes.

Außerdem werden Topper auch immer mehr in Bettsystemen mit herkömmlicher Ausstattung aus Lattenrost und Matratze eingesetzt.

Welchen Nutzen bietet der Topper?

Durch die Verwendung eines Toppers lässt sich das Liegegefühl verfeinern, welches der Nutzer des Schlafsystems wahrnimmt. Bei einem gut auf die Matratze des Bettes abgestimmten Toppers fördert er diese zudem in ihrer Wirkung.

Was ein Topper nicht leisten kann:

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Aufgrund seiner geringen Stärke kann ein Topper die negativen Auswirkungen einer ungeeigneten Matratze nicht ausgleichen!

Als Alternative zur Anschaffung einer auf die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnittenen Matratze, bietet sich der Topper dementsprechend nicht an.

Da der Topper auf der eigentlichen Matratze liegt, erfüllt er auch eine gewisse Schonfunktion für diese und verlängert so ihre Lebensdauer.

Unterschied Topper und Matratzenauflage:

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Zur Schonung und zum Schutz der Matratze stehen neben dem Topper auch verschiedene Produkte zur Verfügung, die unter dem Begriff Matratzenauflagen zusammengefasst werden.

Auflagen aus Molton oder Kalmuck, welche zwischen Bettlaken und Matratze gelegt wird, gehören zu den klassischen Vertretern der Matratzenauflagen. Sie dienen zur Verbesserung der Betthygiene, weil sie Feuchtigkeit aufnehmen und so die Matratze vor Verschmutzung bzw. Verunreinigung schützen. Neben Molton und Kalmuck stehen derartige Matratzenschoner auch in Frottee-Qualität zur Verfügung. Für einen besonders hohen Matratzenschutz z.B. im Baby- oder Kinderbett empfiehlt sich die Verwendung einer Auflage in wasserdichter Ausführung.

Matratzenauflagen und Topper im Vergleich
Matratzenschonende Auflagen werden in verschiedenen Formaten angeboten. Besonders komfortabel in der Anwendung sind Matratzenauflagen, die als Spannbettlaken konzipiert sind.

Neben Auflagen zum Matratzenschutz stehen auch zusätzliche Bezüge in dieser Kategorie zur Verfügung, welche als Encasings bezeichnet werden. Encasings umhüllen die komplette Matratze samt eigentlichem Bezug. Sie werden aus speziell ausgerüsteten Materialien gefertigt und bieten dem Nutzer so wirksamen Schutz vor Milben, Bakterien und Pilzen. Die hochwertigen Matratzenvollschutzbezüge bieten sich vor allem für den Einsatz in Allergikerbetten an.

Im Gegensatz zum Topper nehmen die Matratzenauflagen keinen Einfluss auf das vom Bett vermittelte Liegeempfinden. Sie sind deutlich dünner und fungieren lediglich als zusätzlicher Schutz für die eigentliche Bettausstattung.

Die meisten Matratzenauflagen können auch in Verbindung mit einem Topper im Bett eingesetzt werden und in diesem Fall den Topper vor Verschmutzungen und Verunreinigungen schützen.

Während sich die Bezüge der Topper meist nur bis 60°C waschen lassen, können Auflagen zum Matratzenschutz in der Regel auch bei 95°C gewaschen („gekocht“) werden.

Weiterführende Informationen und Produktangebot:

Doppelbett ohne BesucherritzeIn Doppelbetten mit zwei Matratzen in jeweils halber Breite tritt üblicherweise in der Bettmitte eine Unterbrechung der Liegefläche auf (Bereich zwischen den Einzelmatratzen). Umgangssprachlich spricht man dabei von der „Besucherritze“. Zur Beseitigung der oft als störend empfundenen „Besucherritze“ im Doppelbett, empfiehlt sich das Auflegen eines vollformatigen Toppers.

Wie sind Topper aufgebaut?

