Narkolepsie

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Schlafstörungen - NarkolepsieDie Narkolepsie ist eine Schlafstörung, die bereits seit 1800 bekannt ist. Unter Narkolepsie versteht man ein abnormes, starkes Schlafbedürfnis, das häufig in unpassenden Situationen auftritt. Bei den meisten Menschen, die unter Narkolepsie leiden, liegt eine Störung des Nachtschlafes vor. Zu den wichtigsten Symptomen der Narkolepsie gehören eine extrem ausgeprägte Tagesmüdigkeit, eine als Kataplexie bezeichnete Muskelschwäche, Schlaflähmungen und optische Halluzinationen.

Informieren Sie sich jetzt über die Ursachen und Hintergründe der Narkolepsie.

Bei der Narkolepsie handelt es sich um eine Schlafstörung, die nicht so gehäuft vorkommt: Von 100.000 Menschen sind zwischen 20 und 60 Menschen davon betroffen. In der Regel tritt die Erkrankung erstmals zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr in Erscheinung. Es gibt jedoch auch Fälle, wo bereits Kinder vor dem 10. Lebensjahr von Narkolepsie betroffen waren oder Fälle, wo die Narkolepsie erst im Alter von 50 oder noch später diagnostiziert wird. Die Narkolepsie dauert ein Leben lang an.

Symptome der Narkolepsie im Detail

  • Extrem ausgeprägte Tagesmüdigkeit
    Ein Narkoleptiker kann über Tag zwischen 2-mal und 30-mal unkontrolliert einnicken. Dieses Einnicken kann in jeder möglichen und unmöglichen Situation (zum Beispiel beim Radfahren, beim Essen, bei der Arbeit, beim Autofahren oder beim Geschlechtsverkehr) passieren. Die Dauer einer derartigen narkoleptischen Schlafattacke kann zwischen wenigen Sekunden und 20 Minuten liegen.
  • Kataplexie
    Als Kataplexie wird eine Muskelschwäche bezeichnet, die bei starken Emotionen wie Angst, Aufregung, Stress, Konflikten, Wut oder Lachen ausgelöst wird. Durch das Nachlassen der Muskelspannung in den Beinen kann der Narkoleptiker kraftlos zu Boden sinken. Die Kataplexie kann auch zu einem Erschlaffen der Gesichtsmuskulatur oder einem Weichwerden in den Knien führen. Die anfallartige Muskelschwäche dauert meist nur 5 bis 30 Sekunden an. In einigen Fällen kann die Kataplexie jedoch auch eine halbe Stunde oder noch länger dauern. Die Kataplexie tritt als zweites Symptom der Narkolepsie oft erst Jahre nach Einsetzen der Tagesmüdigkeit auf, was die Diagnose im Anfangsstadium der Schlafstörung sehr schwer macht.
  • Schlaflähmung
    Die Schlaflähmung von der Narkoleptiker betroffen sind, ist eine kurz andauernde Phase der Bewegungsunfähigkeit im Schlaf, die sich über einen Zeitraum von einigen Sekunden bis hin zu einer halben Stunde erstrecken kann. Während dieser Schlaflähmung verliert der Körper des Betroffenen jegliche Muskelspannung. Er kann sich  dann nicht bewegen und nicht sprechen. Im Gegensatz zur normalen REM-Phase des Schlafes, die auch von einer „Lähmung“ begleitet wird, handelt es sich bei der narkoleptischen Schlaflähmung um eine traumlose Schlafphase.
  • Hypnagoge Halluzinationen
    Hypnagoge Halluzinationen sind eine Art Wachträume, die bei Narkoleptikern in der Regel während der Einschlafphase auftreten. Im Zuge der hypnagogen Halluzinationen sieht der Betroffene ähnlich wie bei optischen Halluzinationen traumähnliche Visionen und Bilder.

Ursachen der Narkolepsie

Über die genauen Zusammenhänge, wie die Symptome der Narkolepsie genau ausgelöst werden, weiß man bislang noch nichts. Allerdings wurde festgestellt, dass bei Narkoleptikern ein Mangel an Orexin im Gehirn und Rückenmark vorliegt, der ursächlich für den gestörten Schlaf ist. Narkolepsie tritt nur selten anch einer Hirnverletzung oder mit Bezug auf eine Erkrankung des Zentralen Nervensystems auf. Man geht davon aus, dass sowohl Erbfaktoren als auch Umweltfaktoren bei der Entstehung der Narkolepsie von Bedeutung sind.

Diagnose Narkolepsie

Die Diagnose Narkolepsie erfolgt meist im Anschluss an eine Untersuchung im Schlaflabor und der Durchführung des multiplen Schlaf-Latenz-Tests – kurz: MSLT. Während dieses speziellen Tests wird der Betroffene während 4 bis 5 Nickerchen am Tage überwacht. Dabei wird gemessen, wie viel Zeit zum Einschlafen benötigt wird und ob der Probant in den Traumschlaf fällt. Abschließend kann eine Blutuntersuchung zur Absicherung der Diagnose durchgeführt werden, die das positive Ergebnis Narkolepsie bestätigt, wenn dabei gewisse genetische Voraussetzungen gefunden werden. Subjektiv vom Betroffenen empfundene Symptome und objektive Untersuchungen sowie Tests bilden die Grundlage für die Diagnose Narkolepsie.

Behandlung der Narkolepsie

Vor allem die Schläfrigkeit, die mit der Narkolepsie einhergeht, lässt sich in der Regel effektiv durch die Einnahme von anregenden Medikamenten bekämpfen. Auch gegen einige andere Symptome der Narkolepsie werden mittlerweile erfolgreich Medikamente eingesetzt. Weiterhin können fest definierte Schlafregeln den Betroffenen dabei unterstützen, ausreichend Schlaf zu bekommen.

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Ulrich Carsten

Ulrich Carsten

Zertifizierter Bettenfachberater mit dem Schwerpunkt Matratzen in unserem Online-Shop Betten.de und seit 2011 Chef-Redakteur im Betten.de-Schlafmagazin.

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