Zähneknirschen in der Nacht

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knirschende ZähneNächtliches Zähneknirschen ist weit verbreitet: Über das Leben betrachtet kann man sagen, dass Zähneknirschen während des Schlafens bei jedem Menschen einmal vorkommt. Etwa 50% aller Kinder knirscht zeitweilig nachts mit den Zähnen. Während Männer eher zum Schnarchen tendieren, ist das Zähneknirschen häufiger bei Frauen anzutreffen. Man geht davon aus, dass an die 8% der Frauen vom nächtlichen Zähneknirschen betroffen sind.

Schlafstörend wirkt sich das Zähneknirschen in der Regel nur auf den Bettnachbarn aus, während der Betroffene nachts nichts von der Schwerstarbeit mitbekommt, die seine Muskeln, seine Kiefer und seine Zähne verrichten. Die Folgen erfreuen den Zahnarzt zudem überhaupt nicht. Erfahren Sie jetzt mehr über die Hintergründe von nächtlichem Zähneknirschen und was Sie dagegen unternehmen können.

Zähneknirschen wird medizinisch zu den so genannten Parasomnien (lateinisch – para:  im / somnus: Schlaf) und wird auch als Bruxismus bezeichnet.

Wer nachts mit den Zähnen knirscht, bekommt wie bereits erwähnt, selber davon meistens überhaupt nichts mit. Ein Indiz für nächtliches Zähneknirschen können Kopf-, Nacken- oder Kieferschmerzen am Morgen sein.  Sonst ist es in der Regel der Zahnarzt, der anhand von übermäßigen Abnutzungen feststellt, dass etwas nicht in Ordnung ist – besonders wenn der Biss nicht optimal aufeinander steht. Unsere Zähne sind eben nicht für nächtliche „Trockenaktivitäten“ gemacht.

Um die Zähne zu schonen, kann der Zahnarzt eine spezielle Beißschiene bzw. Aufbissschiene für den Zähneknirscher anfertigen lassen. Durch die nächtliche Benutzung dieser Beißschiene werden die Zähne geschützt. Das Tragen einer Beißschiene bekämpft allerdings nicht die Ursache für das Zähneknirschen.

Wieso wird nachts mit den Zähnen geknirscht?

Durch Zähneknirschen wird nächtliche Anspannung zum Ausdruck gebracht. Wie am Tage, wenn wir die Zähne als Zeichen psychischer Anspannung zusammenpressen, handeln wir auch nachts. Zähneknirschen kommt deshalb häufig im Zusammenhang mit Depressionen oder ernsthaften Angststörungen vor.

Wer allerdings schon jahrelang mit nachts mit den Zähnen knirscht, kann sich auch einfach nur so sehr daran gewöhnt haben und das Zähneknirschen fortführen, obwohl schon längst keine innerliche Anspannung mehr vorhanden ist.

Eine weitere Ursache für das Zähneknirschen kann ebenfalls die Zahnstellung (zu hohe Kronen oder Füllungen) sein. Dieses kann der Zahnarzt am besten beurteilen.

Wie kann man Abhilfe schaffen?

Es ist wichtig, nach der Ursache für das Zähneknirschen zu suchen und die innerliche Anspannung abzustellen. Dabei können beispielsweise Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung nach Jacobson helfen. Auch die Inanspruchnahme einer professionellen psychotherapeutischen Behandlung kann sinnvoll sein. Der Stress muss unbedingt reduziert werden, damit sich aus dem Zähneknirschen keine richtige Durchschlafstörung entwickelt.

Wenn die Ursache für das Zähneknirschen nicht in einer übermäßigen seelischen Anspannung zu finden ist, sondern im Gebissbereich, sollten Zahnarzt oder Kieferorthopäde nach einer geeigneten Möglichkeit zur Behebung/Behandlung suchen.

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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.de und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.de-Schlafmagazin.

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