Topper: Kern und BezugPrinzipiell entspricht der Aufbau der Topper denen von herkömmlichen Matratzen: Im Inneren des Toppers gibt es einen Kern, welcher von einem Bezug umhüllt ist. Beide Topper-Komponenten können aus verschiedenen Materialien gefertigt werden, um unterschiedliche Eigenschaften und Funktionalitäten zu erzielen.

Hinweis zur Gesamthöhe von Toppern:

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Die Gesamthöhe von Toppern, die in den Produktbeschreibungen bzw. bei den Maßangaben zu finden sind, bezieht sich stets auf die Toppermitte. Zu den Außenrändern hin fällt die Topperhöhe häufig geringer aus, weil es keine stützenden Randmaterialien gibt und der Kern des Toppers dort durch den Bezug „zusammengedrückt“ wird.

Welche Unterschiede gibt es bei den Toppern?

In erster Linie werden Topper anhand des zur Kernherstellung eingesetzten Materials unterschieden. Hierzu werden in erster Linie verschiedene Schäume verwendet.

Kernmaterialien bei Toppern

Nachfolgend stellen wir Ihnen die wichtigsten Materialien vor, die zur Produktion von Topperkernen verwendet werden:

  • PU-Schaum/Komfortschaum
    Bei den preisgünstigen Modellen besteht der Kern aus einem relativ einfachen PU-Schaum, der auch als Komfortschaum bezeichnet wird. Die Wirkung fällt bei diesen Toppern flächenelastisch aus und sie besitzen allgemein eine gute Rückstellfähigkeit – passen sich also unmittelbar an eine Veränderung der Schlaflage an.
  • Kaltschaum
    Bei diesem Material handelt es sich um einen der hochwertigsten Schaumstoffe. Kaltschaum besitzt eine hohe Flächenelastizität und bietet eine sehr gute Atmungsaktivität, welche sich aus seiner offenporigen Struktur ergibt. Topper mit Kaltschaum-Kern vermitteln ihrem Nutzer ein dynamisch-federndes Liegegefühl. Kaltschaum kehrt bei Entlastung direkt wieder in seine Ursprungsform zurück.
  • Viscoschaum
    Dieser punktelastische Schaum ist auch als „Memoryfoam“ bekannt, was sich mit „Gedächnisschaum“ übersetzen lässt und einen Hinweis auf die besonderen thermoelastischen Eigenschaften des Materials gibt: Viscoschaum gibt nämlich durch die einwirkende Körperwärme nach, passt sich so jeder Kontur exakt an und sorgt für eine hohe Druckentlastung. Der Nutzer sinkt tiefer in die Oberfläche des Toppers ein und fühlt sich beinahe schwerelos in die Schlafunterlage eingebettet. Wenn die Schlafposition verändert wird, kehrt Viscoschaum nur verzögert in seine ursprüngliche Form zurück.
  • Latex
    Eine ausgesprochen hohe Elastizität und eine leicht federnde Wirkung zeichnet Latex aus. Das Material passt sich punktelastisch an jede Körperkontur an und ist außerdem sehr formstabil, weshalb es nach Belastung unmittelbar in seine Ausgangslage zurückkehrt.
  • Visco-Latex
    Hierbei sind Viscoschaum und Latex so miteinander verbunden, dass die Vorteile der beiden Materialien erhalten und die jeweiligen Nachteile eliminiert sind. Der punktelastische Visco-Latex bietet eine exakte Körperanpassung, wirkt druckentlastend und ist atmungsaktiv. Er ist zudem rückstellfähig und stellt sich direkt auf eine veränderte Schlafposition ein. Wie beim Viscoschaum wird der Verwender auch beim Visco-Latex tiefer von der Topper-Oberfläche aufgenommen.
  • Gel
    Beim Gel bzw. Gelschaum handelt es sich um ein relativ neues Material in der Matratzenherstellung, welches schnell an Popularität gewonnen hat. Zu seinen Eigenschaften gehören eine punktelastische Wirkung, exakte Körperanpassung, hohe Druckentlastung, ausgeprägte Rückstellfähigkeit sowie eine sehr gute Atmungsaktivität. Auf den Punkt gebracht kann man sagen, dass Gel die positiven Merkmale von Viscoschaum und Kaltschaum in sich vereint.
  • Mesh
    Im Bereich der funktionellen Sportbekleidung, wo ein optimaler Feuchtigkeitsausgleich und ein zuverlässiger Überhitzungsschutz für den Körper gefragt sind, hat sich das Kunstfaser-Gewebe Mesh bereits lange etabliert. Mittlerweile gewinnt es auch an Bedeutung als Kernmaterial in der Fertigung von Matratzen hinzu. Bei den punktelastischen Mesh-Toppern bildet ein speziell konzipiertes Gewirke aus einer Vielzahl von Kunstfasern den Kern, welcher mit einer besonders hohen Funktionalität (Durchlässigkeit, Atmungsaktivität, Körperanpassung) aufwartet.

Entscheidungshilfe zur Topperwahl: Tabellarischer Vergleich der Kernmaterialien
Tabellarische Übersicht Kernmaterialien bei Toppern

Hintergründe zum Raumgewicht:

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Die Qualität und Haltbarkeit der Kernmaterialien, welche in der Topperfertigung Verwendung finden, definiert sich zu großen Teilen über das Raumgewicht: Das Raumgewicht (kurz: RG) gibt das Gewicht der aufgeschäumten Rohmasse in Kilogramm pro Kubikmeter (kg/m³) an. Einfacher ausgedrückt, entspricht das Raumgewicht dem Gewicht in Kilogramm, welches ein Kubikmeter Schaumstoff vor seiner Weiterverarbeitung auf die Waage bringt.

Je schwerer ein Schaumstoff ist bzw. je höher das Raumgewicht ausfällt,
desto geringer ist der Luftanteil und desto höher ist der Materialanteil.

Weitere Informationen zu den Topperkernen

Topperkerne mit verschiedenen OberflächenDie Oberfläche des Topperkerns kann glatt ausgeführt oder mit einer Profilierung versehen sein. Eine starke Profilierung kann das vom Topper vermittelte Liegegefühl zum Beispiel dahingehend verändern, dass es vom Nutzer als sehr weich empfunden wird.

Darüber hinaus kann durch eine Profilierung bzw. Einschnitte im Kern eine ergonomische Zoneneinteilung erreicht werden. Die Einteilung in verschiedene Liegezonen ist auch bei herkömmlichen Matratzen üblich. Sie sorgt dafür, dass der Topperkern in einigen Bereichen stärker nachgibt und ein tieferes Einsinken der dort gelagerten Körperpartien z.B. Schulter oder Hüfte erlaubt. In anderen Zonen ist der Widerstand hingegen höher, was zu einer verbesserten Stützwirkung der an dieser Stelle ruhenden Körperbereiche führt. Eine optimale Funktionalität ist gegeben, wenn auch die Matratze des Bettes über eine Zoneneinteilung verfügt.

Im Gegensatz zu den Matratzenkernen werden Topperkerne regulär nicht nach Härtegraden klassifiziert. Dennoch lassen sich anhand des verwendeten Kernmaterials und der Ausführung generelle Aussagen zur Festigkeit eines Toppers treffen (siehe Tabelle oben). Darüber hinaus gibt es Topperhersteller, die einzelne Modelle in verschiedenen Festigkeiten anbieten, so dass hier eine Auswahl anhand persönlicher Präferenzen möglich ist.

Bezüge bei Toppern

Topperbezüge sind in der Regel mit Reißverschlüssen versehen und so einfach vom Kern abnehmbar. Die meisten Modelle lassen sich dann auch für eine gründliche Reinigung und ein frisch-hygienisches Bettgefühl waschen.

Die Materialien und die Ausstattung entsprechen meist denen von herkömmlichen Matratzenbezügen. Besonders häufig sind bei den Toppern Doppeltuch- und Drellbezüge vertreten. Diese können sind dann je nach Modell und Hersteller z. B. noch mit Klimafasern versteppt, mit einem seitlichen Klimaborder versehen, antibakteriell und milbendicht ausgerüstet oder mit Aloe Vera veredelt.

Da viele Topperbezüge über aufwändige Versteppungen verfügen, nehmen sie direkten Einfluss auf die Gesamthöhe des Toppers. Darüber hinaus sind auch Toppervarianten erhältlich, bei denen der Kern mit einem dicken, bauschigen Vlies eingehüllt ist. Auf diese Weise wird ein ganz besonderes, kuschelig-weiches Liegegefühl erzeugt.

Topperbezug mit SpanngummisTopper werden nur auf die Matratze des Bettes aufgelegt, so dass prinzipiell die Gefahr eines Verrutschens gegeben ist. Aus diesem Grund sind viele Toppermodelle auch mit Bezügen ausgestattet, die an deren Ecken Spanngummis eingenäht sind. Diese Gummis werden nach dem Auflegen des Toppers einfach zu seiner Fixierung über die Matratze gezogen.

Was ist ein Split-Topper?

Beim Split-Topper handelt es sich um eine Speziallösung, die für den Einsatz in verstellbaren Doppelbetten konzipiert wurde.
Split-Topper eine SonderlösungSplit-Topper zeichnen sich durch einen oder zwei vertikale Einschnitte in der Mitte der Liegefläche aus. Auf diese Weise wird es den Verwendern des Doppelbettes ermöglicht, die jeweiligen Bettseiten unabhängig von einander in der Position zu verstellen. So kann der eine Nutzer bequem die Beine hochlegen, während der andere vielleicht stärker aufgerichtet im Bett sitzt, um in angenehmer Haltung ein Buch zu lesen.

Der Split-Topper ersetzt also im verstellbaren (Boxspring-)Doppelbett zwei Einzeltopper und bietet den Vorteil, dass die Bettmitte trotz Verstellung ununterbrochen bleibt. Zum Beziehen von Split-Toppern gibt es spezielle Spannbettlaken, welche wir Ihnen auch im Betten.de Online-Shop anbieten.

Wie lange halten Topper?

Wie bei den Matratzen ist auch die Haltbarkeit bzw. empfehlenswerte Nutzungsdauer bei den Toppern begrenzt. Analog zur Matratzenhaltbarkeit hängt auch die zu erwartende „Lebenszeit“ eines Toppers von seiner Qualität, dem Grad der Beanspruchung und der Pflege ab, welche ihm zuteil wird. Generell kann man allerdings festhalten, dass der Topper prinzipiell früher als die Matratze getauscht werden sollte, da er als direkte Liegefläche fungiert, so einer hohen Belastung ausgesetzt ist und zudem nur über eine verhältnismäßig geringe Höhe verfügt.

So lässt sich die Haltbarkeit des Toppers erhöhen:

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  • (Spann-)Bettlaken zum Schutz
    Topper sollten nur in Kombination mit einem (Spann-)Bettlaken verwendet werden, um den Bezug vor Verschmutzungen zu schützen. Bei uns im Shop stehen in diesem Zusammenhang auch Spannbettlaken, die sich zum gemeinsamen Beziehen von Topper und Matratze eignen, zur Verfügung.
  • Regelmäßige Reinigung des Bezuges
    Die meisten Topperbezüge sind mit Reißverschlüssen versehen, so abnehmbar und auch waschbar.
  • Regelmäßiges Drehen und Wenden
    Damit der Topper möglichst gleichmäßig „abgenutzt“ wird, sollte er in regelmäßigen Abständen gedreht und gewendet werden (analog zur Matratzenpflege).

Betten.de-Info-Video: 9 Fragen zum Topper

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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.de und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.de-Schlafmagazin.

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